Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0115 - Der Kampf mit den Höllengeistern

0115 - Der Kampf mit den Höllengeistern

Titel: 0115 - Der Kampf mit den Höllengeistern
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
Bitte nach. Sie umklammerte die Beine der Puppe mit großem Widerwillen. Zamorra stellte sich auf die Zehenspitzen und löste den Knoten. Dann trugen sie die Puppe, an deren Hals immer noch die Schlinge hing, in den Bungalow.
    »Was machen wir damit?« fragte Nicole unangenehm berührt. Sie mied es, das wächserne Puppengesicht anzusehen.
    Zamorra schaute sich kurz um, packte die Puppe dann und stellte sie im Schlafzimmer in den Schrank.
    »Bleibt die da?« fragte Nicole beunruhigt.
    »Vorläufig ja. Ich werde sie mir morgen früh genau ansehen. Vielleicht finde ich einen Hinweis auf ihren Hersteller«, sagte Zamorra. »Geh wieder zu Bett und versuche zu schlafen.«
    Das war leichter gesagt als getan.
    Nicole konnte bis zum Morgengrauen kein Auge mehr zutun.
    ***
    Die Puppe war mit Palmenblättern gefüllt. Der Stoff, in den sie eingenäht waren, war grob wie ein Segeltuch. Das Gesicht bestand aus Pappmachee Zamorra betrachtete nachdenklich den Strick, den sein lebloser Doppelgänger um den Hals trug. Auch er brachte ihn auf keine brauchbare Idee.
    »Vielleicht«, sagte Nicole besorgt, »sollten wir so tun, als würden wir es mit der Angst zu tun bekommen haben…«
    »Und?« sagte Zamorra.
    »Wenn wir unsere Koffer packen…«
    »Das kommt nicht in Frage«, sagte Zamorra entschieden.
    »Ich meine ja nicht, wir sollten nach Hause fliegen. Nur das Feld räumen, verstehst du? Die Leute, die uns hier nicht haben wollen, in Sicherheit wiegen.«
    Zamorra betrachtete seine Hände. »Ich bin der Meinung, daß wir mehr erreichen, wenn wir hierbleiben. Man wird uns stärker zusetzen, wird mit schwereren Geschützen auffahren, lind vielleicht begehen unsere Gegner dann den entscheidenden Fehler, der sie überführt.«
    Zamorra stellte die Puppe wieder in den Schrank zurück.
    Nicole leckte sich die Lippen. Sie blickte zu Boden. »Und wenn diese Kerle, die wir nicht kennen und von denen wir nicht wissen, welche Ziele sie verfolgen, keinen Fehler machen?«
    Der Professor versuchte seiner Assistentin Mut zu machen. Er trat auf sie zu, legte seine Fingerspitzen unter ihr Kinn, hob ihren Kopf sanft an. »Wer immer diese Leute sind, Nicole, wir werden sie entlarven und ihnen ihr Handwerk legen. Wir lassen uns von ihnen nicht einschüchtern und verjagen. Wir bleiben hier und nehmen die Herausforderung an. Und wir werden herausfinden, was unserem Freund Ted Wicker zugestoßen ist!«
    ***
    Zwei Stunden später lag Nicole Duval allein auf der Terrasse in der Sonne. Sie trug einen schwarzen Bikini, der so klein war, daß er mühelos in einen Briefumschlag gepaßt hätte. Das Mädchen hatte eine Haut, die in Honig getaucht schien.
    Ein Schatten schob sich über Nicoles geschlossene Augen.
    Jemand war an ihren Liegestuhl getreten.
    Das Mädchen zuckte mit einem unterdrückten Schrei hoch. Sie hatte gerade wieder an die Puppe gedacht, die am Pergolabalken gehangen hatte. Deshalb war ihr Schock verständlich.
    Der Mann, der vor ihr stand, lachte amüsiert. »Tut mir leid, wenn ich Sie erschreckt habe, Nicole.«
    Das Girl schluckte die Erregung hinunter. Sie musterte den Unbekannten verwirrt. Er grinste.
    »Erstaunt, weil ich Sie mit Ihrem Vornamen angesprochen habe?« fragte er.
    »Einigermaßen«, gab Nicole Duval einsilbig zurück.
    Der Mann war ihr nicht sympathisch. Er gehörte zu der Sorte, die glaubt, alle Mädchen wären zu haben. Er hatte blitzweiße, kräftige Zähne, einen sonnengebräunten Teint und Muskeln wie Herkules. Die enge Badehose lag wie eine zweite Haut um seine Lenden.
    »Ich bin Ross Raymore«, sagte er. Seine Stimme klang melodiös. Er fuhr sich mit den Fingern durch das volle schwarze Haar. Dabei ließ er absichtlich die Bizepsmuskeln tanzen.
    Angeber! dachte Nicole Duval.
    »Haben Sie schon mal von mir gehört?« fragte Raymore.
    »Sollte ich?« fragte Nicole schnippisch zurück.
    »Ich besitze ein paar hundert Millionen«, sagte Ross Raymore protzerisch.
    »Wie schön für Sie.«
    »öl«, sagte er.
    »Ich kann mir vorstellen, daß das bei den meisten Mädchen eine Menge Eindruck macht.«
    »Bei Ihnen nicht?« fragte Raymore grinsend.
    »Geld ist nicht alles, Mr. Raymore.«
    »Nennen Sie mich doch Ross.«
    »Wie komme ich dazu?«
    »Ich nenne Sie doch auch Nicole.«
    »Allerdings. Und wie kommen Sie dazu?«
    Raymore lachte schallend. Er bog sich. Seine Bauchmuskeln arbeiteten unübersehbar. »Sie amüsieren mich. Ich mag Mädchen wie Sie, Nicole. Sie sind schlagfertig, haben Mutterwitz und scheinen sich vor
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher