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0112 - Der Mann mit den zwei Gesichtern

Titel: 0112 - Der Mann mit den zwei Gesichtern
Autoren: Unbekannt
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gerichtet.
    Die beiden Leutnants warteten vergeblich auf einen Blick ihres Chefs. Der Mann, den sie für Rhodan hielten, sah an ihnen gleichgültig vorbei.
    Brazo nahm noch wahr, wie der Anti, der vor dem Chef stand, die Hypnowaffe hochriß und sie abdrückte.
    Dann gab es für die beiden Leutnants der Solaren Flotte nur noch tiefste Hypnose. Sie wußten nicht mehr, was mit ihnen geschah. Sie fühlten auch nichts, als der Roboter sie auf Rhobals Befehl packte und hinaustrug.
    Kaum war die Tür wieder ins Schloß gefallen, als die Bordverständigung ansprach. Eine wichtige Meldung kam herein.
    Das Feuer im Maschinenraum war unter Kontrolle gebracht worden. Die drei größten Kraftstationen konnten mit Bordmitteln nicht repariert werden. Der leitende Ingenieur auf dem Walzenraumer beschönigte in seiner Meldung nichts.
    „Transitionen sind noch möglich, aber auf mehr als eine möchte ich es nicht ankommen lassen. Jede Höchstbelastung kann den vollkommenen Zusammenbruch der Maschinenanlage herbeiführen. Ende!"
    Aufgeregt unterhielten sich die Priester über ihre Lage. Für Minuten hatten sie Thomas Cardif vergessen, bis der nervenstarke Rhobal sie darauf aufmerksam machte, daß sie für ihr Leben nichts zu fürchten hätten. „Wir können jederzeit mit Cardifs Space- Jet verschwinden."
    Alle nickten befriedigt, und schlagartig kehrte sich ihr Interesse wieder Cardif zu.
    Abermals wurde die Tür geöffnet. Die beiden Priester kamen zurück. Zwischen ihnen schwebte das blaßrote Zeitfeld von einem halben Meter Durchmesser. Als schwarze, eiförmige Körper waren darin die Zellaktivatoren zu sehen.
    Ehrfurchtsvolle Bewunderung zeigte sich auf den von Fanatismus geprägten Gesichtern der Antis; doch aus Bewunderung wurde Gier! Vor ihnen, in einer Energiehülle, unbekannter Art, schwebte zwanzigmal ewiges Leben „Öffne die Kugel, Cardif!" Rhobals Stimme zitterte.
    Thomas Cardif lehnte sich bequem im Sessel zurück. „Warum soll ich es tun? Warum öffnest du die Hülle nicht, Rhobal?" Starr blickte er ihn dabei an.
    Er sah nicht, daß Rhobal an der Intensitätseinstellung der Hypnowaffe schaltete. Das kleine gezahnte Stellrad wurde auf minimalste Dosis gedreht. Ohne Vorwarnung hob Rhobal seine Waffe und gab einen Hypnoschuß auf Cardif ab.
    Der saß im gleichen Moment wie erstarrt im Sessel. „Cardif", befahl der Hohepriester des Baalol-Kultes, „öffne die Kugel!"
    Und erstaunt hörten die Antis Cardif sagen: „Ich will, daß du dich öffnest!"
    Doch die im blassen Rot leuchtende Kugel blieb geschlossen.
    Was wußten die Antis von dem Fiktivwesen auf Wanderer?
    Ihr Wissen beschränkte sich allein auf Cardifs Angaben, und die konnten bis zu seinem Besuch auf Wanderer nicht hundertprozentig gewesen sein.
    „Aufschneiden!" schlug ein Priester vor. Er war so erregt, daß er kaum sprechen konnte.
    Ein Desintegratorblaster zielte auf die Energiehülle. Der Strahl traf den oberen Polteil.
    Leicht pendelnd, unversehrt schwebte die blaßrote Kugel im Raum.
    „Einen Versuch mit Thermo!" schlug ein anderer Baaloldiener vor.
    „Nein!" widersprach Rhobal, den die Ahnung überkam, daß diese Kugel jedem Öffnungsversuch widerstehen würde. „Nur der Terraner kann sie öffnen!"
    „Aber er hat es doch gerade versucht, Rhobal!" wurde ihm entgegnet.
    „Er ist nicht er, solange er sich im Hypnoschock befindet", erklärte der Hohepriester ungeduldig. Dicht stand er vor der Kugel.
    Sein Blick lag unverwandt auf den noch unerreichbaren Zellaktivatoren. Es kostete ihn unmenschliche Anstrengung, seine wilde Erregung den anderen nicht zu zeigen.
    Dicht vor ihm schwebte das ewige Leben.
    Die Zukunft war für ihn offen! Für ihn und neunzehn andere Diener des Baalol! Sie würden unsterblich wie Imperator Gonozal VIII. werden!
    Vorwürfe wurden gegen Rhobal erhoben, weil er seine Hypnowaffe auf Cardif abgeschossen hatte. Die Gier nach den Zellaktivatoren zerstörte jede Rangordnung; keiner nahm noch Rücksicht darauf, daß Rhobal ihr Vorgesetzter war.
    Sie wollten nicht noch länger auf das ewige Leben warten! Sie verlangten nach den Aktivatoren! Sie begannen, Drohungen gegen Rhobal auszustoßen. Hatte dieser damit gerechnet? Er sah sich einmal kurz um, dann schrie er laut: „Roboter!"
    Die Tür zum Nebenraum öffnete sich! Vier Kampfmaschinen traten ein, stellten sich rechts und links der Tür auf und bedrohten die Diener des Baalol mit ihren Strahlwaffen.
    „Sie sind auf mich programmiert!" schnarrte Rhobal. „Wer den Versuch
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