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0114 - Der Würfel des Unheils

0114 - Der Würfel des Unheils

Titel: 0114 - Der Würfel des Unheils
Autoren: Jason Dark
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bedeckten mit den Händen unsere Augen, trotzdem drang noch ein heller Widerschein an die Pupillen.
    Urplötzlich war es dann vorbei.
    Langsam senkte ich meine Hand. Auf halber Höhe blieb sie stehen. Ich war bereit, meine Augen sofort wieder zu schützen, sobald der Würfel erneut aufflammte.
    Das geschah nicht, das konnte gar nicht mehr geschehen, denn der Quader war verschwunden.
    Einfach weg.
    »Das gibt’s doch nicht«, murmelte Jane Collins und trat bis dicht an das Bierfaß.
    Ich hielt mich an ihrer Seite. Gemeinsam schauten wir gegen die leere Fläche, auf der als letztes Andenken an den verschwundenen Würfel eine Blutlache lag.
    »Wer mag ihn nur weggeholt haben?« flüsterte Jane Collins und schüttelte sich.
    Ich hob die Schultern. Eine Antwort konnte ich ihr nicht geben.
    Doch für mich war das Verschwinden des Würfels ein Beweis, daß wir uns nicht allein in diesem Keller befanden. Irgendwelche Kräfte lauerten hier ebenfalls und beobachteten uns.
    »Laß uns so rasch wie möglich verschwinden«, hauchte Jane und hängte sich bei mir ein.
    »Das tun wir auch.«
    Was ich in diesen Augenblicken auch anpackte, es war verkehrt.
    Man wollte uns nicht aus dem Keller lassen, denn plötzlich hörten wir einen lauten Schlag.
    Jane zuckte noch mehr zusammen als ich.
    Wenig später wußte ich, was geschehen war.
    Jemand hatte die Tür zugeschlagen.
    Wir waren gefangen!
    ***
    Japan!
    Ein Gebiet auf der Nordhälfte der größten Insel. Reisfelder, wohin das Auge schaute. Dahinter erhoben sich die Hügel mit ihren zahlreichen Kratern. Es waren erloschene Vulkane.
    Trotzdem fanden die Menschen in der Umgebung keinen Frieden. Und daran war nur einer schuld.
    Tokata, der Samurai des Satans!
    Seine Ankunft stand dicht bevor, dichter als sonst, denn der Berg, in dem er begraben lag, sonderte immer größere Rauchwolken ab.
    Die Zeichen standen auf Sturm, und selbst die Sonne verblaßte vor dem nach Schwefel riechenden Rauch.
    Die Bauern, die sich morgens noch auf die Felder gewagt hatten, hatten ihre Arbeitsstätten spätestens am frühen Nachmittag verlassen und waren in die Dörfer zurückgekehrt. Dort verkrochen sie sich in ihre Häuser, zündeten Kerzen an und knieten vor ihren kleinen Hausaltären, um zu den Göttern zu beten.
    Leergefegt waren die schmalen Straßen. Nicht einmal ein streunender Hund hielt sich noch draußen auf. Auch die Tiere spürten, daß etwas in der Luft lag. Sie unter Umständen noch mehr als die Menschen.
    Der Berg kokelte weiter.
    Tief in seinem Innern lag er, war unter Tonnen vulkanischer Erde begraben.
    Und er war wach!
    Die Impulse hatten seinen Geist so aktiviert, daß er die Befehle an den untoten Körper weitergeben konnte. Nun konnte ihn nichts mehr aufhalten. Die Stunde der Rückkehr war nah.
    Sehr nah sogar…
    Es wurde Abend.
    Die Sonne verkroch sich ganz im Westen, bis sie nur noch wie ein glühender Splitter über dem Horizont stand. Ein paar letzte Strahlen glitten über das Land und badeten es in einem immer blasser werdenden Licht. Der ewige Kampf zwischen Tag und Nacht begann. Wie immer würde diesmal auch der Tag verlieren, denn die Zeit war reif für die Dunkelheit.
    Und nicht nur für die natürliche. Auch die Mächte der Finsternis sahen ihre Chance nun als gekommen. In den Dimensionen des Grauens hockte Asmodina. Sie hielt den Würfel des Unheils in der Hand, hatte ihn sich geholt, um mit ihm ihre teuflischen Spiele zu treiben.
    Dieser Würfel besaß eine besondere Eigenschaft. Er richtete sich genau nach demjenigen, dem er gerade gehörte. Hielt ihn ein guter Mensch in der Hand, so zeigte er ihm den Weg des Lichts. Hielt ihn jedoch ein Dämon in den Händen, so wurden ihm alle Grausamkeiten der Dimensionen offenbart.
    Asmodina kannte sie. Für sie war es wichtig, daß der Würfel die Kraft aufbrachte, ihre Gedanken zu verstärken wie eine Linse, damit sie gradlinig den Samurai des Satans trafen.
    Und sie hatte Erfolg.
    Tokata rührte sich, als der letzte Sonnenstrahl hinter den Bergen verschwand und die Dämmerung als gewaltiger grauer Mantel ihre Schwingen über das Land ausbreitete.
    Der Samurai spürte die Kraft der Nacht.
    Noch stand der Mond blaß am Himmel, doch bald würde er seine Leuchtkraft voll ausschöpfen, und die gab ihm die Kraft, die er benötigte, um aus seinem Gefängnis zu entfliehen.
    Noch lag er in der ewigen Finsternis, aber er wurde von Minute zu Minute stärker.
    Er lauschte.
    Deutlich hörte er das ferne Grummeln im Berg, eine höllische
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