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0116 - Duell unter der Doppelsonne

Titel: 0116 - Duell unter der Doppelsonne
Autoren: Unbekannt
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ein eiförmiger Körper.
    Hell leuchtend schwankte er für einige Augenblicke durch die Luft, um dann langsam auf Perry Rhodan zuzugleiten. Er umklammerte meinen Arm. Ich war fasziniert.
    Das parapsychische Gelächter erstarb. Dafür wurden einige Worte vernehmbar.
    „Cardif hätte nicht den Fehler begehen sollen, das Gerät auf die Individualimpulse seines Vaters abstimmen zu lassen."
    Anschließend brandete wieder das Gelächter auf.
    Der Aktivator schlug gegen Rhodans Brust, wo er deutlich sichtbar haften blieb. Perrys Gesicht verzerrte sich für einen Moment, dann sah er sich ruhig um.
    Cardifs Schreie brachen abrupt ab. Als ich zu ihm trat, war er bereits tot. Langsam steckte ich meine Waffe weg. Niemand sprach ein Wort. Der Hohe Baalol war erblaßt.
    „Eine fürchterliche Strafe", sagte ich leise. „Ich verzichte auf die Auslieferungsforderung."
    „Eure Verbündeten sind mächtig", meinte der Alte. „Ich bin mit Euren Bedingungen einverstanden, jedoch wünsche ich, den Kult auf jenen Welten erhalten zu dürfen, die nicht zu Eurem Interessengebiet gehören."
    „Das Verbot gilt auch für das Solare Imperium", fiel Perry erstmals in die Verhandlungen ein.
    Der Anti nickte. Es gab nicht mehr viel zu sagen.
    Erst dann fand ich Zeit, Rhodan zu begrüßen. Er dankte mit wenigen Worten, deren Herzlichkeit mich mehr bewegte, als er es mit einer wohlgesetzten Rede hätte erreichen können. Gucky betastete ihn von oben bis unten. „Gut", meinte der Kleine zufrieden, „diesmal bist du es. Wie haben sie dich auf Okul gefangen?"
    Sein Gesicht verschloß sich. Er vermied es, den Toten anzuschauen.
    „Ich benahm mich wie ein Narr. Die Felsplattform glitt in die Tiefe. Damit war ich schon verloren. Mein Gedächtnisinhalt wurde an Cardif übermittelt. Damit konnte er meine Rolle spielen.
    Während seiner Verbannung war er physisch reifer geworden. Er glich mir aufs Haar. Zusammen mit meinem Wissen konnte er das große Spiel wagen."
    „Er wußte nicht alles", warf ich ein, „erinnerst du dich an unseren Zweikampf auf Hellgate?" Er lächelte.
    „Natürlich! Ich dachte sogar daran, als man mir in dem Unterseestützpunkt die Hypnohaube über den Schädel stülpte. Es gelang mir bei der Übertragung, einige Dinge zu verschleiern.
    Cardif wurde zwar über das Gefecht an sich informiert, nicht aber über unwesentlich erscheinende Dinge, die für andere Leute enorm wichtig waren."
    Ich verstand! Das war für Perry Rhodan typisch gewesen. Noch im Moment höchster Gefahr hatte er geplant und sogar gehandelt.
    „Du dachtest an unseren Wasservers?"
    „Genau! Desgleichen verwischte ich einige Details aus unserer Begegnung im Venusmuseum. Ich dachte an Degen, nicht an Schwerter. Wirklich wichtige Daten, die Cardif für seine Rolle wissen mußte, konnte ich nicht undeutlich abgeben. Da griffen die Antis sofort ein. Ich mußte mich also sehr vorsichtig auf lächerliche Kleinigkeiten beschränken. Ich wählte dabei Dinge aus, die nur uns betrafen."
    „Hattest du damit gerechnet, daß ich Cardif danach fragen würde?"
    „Ja, ungefähr. Sein Charakter war extrem negativ. Ich ahnte, daß es ihm gelingen würde, Bully, Mercant und alle anderen Freunde zu übertölpeln. Ich glaubte jedoch, in deinem Falle würde es ihm nicht gelingen. Außerdem nahm ich an, daß du infolge irgendwelcher Ereignisse argwöhnisch werden könntest."
    „So war es!"
    „Ich dachte es mir. Du hast ihn nach Einzelheiten gefragt?"
    „Eigentlich verriet er sich von selbst. Er kam überflüssigerweise auf das Museum zu sprechen. Jetzt ist mir klar, daß es eine Panikhandlung war. Er hatte es monatelang vermieden, mir direkt zu begegnen. Als wir uns aber gegenüberstanden, spürte er die mit mir auftauchende Gefahr. Prompt versuchte er, mich mit einem Erlebnis aus der Anfangszeit unserer Bekanntschaft von seiner Identität zu überzeugen. Er sprach von Degen. Anschließend sang ich ihm den Wasservers vor. Er kannte ihn nicht. Das sagte mir genug. In Verbindung mit seinem sonstigen Verhalten ergab sich für mich eine fugenlose Beweiskette."
    Wir unterhielten uns eine Viertelstunde über Rhodans Gefangenschaft. Er war von Okul aus sofort nach Trakarat gebracht worden, wo man ihn recht human behandelt hatte.
    Über seine seelischen Zwiespälte sprach er nicht. Ich konnte mir jedoch vorstellen, wie sehr dieser große Mann gelitten hatte.
    „Wie sieht es im Solaren System aus?"
    „Es wird höchste Zeit, daß du kommst. Cardif hat viel Unheil angerichtet."
    „Das
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