Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0116 - Duell unter der Doppelsonne

Titel: 0116 - Duell unter der Doppelsonne
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zu entfernen. Heftet Rhodan ein anderes Gerät an; eins von den zwanzig gestohlenen. Es wird gleich meinem zu reagieren beginnen, denn alle Aktivatoren sind parageschaltet. Ich werde nach der Beseitigung meines Apparates wieder normal werden.
    Rhodan dagegen dürfte Spuren einer Verformung oder sonst etwas zeigen. Es geht nur darum, noch etwas Zeit zu gewinnen.
    Ich muß wieder gesunden, und er muß verfängliche Dinge tun. In dem Fall wird es mir leicht gelingen, erneut Perry Rhodan zu verkörpern. Wer würde ihm seine Identität noch glauben, wenn er plötzlich in irgendeiner Form anomal, ich aber normal wäre?"
    Der Plan war einfach und daher genial. Ich erschauerte über die abgrundtiefe Verderbtheit dieses Mannes, der niemals „mein Vater" sondern immer nur „Perry Rhodan" sagte.
    Cardifs Vorhaben konnte jetzt schon als geglückt gelten, wenn sich drei Voraussetzungen erfüllten.
    Einmal mußte es den Baalols gelingen, den Aktivator aus seinem Körper zu entfernen. Dann hatte Rhodan verfänglich zu reagieren.
    An den dritten Punkt, nämlich an mich, dachte Cardif noch nicht.
    Das mußte sich aber ändern, sobald man die Besinnungslosen fand.
    Als ich mit meinen Überlegungen so weit gekommen war, erfolgte endlich der Alarm. Auf mich wirkte er wie eine Erlösung.
    Es war qualvoll gewesen, von Sekunde zu Sekunde darauf zu warten.
    Wir verhielten uns ruhig. Die führenden Antis forderten erregt Aufklärung. Einer der drei Uniformierten rannte die Treppe hinauf, als von oben schon Rufe erklangen.
    Darauf kehrte der Offizier zurück. Er schien die Lage erfaßt zu haben.
    „Schaltet Eure Schirme ein", rief er. „Jemand ist unbemerkt eingedrungen."
    Ich bemerkte die Handbewegungen der Götzenpriester. Plötzlich waren sie alle geschützt, aber ich wußte immer noch nicht, wo Rhodan zu finden war. Auf der Treppe tauchten zwei Männer auf.
    Sie trugen ein verfänglich aussehendes Gerät zwischen sich.
    „Deflektorortung", sagte Gucky. „Sie ahnen etwas! Was jetzt?"
    Cardif gab die Antwort auf die Frage. Ich sah ihn davonwanken und weiter hinten eine Tür aufreißen. Die fünf Antis folgten ihm.
    Die Soldaten standen mit gezogenen Waffen an den Wänden.
    Cardif war nicht mehr zu sehen. Ich vernahm einen heftigen Wortwechsel, aber es schien ihm dennoch zu gelingen, sich zu behaupten. „Hinfliegen, schnell" Gucky verstand. Ich aktivierte die Flugaggregate und glitt dicht über dem Boden hinweg auf die Tür zu.
    Unbeschadet kamen wir an. Es geschah, als die Männer das Ortungsgerät niederstellten. Die Treppe war von anderen Soldaten abgeriegelt worden.
    Ich zögerte nicht mehr länger. Sollten Sie uns erkennen!
    Gucky stand sprungbereit, als ich die Tür aufzog. Mit zwei Sätzen waren wir hindurch, und da klangen wie erwartet die Warnrufe auf.
    Ich schob die Tür mit dem Fuß zu, sah mich um und riß auch schon die Waffe hoch.
    Im Hintergrund des Raumes stand ein hagerer, hochgewachsener Mann mit grauen Augen und einem ironischen Lächeln auf den Lippen. Cardif taumelte auf ihn zu.
    Als ich meine Pistole erhob, wollte Cardif soeben schießen. Ich hörte den entsetzten Ruf der Baalols, die anscheinend nicht geahnt hatten, was der Verbrecher im Sinn hatte.
    Ich schoß um den Bruchteil einer Sekunde früher. Die Automatik erzeugte einen hellklingenden Mündungsschlag und dazu lange Flammenzungen, die von dem Abgassystem in Schußrichtung umgeleitet und abgestrahlt wurden.
    In dem feurigen Lohen, das deutlich erkennbar aus meinem Deflektorschirm hervorbrach, sah ich Cardifs Titanenkörper fallen.
    Sein Schrei wurde vom nachhallenden Pfeifen der Gasentspannung übertönt.
    Sein rechter Arm war in Höhe des Schultergelenks getroffen worden. Stöhnend wälzte er sich auf dem Boden; den Mund verzerrt, die Augen weit aufgerissen.
    Vier der Baalols waren bis zur Wand zurückgewichen. Nur jener in der violetten Robe stand hoch aufgerichtet mitten im Zimmer.
    Ausdruckslos sah er sich um.
    Draußen erklangen Rufe. Man wagte es aber nicht, einzutreten oder durch die Tür zu schießen. Cardif schrie immer noch. Die Verletzung mußte schmerzhaft sein. „Wer ist da?"
    Als ich seine Stimme hörte, begann ich unwillkürlich zu schlucken. Perry gab sich so ruhig und gelassen, wie er es in anderen Gefahrenmomenten schon immer getan hatte. Nur sein Gesicht hatte sich etwas gespannt.
    Gucky rief. Ich schaute zur Seite. Einer der vier Priester hatte eine kleine Waffe aus dem Umhang gezogen. Ich schoß, ohne zu zögern. Er hatte seinen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher