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0112 - Der Mann mit den zwei Gesichtern

Titel: 0112 - Der Mann mit den zwei Gesichtern
Autoren: Unbekannt
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Idee, sich mit Hilfe der Aktivatoren relative Unsterblichkeit zu verschaffen. Cardif nickte zufrieden. Sein Plan nahm immer mehr Gestalt an. Er sollte eine Machtprobe zwischen ihm und den Antis werden. Er war überzeugt, daß er diesen Kampf gewinnen würde.
    „Okay", hörte er sich sagen, nahm eine Zigarette aus der Packung, setzte sie in Brand und rauchte mit Genuß.
    Im Dunst der Ferne fiel ein kugeliger Riesenschatten zur Erde; eins der Superschlachtschiffe der Solaren Flotte setzte zur Landung an.
    Die WELLINGTON war vom Einsatz zurückgekommen.
    Mausbiber Gucky hatte Besuch in seinen vier Wänden - einem komfortablen Bungalow am Ufer des Goshun-Salzsees. In dieser Wohnkolonie lebten Rhodans engste und älteste Mitarbeiter und Freunde. Weitab vom Verkehr und der Hast Terranias ließ es sich hier herrlich wohnen. Trotzdem machte Guckys Besucher ein äußerst unzufriedenes Gesicht. Auch die Stimmung des Mausbibers war nicht gut, denn sein einziger Nagezahn blieb verdeckt, und die sonst so lausbübisch funkelnden Mausaugen zeigten nicht viel von ihrem Glanz.
    „Dagegen ist eine Eisbox gar nichts, John!" piepste Gucky.
    Das war nach fünf Minuten anhaltenden Schweigens die erste Bemerkung gewesen.
    John Marshall, Chef des Mutantenkorps und innerhalb dieses Verbandes neben dem Mausbiber der fähigste Telepath, nickte Gucky zu. Er hatte ihn verstanden. Er konnte die Worte des Kleinen nur unterstreichen. Seitdem man mit dem Chef vom Planeten Okul zurückgekommen war, hatte Rhodan mehr und mehr eine unsichtbare Mauer um sich herum aufgebaut. Mehr und mehr war er für seine alten Freunde zum Administrator geworden - eine einsame Größe, unnahbar und erschreckend unpersönlich.
    Gucky lag auf der Couch, John Marshall in einer Hängeschaukel.
    Neben dem Mausbiber lag ein Sortiment frischer Mohrrüben, die Gucky selbst in seinem Garten gezogen hatte. Gucky wußte, was sich als Gastgeber gehörte. Aus dem Berg Mohrrüben suchte er die schönsten aus. „Auch eine, John?" Zu seinem Erstaunen winkte der Telepath nicht energisch ab. „Gib her! Vitamine können nie schaden. Für den Denkprozeß werden viele Vitamine benötigt.
    Eine Frage unter vier Augen, Gucky: Kommst du noch an des Chefs Gedanken heran?"
    Es bestand eine alte Verordnung, nach der es jedem Telepathen untersagt war, sich mittels seiner Parafähigkeiten in die Gedankengänge von Perry Rhodan und seinen engsten Mitarbeitern einzuschalten. John Marshall hatte zu den Mutanten gehört, die stets darauf achteten, daß diese Anordnung auch eingehalten wurde. Gucky war auf diesem Gebiet schon immer ein großer Sünder gewesen und hatte selbst nicht vor Rhodans Gedanken haltgemacht.
    Heute jedoch war sogar Marshall bereit, gegen die Anordnung zu verstoßen.
    „Ja, John, ich komme an seine Gedanken heran. Doch wenn ich mich eingeschaltet habe, kommt mich das Grauen an. Was haben die Mediziner bloß mit Perry angestellt?
    John, ist dir auch aufgefallen, wie wenig sich der Chef darum kümmert, ob diese verdammte Liquitivsucht abflaut oder nicht? Die Swoon, die kleinen Mikrotechniker, kommen sich auch schon verraten und verkauft vor, weil der Boß sich bei ihnen nicht mehr sehen läßt! Du, wenn ich wüßte, daß die Mediziner an Perrys Veränderung Schuld haben, dann könnte ich das hochgelehrte Gremium im Sturzflug in den See sausen lassen!"
    „Langsam, Kleiner..." Aber Gucky wollte sich nichts sagen lassen. „Warum hast du mich denn besucht, wenn ich dir nicht sagen darf, wie ich über unseren Chef denke? Sooft ich mich in seine Gedanken eingeschmuggelt hatte, habe ich vergeblich bei ihm den Impuls gesucht, der sich mit Thomas Cardif beschäftigt.
    Ob er gar nicht mehr an seinen mißratenen Sohn denkt?"
    „Du hast dein Urteil über Cardif nun auch geändert, Kleiner?"
    fragte Marshall ihn.
    „Ich mußte es, John. Heute bereue ich sogar, was ich für ihn alles getan habe. Du hast doch auch in den letzten Wochen bestimmt schon in den Gedanken des Chefs herumgeschnüffelt?
    Sag es ruhig, John. Ich verrate dich nicht, auch wenn wir gelegentlich wieder Streit bekommen. Ist dir am Chef nichts aufgefallen?"" Überrascht richtete John Marshall sich auf.
    „Was meinst du damit, Gucky?"
    „Wenn ich das wüßte, John! Seit der verdammten Schockbehandlung ist der Chef ein anderer geworden. Von Technik verstehe ich bald mehr als er. Lachen ist für ihn fremd geworden. Doch das ist nebensächlich. Etwas, was früher nicht bei ihm zu bemerken war, etwas Verschwommenes, ist
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