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0112 - Der Mann mit den zwei Gesichtern

Titel: 0112 - Der Mann mit den zwei Gesichtern
Autoren: Unbekannt
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Isolation."
    Bully unterbrach den Solarmarschall. „Zum Teufel, Mercant, wenn er krank ist, soll er Urlaub machen, aber uns nicht die Sternenzigeuner gleich legionenweise ins Land holen!"
    „Sie sind doch sein bester Freund, Mr.
    Bull", gab Mercant ihm zu bedenken. „Es ist Ihre Pflicht, den Chef darauf hinzuweisen."
    „Ich werde mich hüten!" rief Bully lautstark zurück. „Ich habe schon zwei sehr ernste Mahnungen unserer Ärzte einstecken müssen, weil ich Perry Vorhaltungen machte. Immer wieder bekomme ich von den Medizinern vorgehalten, auf ihre Schocktherapie Rücksicht zu nehmen und seine Rekonvaleszenz nicht zu gefährden. Aber einer muß ihm doch etwas sagen können, wenn er Fehlentscheidungen trifft. Allem Anschein nach eigne ich mich am schlechtesten dazu. Mercant, Sie sind doch viel mehr Diplomat als ich. Bitte, kommen Sie hier vorbei, nehmen Sie sich das Gutachterurteil und gehen Sie damit zu Rhodan. Ich hoffe, daß er auf Sie hört und diese Invasion der Springer nicht Tatsache werden läßt."
    Er sah Mercants Zögern; er drängte nicht. Allan D. Mercant war nicht der Mann, der sich beeinflussen ließ. „Gut", sagte er nun, „ich will es versuchen. Erwarten Sie mich in zehn Minuten. Mr. Bull."
    „In Ordnung." Es klang wie ein Stoßseufzer, danach schaltete Bully ab. Die Sorge um Perry Rhodan blieb.
    Das Verhängnis hatte mit Rhodans Entschluß begonnen, auf Okul allein seinem Sohn Thomas Cardif gegenüberzutreten.
    Verwundet, seelisch fast zerbrochen, hatten sie ihn wiederbekommen. In einer Blitzfahrt waren sie mit ihm zur Erde gerast, um ihn so schnell wie möglich der Obhut der Ärzte anzuvertrauen.
    Die größten Kapazitäten waren an Rhodans Krankenlager geeilt.
    Erstaunlich übereinstimmend lauteten die Diagnosen. Auch in der Art der Behandlung, die für Rhodan die beste sein sollte, einigte sich das Ärztegremium schnell. Sie wendeten bei ihm das Thrnasson-Schockverfahren an. Es war eine von irdischen Medizinern und Aras gemeinschaftlich entwickelte Therapie, die es ermöglichte, seelische Tiefschläge in ihrer Stärke zu eliminieren, so daß sie nach Beendigung der Behandlung dem Kranken nur noch als vager Traum erschienen.
    Der Genesungsprozeß hatte dann auch bei Rhodan erstaunliche Fortschritte gemacht. Schon drei Tage nach Anwendung des Thrnassonverfahrens konnte das Bulletin mitteilen: Der Erste Administrator des Solaren Imperiums, Perry Rhodan, befindet sich auf dem Wege der Besserung. Akute Gefahr besteht nicht mehr.
    Weitere Bulletins werden nicht mehr herausgegeben.
    Innerhalb des irdischen Sternenreiches hatte Rhodans Erkrankung nur vereinzelt Besorgnis ausgelöst. Alles wurde von der Liquitivsucht und dem Toben von Millionen Erkrankter überschattet.
    Während der Führungsstab in Terrania noch um Rhodans geistige Gesundheit bangte, trafen im Solaren Imperium erstmalig wieder größere Mengen Liquitiv ein. Sie reichten aus, die in ihrer Sucht Tobenden wieder zu scheinbar normalen Menschen zu machen. Danebenher liefen im Interessengebiet der Erde wie auch im Arkon-Imperium die gigantischsten Vorbereitungen, um innerhalb weniger Wochen riesige Fertigungsstätten zu erstellen, in denen das suchtheilende Allitiv in ausreichender Menge erzeugt werden konnte.
    Rhodan war längst aus der Klinik Terranias entlassen, als erst bekannt wurde, daß alle Süchtigen es ihm zu verdanken hätten, wenn sie durch Allitiv von ihrer Rauschgiftsucht geheilt werden konnten.
    Niemals in der Geschichte des Solaren Imperiums hatte Rhodans Stern am Himmel der Popularität so hell geleuchtet wie in diesen Wochen.
    Niemals war ein Mensch mehr verdammt worden als Thomas Cardif. Welche Rolle dieser Mann gespielt hatte, war im Arkonweltreich so gut bekannt wie im Solarsystem. Überall wurde er gesucht; überall wurde Cardif gesehen, aber wenn den Anzeigen nachgegangen wurde, griff man ins Leere. Thomas Cardif schien sich im Dschungel der Sterne versteckt zu halten - in jenen Regionen der Galaxis, die unerforscht waren. Niemand ahnte die Wahrheit! Kein Mensch konnte sich vorstellen, daß dieser von Millionen gesuchte Thomas Cardif in Terrania Perry Rhodans Rolle übernommen hatte!
    Niemand ahnte, daß Perry Rhodan verschleppt worden war und sich in den Fängen der Antis befand!
    Aber der Mann, der vorgab, Perry Rhodan zu sein, erkannte von Tag zu Tag deutlicher, auf was für ein Vabanque-Spiel er sich eingelassen hatte. Die Mutanten, die er zuerst besonders gefürchtet hatte, waren letztlich doch nicht zu
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