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0118 - Der Dämonenwolf

0118 - Der Dämonenwolf

Titel: 0118 - Der Dämonenwolf
Autoren: Richard Wunderer
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Hysterie zuvor kommen.
    »Wir haben Spezialwaffen«, rief ich eindringlich. »Sie nicht! Also bleiben Sie im Hotel, gehen Sie nicht auf die Straße. Sie können sich vorstellen, wie mächtig Fenris ist, wenn ihm nicht einmal Silberkugeln ernstlich schaden.«
    Ich zog meine Beretta hervor.
    »Diese Waffe ist mit Silberkugeln geladen, aber die Geschosse stören Fenris nur. Dämonen niederer Rangordnung werden von ihnen auf der Stelle vernichtet.«
    »Genug!« Marga Hemmings sprang auf und trat auf mich zu. »Sie haben eine Menge geredet, Sinclair! Es ist die Zeit zum Handeln gekommen.«
    Ich wollte etwas erwidern, doch sie überrumpelte mich. Mit einem blitzschnellen Griff riß sie mir die Beretta aus der Hand und sprang drei Schritte zurück.
    Ich hatte in dieser Frau keinen Feind gesehen, doch sie legte den Sicherungshebel um und richtete die Mündung meiner eigenen Waffe auf mich.
    »Ein Schritt in meine Richtung und ich drücke ab!« keuchte Marga Hemmings. Sie hatte vollkommen den Verstand verloren. Angst und Wut, Haß und Enttäuschung vernebelten ihr Denken. »Niemand wird mich aufhalten! Stehenbleiben!« schrie sie Suko zu, der vorsichtig versuchte, ihr in den Rücken zu fallen. Er hatte sich an der Wand entlang geschoben. Nun blieb er reglos stehen.
    Marga Hemmings scherzte nicht. Sie hätte tatsächlich auf uns geschossen. Ich erkannte es an ihren wild flackernden Augen.
    »Zurück!« schrie sie mir zu.
    Ich mußte gehorchen. Marga Hemmings stand dicht vor dem Durchdrehen. Sie war der Nervenbelastung nicht gewachsen. Wer weiß, in welcher Verfassung sie ihren Mann auf die Wolfsjagd begleitet hatte.
    Die Flying Scotsmen oder einer der MacCranters hätte eingreifen können, weil Marga Hemmings nicht auf sie achtete. Aber sie hielten sich aus allem heraus.
    Zähneknirschend mußte ich zusehen, wie die Frau rückwärts zur Tür ging. Kaum trat sie ins Freie, hetzte ich los, doch als ich die Tür öffnete, schlug neben mir eine Kugel in den Rahmen.
    »Gehen Sie ins Hotel!« Marga Hemmings stand neben ihrem Sportwagen. »Ich bin eine verdammt gute Schützin!«
    Ich blieb hinter der Tür stehen. Kaum heulte der Motor ihres Wagens auf, rannte ich zu meinem Bentley. Sie beschleunigte mit Höchstwerten und raste die Hauptstraße entlang und aus Rranlin hinaus. Ein Gegenstand wirbelte aus dem Sportwagen. Meine Beretta! Ein massiger Schatten flog an mir vorbei, Suko, der mit einem Satz auf die Kawasaki sprang. Unsere Motoren dröhnten zur gleichen Zeit los. Ich stoppte kurz neben meiner Beretta, hob sie auf und raste weiter.
    Die Jagd begann. Wir mußten dem Fenris-Wolf die Beute entreißen, sonst floß wieder das Blut einer Unschuldigen.
    Ich hatte keine Ahnung, wo sich der Dämonenwolf versteckte. Marga schien es jedoch genau zu wissen, da sie an der Abzweigung zu der Burgruine ebenso vorbeiraste wie an der zu dem Haus der MacCranters.
    Mit dem Bentley holte ich rasch auf, doch Marga Hemmings ließ mich nicht überholen. Wie ein Profigangster zog sie ihren Wagen immer auf die Straßenseite, auf der ich an ihr vorbeijagen wollte.
    Suko rückte mit seiner Kawasaki auf. Ich ließ ihn vorbei, und er versuchte sein Glück, aber Marga drängte ihn beinahe in den Straßengraben.
    Zuletzt versuchten wir es gleichzeitig, ich rechts, Suko links. Einem von uns beiden mußte das Manöver gelingen.
    Doch da drehte Marga durch. Sie ließ den leichten Sportwagen Schlangenlinien fahren. Bei der hohen Geschwindigkeit geriet er ins Schleudern.
    Zwar fing sie ihren Wagen noch einmal ab, aber ich gab Suko ein Hupzeichen. Wir mußten die Frau gewähren lassen, sonst brach sie sich das Genick.
    Hätte ich nur gewußt, wohin sie fuhr!
    Der Sportwagen zog in eine langgestreckte Linkskurve. Sie war unübersichtlich. Ich konnte nicht einmal erahnen, was uns hinter der Kurve erwartete.
    Trotzdem nahm ich instinktiv den Fuß vom Gaspedal. Suko schien ähnlich wie ich zu denken. Sein Motorrad fiel ein Stück zurück.
    Das rettete uns vermutlich beiden das Leben.
    Der rote Sportwagen schoß vor mir um die Biegung. Im nächsten Moment gab es einen dumpfen Knall, ein grauenhaftes Kreischen und Knirschen. Mir stockte der Atem, als der Wagen hochgeschleudert wurde und sich in der Luft überschlug. Er flog so hoch, daß er oberhalb des Hügels erschien, der mir die Sicht versperrte.
    Mit voller Kraft stieg ich auf die Bremse. Die Räder des Bentley blockierten. Kreischend radierten die Profile über den Asphalt. Der Wagen schlingerte ein wenig, hielt
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