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0116 - Duell unter der Doppelsonne

Titel: 0116 - Duell unter der Doppelsonne
Autoren: Unbekannt
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Individualschirm aufgeladen. Ehe er noch verstanden hatte, welche feuerspeienden Mikrokörper sein Feld durchschlugen, war er bereits tot. Haltlos fiel er zu Boden.
    Kein Muskel regte sich im Gesicht des alten Mannes. Wie unbeteiligt schaute er zu dem Erschossenen hinüber.
    „Ihr verwechselt einen offenen Krieg mit einem Spiel, Hoher Baalol", sagte ich laut. „"Ich möchte Euch dringend raten, die draußen wartenden Männer anzuweisen, ihre Waffen einzustecken. Euer Spiel ist verloren. Terranische Truppen landen.
    Zehntausend Robotschlachtschiffe schwenken soeben in ihre Angriffspositionen ein. Befehlshaber ist der Regent von Arkon. Ich kann nicht für eine absolute Einhaltung der von mir gegebenen Befehle garantieren. Wenn Ihr Euch nicht schnell entscheidet, wird diese Welt vernichtet werden. Ihr solltet bemerkt haben, daß bisher ausschließlich Euer Energieschirm beschossen wurde."
    Der Alte zögerte. Dann schritt er gravitätisch an mir vorbei und öffnete die Tür. Ich wich mit einigen Sprüngen zu Rhodan zurück, der mittlerweile Cardifs Strahlwaffe aufgehoben hatte. „Danke", sagte er einfach.
    Der alte Mann hatte in wenigen Augenblicken Ordnung geschaffen. Er kam zurück, aber die Tür blieb geöffnet. Draußen hatte man sogar ein tragbares Impulsgeschütz aufgestellt.
    Um Cardif kümmerte sich niemand. Er schleppte sich quer durch den Raum, bis er an einer Wand Halt fand. Daran richtete er sich zu sitzender Stellung auf. Ich schaltete mein Deflektorfeld ab. Es war sinnlos geworden, unsichtbar zu bleiben.
    Gucky war bei Perry. Der Kleine weinte. Ich hatte nie geglaubt, daß Mausbiber weinen könnten.
    Der Hohe Baalol schien einen Entschluß gefaßt zu haben.
    „Ich nehme an, in Euch Seine Erhabenheit, Gonozal VIII. zu sehen", begann er. Der Tote und der Verletzte schienen ihn nicht zu interessieren. „So ist es."
    „Führe du die Verhandlungen", flüsterte Perry, ohne die Lippen zu bewegen. Er scheute sich, zu seinem wimmernden Sohn hinüberzublicken.
    Der Anti lächelte verbindlich. Er schien keine Nerven zu besitzen.
    „Darf ich Euer Erhabenheit darauf aufmerksam machen, daß ein Vernichtungsangriff Eurer Flotte auch Euer Leben gefährden würde?"
    „Darüber war ich mir klar, als ich in diesen Bau eindrang", entgegnete ich kühl. Meine Waffe bedrohte ihn. Er blickte ausdruckslos auf die seltsam geformte Mündung.
    „Ihr schätzt Eure Gesundheit nicht hoch ein, Euer Erhabenheit."
    „Meine Befehle sind nicht mehr rückgängig zu machen, wenn ich hier länger als zwei Stunden Standardzeit festgehalten werde. Ihr solltet über die gefühllose Logik des Robotregenten informiert sein."
    „Habt Ihr mir besondere Vorschläge zu unterbreiten?"
    „Nur wenige und kurze. Der Baalol-Kult wird im Herrschaftsbereich des Großen Imperiums ab sofort verboten.
    Zuwiderhandlungen werden mit dem Tode bestraft. Thomas Cardif ist der terranischen Gerichtsbarkeit auszuliefern. Der Administrator und ich sind auf freien Fuß zu setzen."
    „Und Eure Gegenleistungen, Euer Erhabenheit?"
    Abzug der vereinten Flotte. Die entstandenen Schäden fallen Eurer Staatskasse zur Last. Ihr habt Euch in dreißig Minuten zu entscheiden."
    Ein Offizier trat ein, mit allen Anzeichen der Panik. Als er dem Alten etwas zuflüsterte, wußte ich, daß die Raumlandedivision angriff. Ehe der Anti etwas erwidern konnte, fügte ich meinen Worten noch hinzu :„Ihr solltet es unterlassen, Cardifs Vorschläge über eine Entfernung des Aktivators zu befolgen. Der terranische Flottenstab ist bereits über Funk von mir informiert worden."
    Cardif rief mir häßliche Schimpfworte zu. Ich beachtete ihn nicht.
    Der Hohe Baalol überlegte. Schließlich ersuchte er um eine Bedenkzeit von zehn Minuten.
    „Einverstanden. Zieht Eure Soldaten zurück."
    Als er gehen wollte, geschah etwas, womit niemand gerechnet hatte. Cardif begann plötzlich wieder zu toben, aber so wild hatte er sich vorher noch nie gebärdet.
    In unseren Gehirnen klang ein dröhnendes Gelächter auf. Es steigerte sich so, daß ich glaubte, mein Schädel müsse zerbersten.
    Auch die Antis vernahmen es, obwohl es mit dem normalen Gehörsinn nicht wahrgenommen werden konnte.
    Cardif fuhr vom Boden auf. Dann stürzte er nieder und wälzte sich unter gräßlichen Schreien auf den geschliffenen Steinplatten!"
    „Nein, nicht das!" hörte ich Perry sagen. Cardifs Spezialuniform begann über der Brust zu zerreißen. Er schrie noch lauter. Seine nackte Brust wurde erkennbar. Daraus löste sich
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