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0112 - Der Mann mit den zwei Gesichtern

Titel: 0112 - Der Mann mit den zwei Gesichtern
Autoren: Unbekannt
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das nennen Sie gesund? Sagen Sie einmal, sind Sie sich nicht darüber klargeworden, daß Depressionen zu Rhodans Mentalität nicht passen? Warum wollen Sie nicht an die Schatten glauben, die von Marshall und Gucky bemerkt worden sind?"
    „Weil die Medizin Schatten innerhalb der Gehirnimpulse nicht kennt! Was die beiden Telepathen erkannt haben wollen, ist laienhafter Unsinn! Was, meinen Sie, passiert, wenn der Chef dahinterkommt, daß in seinen Gedanken herumgeschnüffelt wird, Mister ..." Er hatte Pech. Bully unterbrach ihn. „Was, meinen Sie, mein lieber Manoli, was ich mit Ihnen anstelle, wenn Sie Perry davon unterrichten? Verstehen wir uns?"
    „Sie sind gerade sehr deutlich gewesen!" erwiderte Manoli schockiert.
    Bully sagte, schon wieder freundlicher: „Unterrichten Sie mich bitte von dem Ergebnis Ihrer Untersuchung!"
    „Nein, Mr. Bull. Das geht auf keinen Fall. Ich bin Arzt. Die Schweigepflicht ..." Wieder unterbrach ihn Bully. „Die können Sie sich an den Hut stecken, Professor! Bis zum nächstenmal!" Damit ließ Bully den verstörten Professor stehen. In diesem Ton hatte der ehemalige Kamerad aus dem ersten Mondlande-Unternehmen 1971 noch nie mit ihm gesprochen. Bisher waren sie die besten Freunde gewesen.
    Er sah Reginald Bull im Liftschacht verschwinden. Er starrte die Stelle an, an der er ihn zuletzt gesehen hatte.
    Sollte doch etwas an den Beobachtungen der beiden Telepathen daran sein, fragte er sich, aber warum konnten sie mir das Wesen der ominösen Schatten nicht besser erklären?
    Als er seinen Weg zum Chef fortsetzte, beschloß er, Rhodan mehr als gründlich zu untersuchen.
    Bully saß unterdessen schon im Wagen und ließ sich zum Hauptquartier der Solaren Abwehr hinüberfahren.
    „Ist Mercant da?" fragte er kurz, als er die Vorhalle des großen Gebäudes betrat.
    „Jawohl, Sir. Solarmarschall Mercant ist in seinem Arbeitszimmer!" Kurz darauf saß Bully bei ihm. „Nun?" fragte Mercant ahnungslos. „Sie sitzen ja, Mercant. In letzter Zeit ist es immer gut zu sitzen, wenn einer von uns den anderen besucht, um ihm etwas mitzuteilen. Die IRONDUKE wird startklar gemacht."
    „Das ist mir bekannt, Mister Bull."
    „Das ist auch nichts Besonderes", entgegnete Bully mit leichtem Spott in der Stimme. „Aber warum der Chef die IRONDUKE klarmacht, um diesen Hupfer nach Pluto darin zurückzulegen ...
    nun, ist das etwas, Mercant?"
    „Die IRONDUKE soll nur bis zum Pluto fliegen?" Mercants Augen verengten sich. Reginald Bull fuhr bereits fort: „Und von dem zweiten Ereignis scheinen Sie gar keine Ahnung zu haben, Solarmarschall? Ich habe es durch puren Zufall erfahren.
    Manchmal läßt sich in Terrania auch das Geheimste nicht verbergen. Perry hat den Computer auf der Venus angerufen und die galaktischen Koordinaten von Wanderer verlangt!"
    „Der Chef will nach Wanderer?" platzte Mercant heraus.
    „Ja, Mercant, und wenn das noch lange so weitergeht, dann gehe ich in die Luft, und Perry befördert mich an die Luft. Er hat mich noch nie belegen. Aber vorhin hat er mich belogen! Mercant, was sagen Sie dazu?"
    „Nichts, bevor ich nicht weiß, was der Chef plant. Ich ahne, daß er eine große Sache vorhat. Ich ahne, was er damit bezweckt: Er will das erschütterte Vertrauen mit einer überraschenden Aktion wieder herstellen."
    „Gott erhalte Ihnen Ihren Glauben an den Weihnachtsmann", rief Bully. „Man sollte es doch nicht für möglich halten ..."
    „Was?" fragte Mercant. „Nichts!" winkte Bully ab. Er hatte gehofft, bei dem Chef der Solaren Abwehr auf Verständnis zu stoßen, in ihm einen Partner zu finden, der gleich ihm überzeugt war, daß mit Perry Rhodan sehr viel nicht in Ordnung war. Was aber war dabei herausgekommen? Mercant glaubte, der Chef würde eine Aktion, die alle überraschen würde, vorbereiten, um eingebüßtes Vertrauen wieder zu festigen! „Du lieber Gott!"
    stöhnte er jetzt. „Ich muß fast annehmen, daß Sie sich in eine Vorstellung verrannt haben, die zu den Tatsachen in keinem Verhältnis steht, Mr. Bull!" hielt Mercant ihm verärgert vor.
    Entmutigt schüttelte Bully den Kopf. „Nehmen Sie an, was Sie wollen, Mercant. Ich gehe nicht davon ab, daß Perry krank ist, seelisch krank. Auf dem Wege zu Ihnen habe ich Professor Manoli getroffen. Er war vom Chef gerufen worden, ihn erneut zu untersuchen. Aber das ist für mich nur zweitrangig. Ich kenne den Chef wie kein anderer, und darum muß es mir doch mehr als allen anderen auffallen, wie sehr er sich verändert
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