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0118 - Der Dämonenwolf

0118 - Der Dämonenwolf

Titel: 0118 - Der Dämonenwolf
Autoren: Richard Wunderer
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Wald vor lauter Bäumen nicht sehen.«
    Suko zuckte die Schultern. »Du bist der Boß. Was unternehmen wir?«
    »Ich möchte zu gern herausfinden, warum Fenris unbedingt das Haus der MacCranters vernichten wollte«, erklärte ich, und Suko stimmte mir zu. Auch er wollte es endlich wissen.
    Wir fuhren zu der Ruine des Hauses. Inzwischen waren die Steine erkaltet. Wir konnten das ehemalige Gebäude betreten. Es wurde eine abenteuerliche Kletterei, weil die Steine richtiggehend zu Glas geschmolzen und wieder erstarrt waren. Ich kam mir wie auf dem Lavakegel eines Vulkans vor.
    »Hier ist etwas!« rief Suko aufgeregt.
    Hastig ließ ich mich zu ihm gleiten. Er stand am Fuß des verschmorten Schuttkegels und beugte sich vor. Ich entdeckte zuerst nur ein Loch in der harten Masse, doch dahinter zeichneten sich Umrisse ab. Es war ein länglicher Gegenstand.
    »Laß mich mal«, bat ich Suko und griff in die Öffnung. Meine Finger glitten über das kurze Stück, das frei lag. »Das ist Holz«, sagte ich erstaunt. »Wie hat es denn diesen fürchterlichen Brand überstanden?«
    Konstabler James Clowders half uns. Er besorgte für uns einen Straßenarbeiter, der mit einem Preßlufthammer den mysteriösen Gegenstand freilegte.
    Als ich endlich erkennen konnte, was es war, vollführte mein Herz einen hastigen Sprung.
    »Ein Speer!« rief Suko überrascht. »Es ist tatsächlich ein Speer!«
    »Weißt du jetzt, warum Fenris unbedingt Haus, Bewohner und Einrichtung zerstören wollte?« fragte ich aufgeregt. »Er wußte, daß sich dieser Speer hier befindet.«
    »Dann wäre es…!« Suko machte große Augen. »Dann wäre das der Speer, mit dem der Fenris-Wolf vor Jahrhunderten schon einmal vernichtet wurde?«
    »Worauf du dich verlassen kannst!« rief ich begeistert. »Die Dämonen haben dieses Scheusal neu auferstehen lassen, aber wir machen ihnen einen Strich durch die Rechnung. Ich werde diesen Speer vollständig von Rückständen befreien. Wollen doch sehen, wer hier triumphiert, das Gute oder das Böse!«
    Gemeinsam machten wir uns an die mühselige Arbeit, bei der unser oberstes Gebot war, den Speer nicht zu beschädigen.
    Erst lange nach dem Mittagessen hatten wir es geschafft. Ich wog prüfend die Waffe und machte einen Probewurf.
    »Liegt gut in der Hand«, sagte ich anerkennend und schluckte, als ich an das Ende des ersten Wolftöters dachte. Ich besaß nun seine Waffe, aber ich hatte keine Lust, hundertprozentig in seine Fußstapfen zu treten.
    ***
    Wir mußten nur noch den Dämonenwolf aufstöbern. Ihn selbst oder seinen Helfer Pete MacCranter. Wenn wir seiner Spur folgten, führte er uns sicher früher oder später zu der Bestie.
    Doch der Dämonenwolf schien gewarnt zu sein. Er tauchte nicht auf, und Pete machte sich ebenfalls unsichtbar.
    Della wartete auf uns, als wir von einer unserer Rundfahrten zurückkamen. Sie sah wohl an unseren Gesichtern, daß es wieder nicht geklappt hatte.
    »Die Flying Scotsmen bieten ihre Hilfe an«, sagte sie ernst, als sie sich zu dem offenen Fenster des Bentley herunter beugte. »Wir sind gern bereit, Streife zu fahren. Einer von uns muß den Wolf doch aufstöbern.«
    »Und wird angefallen und getötet.« Ich schüttelte den Kopf. »Sehr gut gemeint, Della, aber wir dürfen keine Unbeteiligten darin verwickeln.«
    »Wir sind nicht unbeteiligt«, protestierte sie heftig. Nach und nach stellten sich die übrigen Motorfans hinter ihr auf und nickte zu ihren Worten.
    »Wir sind als Bewohner dieser Gegend genau so gefährdet wie Sie beide! Also wollen wir helfen.«
    Zögernd gab ich nach. »Also gut, dann soll sich jeder von euch ein Kreuz besorgen. Möglichst ein Holzkreuz, das er sich auf den Rücken binden kann. Dann sammelt euch wieder hier vor dem Hotel. In der Abenddämmerung geht es los.«
    Als Della gegangen war, erkundigte sich Suko nach meinem Plan. Ich erklärte ihm, wie ich mir die Hilfe der Flying Scotsmen vorstellte. Er war noch nicht überzeugt, aber er hatte auch keinen besseren Vorschlag.
    Der Nachmittag schleppte sich quälend langsam dahin. Ich mußte meine ganze Geduld aufbringen, um nicht die Nerven zu verlieren.
    Die Dämmerung senkte sich über das schwer heimgesuchte Land. Noch immer hatte sich der Fenris-Wolf nicht gezeigt. Die Flying Scotsmen standen bereit. Sie wollten den Tod ihres Anführers rächen. Ich mußte sie zurückhalten, sonst hätten sie sich kopflos in ein Abenteuer gestürzt, das wahrscheinlich für einige von ihnen tödlich ausgegangen wäre.
    Ich
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