Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0112 - Der Mann mit den zwei Gesichtern

Titel: 0112 - Der Mann mit den zwei Gesichtern
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
macht, diesen Raum zu verlassen, hat sein Leben verwirkt!"
    Thomas Cardif, aus der Kurzhypnose wieder erwacht, lachte amüsiert auf. Wie von der Tarantel gestochen, drehte Rhobal sich zu ihm herum. „Öffne die Kugel, Terraner, oder ich zwinge dich dazu!"
    „Große Worte und nichts dahinter!" stellte Cardif fest. Er erhob sich. Er schob den Anti zur Seite. Er trat neben die Kugel und umfaßte sie mit beiden Armen. Wie einen Ball hob er sie über seinen Kopf. „Seht euch die Zellaktivatoren an, die euch das ewige Leben schenken können. Zwanzig Stück warten auf euch, aber Ihr werdet sie nie erhalten, wenn ich nicht aus freiem Willen den gedanklichen Befehl erteile, daß sich die Kugel öffnen soll! Hinter unserer Zeit verborgen ruhen sie! Versteht ihr das? Ein Zeitfeld schließt sie ein, und das Zeitfeld bleibt geschlossen, solange ich nicht aus freien Stücken befehle, daß es sich öffnen soll. Nun Rhobal, wagst du immer noch, mir zu drohen?"
    Er ließ die Energiekugel los. Sie schwebte auf der Stelle. Das blaßrosa Leuchten hatte etwas Beruhigendes an sich, aber die hochgradig erregten Antis sprachen darauf nicht an.
    Mit aufreizender Lässigkeit nahm Cardif wieder im Sessel Platz. „Rhobal, bist du nun bereit, mit mir zu verhandeln, oder glaubst du immer noch, befehlen zu können?"
    „Verhandeln! Verhandeln!" riefen die ersten Antis schon dazwischen.
    Noch lauter aber war die Durchsage der Bordverständigung: „Rhobal, ein Raumschiff der Solaren Flotte befindet sich im Anflug auf unsere Position!"
    Zwei Dutzend Antis wurden vor Schreck starr.
    Der Mann aber, der Perry Rhodans Stelle im Solaren System eingenommen hatte, fluchte innerlich.
    Er ahnte, wie das Schiff hieß, das sich im Anflug befand: IRONDUKE! Und er wußte, daß sich mit dem Auftauchen des Linearschlachtschiffs seine Lage verschlechtert hatte!
    Jetzt würden ihm die Antis wieder damit drohen, ihn als Betrüger an die Solare Flotte auszuhändigen, wenn er nicht sofort die zwanzig Zellaktivatoren an sie herausgab!
    Er blickte auf. Vor ihm stand Rhobal. Der Anti grinste ihn triumphierend an.
    „Nun?" fragte er Cardif, und noch einmal wiederholte er: „Nun, Cardif?"
    Der Relieftaster der IRONDUKE hatte ein Raumschiff nicht nur erfaßt, sondern die Form des Sternenbootes sogar auf dem Spezialschirm sichtbar gemacht, während die IRONDUKE immer noch in der Halbraumzone ihrem Zielgebiet zuraste.
    Seit einer halben Stunde hatte Bully auf dieses Ergebnis gewartet. Der Relieftaster war seine einzige Hoffnung gewesen.
    Diese übergeordnete Funkmeßortung basierte auf der parastabilen Feldkompensation eines Mantelschirmes, der den Echostrahl gegen vier- oder fünfdimensionale Verzerrungseffekte abschirmte.
    Dadurch, daß der Reliefstrahl mit zunehmender Entfernung an Ausdehnung gewann und einen Streueffekt auslöste, der vom umhüllenden Isolationsfeld des Schiffes mitgemacht wurde, wurde es möglich, von der Halbraumzone aus in den geradlinig vor dem Raumschiff liegenden 4-D-Raum hineinzusehen. „Antis!" stellte Reginald Bull fest. Jefe Claudrin hatte mitgehört. „Sir, in sechs bis sieben Minuten sind wir längsseits!"
    Im gleichen Moment verstummte das eigentümliche Dröhnen des Kalups. Claudrin hatte den Linearantrieb abgeschaltet. Er wollte mit der IRONDUKE nicht innerhalb des Halbraumes an dem georteten Schiff vorbeirasen.
    Die Impulsmotoren fielen nach sekundenlangem Übergang brüllend ein. Die IRONDUKE, mit Abschalten des Kalups aus der Halbraumzone herausgefallen flog jetzt nur noch 0,9 LG. Aber auch die behielt sie nicht bei. Das Instrument an der großen Schalttafel, das die Geschwindigkeit angab, zeigte immer geringer werdende Geschwindigkeitswerte.
    Claudrin mußte einige Alarmknöpfe gedrückt haben. Die Hangars mit den Space-Jets meldeten Einsatzbereitschaft. Die Feuerleitzentrale, in der sonst Brazo Alkher der Chef war, sagte durch: „Feuerbereit!" Der Funkraum meldete sich. Claudrin zog das Rillenmikrophon zu sich heran. „Sagen Sie den anderen Schiffen Bescheid. Koordinaten und so weiter."
    „Jawohl, Sir", klang es aus dem Lautsprecher. „Vollzugsmeldung folgt in einigen Sekunden!"
    Bully hatte die Bildschirmanlage des Relieftasters nicht verlassen. Immer deutlicher wurde das Walzenschiff mit den abgeplatteten Enden.
    Die Funkmeßortung, mit dem großen Bordrechner gekoppelt, hatte längst schon die ersten Werte zur Durchrechnung abgegeben. Seitdem die IRONDUKE sich wieder im normalen Universum befand, erhielt die Positronik in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher