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0114 - Der Würfel des Unheils

0114 - Der Würfel des Unheils

Titel: 0114 - Der Würfel des Unheils
Autoren: Jason Dark
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ich.
    Lange konnten wir es in dieser Hölle aus Qualm und Rauch nicht mehr aushalten.
    Ich biß die Zähne zusammen, als ich sah, wie Jane taumelte. Sie legte sich zu Boden, dort war die Luft noch etwas besser.
    Der zweite Anlauf.
    Ich rannte los. Spürte wieder die verdammte Hitze, knallte gegen die brennende Tür, hörte das Ächzen und Knirschen, schrie selbst auf, als die Flammen mich packten.
    Hart knallte ich zusammen mit der brennenden Tür zu Boden.
    Ich mußte von den Flammen weg und reagierte instinktiv. Automatisch rollte ich mich zur Seite, schlug auf meinem Körper herum und erstickte die Flämmchen.
    Die Tür lag auf dem Boden und brannte aus.
    In meine Lungen drang die frische Luft.
    Doch Jane. Wo war sie?
    Ich kam auf die Knie, wollte ihren Namen rufen, aber nur ein Krächzen drang aus meiner Kehle.
    Dafür sah ich ihre Gestalt.
    Jane taumelte durch das Rechteck, in dem einmal die Tür gesteckt hatte. Sie konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, und ich ging ihr entgegen.
    Die Detektivin fiel mir in die Arme.
    »Alles okay«, sagte ich, »wir haben es hinter uns!« Dieser Optimismus sollte mir bald vergehen, denn wie ein Spuk tauchte aus dem Hintergrund des Kellers eine Gestalt auf. Der vierte Samurai!
    ***
    Ein alter Bauer sah es zuerst. Er hatte bereits des öfteren Vulkanausbrüche erlebt, war auf das Dach seines Hauses gestiegen, um den Berg zu beobachten.
    Urplötzlich stieg die Flammensäule in den Himmel. Ein gewaltiges Brausen erfüllte die Luft, der gesamte Berg schien zu explodieren. Er rumorte und grollte, als wäre die Hölle dabei, ihre sämtlichen Pforten zu öffnen.
    Glühende Lavamassen schleuderte der Druck in den nachtdunklen Himmel, wo das rötliche Licht die Finsternis zerriß und einen weiten blutigen Schein über das Firmament legte.
    Die Lava kochte, gischtete und sprühte. Stoßweise drang sie aus dem Krater, gewaltige Mengen unheimlicher Energien, die da in den Himmel pufften.
    Nach der Lava kam die Erde.
    Tonnenweise wurde sie hochgewirbelt, heraus aus dem Krater und der glühenden Lava folgend.
    Es war ein grandioses Schauspiel. Makaber, fantastisch, aber auch brandgefährlich, denn die zurückfallenden, glühenden Lavaströme flossen den Berghang entlang und wälzten sich wie eine gewaltige Wand auf die Dörfer zu.
    Jetzt erst verließen die Einwohner ihre Häuser. Sie wußten, daß die Bauten sie nicht schützen konnten, die Lavamassen würden alles unter sich begraben.
    Menschen, Tiere, Material…
    Sie waren wie gefräßige Monster, die ihre Opfer mit Haut und Haaren verschlangen.
    Die Flucht war ein Wettlauf mit der Zeit. Manche hatten ihre Zugtiere vor die Wagen gespannt, doch die Ochsen – sonst trabten sie auf den Feldern – waren viel zu langsam und auch nicht mit der Peitsche zu bewegen, schneller zu laufen.
    Und die Lava rollte weiter auf das Dorf zu. Sie riß alles mit, was sich ihr in den Weg stellte. Büsche, kleinere Bäume, Felsen, Geröll.
    Sie verwüstete die Reisfelder, begrub sie unter ihren glühenden Massen, und es gab nichts, was sie noch aufhalten konnte.
    Der Vulkan spie weiter, während in seinem Innern, in dieser kochenden Hölle, der Samurai erwacht war. Das Vibrieren der Erde empfand er als reine Wohltat.
    Bald würde der Vulkan auch ihn ausspeien. Ihn, gegen den der normale Ausbruch harmlos war. Die Lava erkaltete, aber er blieb und würde dem Land und der Welt seinen grausamen Stempel aufdrücken.
    Inzwischen hatte die erste Lava-Welle den Ort erreicht.
    Sie überspülte die Hütten am Ortseingang, riß sie weg.
    Die Menschen flüchteten.
    Sie vernahmen in ihrem Rücken das gewaltige Donnern und Poltern, das immer lauter wurde, je mehr sich die Glutlawine den Fliehenden näherte.
    Die Alten wurden von den Jüngeren getragen. Auch die schwerfälligen Ochsen wußten jetzt, worauf es ankam, daß sie um ihr Leben rennen mußten, wollten sie nicht von der Glut vernichtet werden.
    Die Angst mobilisierte in den Menschen die letzten Kräfte. Sie schafften es tatsächlich, den Lavaströmen zu entkommen und hetzten einen Hügel hoch, von dem aus sie eine gute Sicht besaßen.
    Im Tal kochte die Hölle.
    Die glühende Lava lag nicht ruhig da, sondern spritzte und bewegte sich. Steine wurden jetzt aus dem Trichter des Vulkans geschleudert und jagten wie Raketen dem Himmel entgegen.
    Dann blies der Vulkan einen heißen Ascheregen aus, der sich sofort über das Land verteilte.
    Die Menschen beteten wieder. Noch hatten sie nichts von Tokata gesehen.
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