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011 - Die Nacht der Affen

011 - Die Nacht der Affen

Titel: 011 - Die Nacht der Affen
Autoren: James R. Burcette
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nachdachte. Dann fiel sein Blick auf den Kalender. Heute hätte Vickys Hochzeitstag sein sollen.
    Dave las nochmals den Zeitungsbericht durch. Vicky war in ein Hospital in der Nähe von Basingstoke gebracht worden.
    Dave angelte sich eine Zigarette aus einer Packung und zündete sie an, aber er bekam einen Hustenanfall und drückte die Zigarette nach zwei Zügen wieder aus.
    »Sandra, beschaffen Sie mir die Telefonnummer vom Hospital, in dem Vicky Fairland liegt!«
    Dave stand auf und ging im Zimmer auf und ab.
    Sandra schnappte sich das Telefon und rief die Auskunft an. Dave hörte nur mit halbem Ohr zu. Er überlegte, ob er der Polizei Bescheid sagen sollte, zuerst brauchte er noch mehr Informationen.
    »Die Nummer habe ich«, sagte Sandra. »Soll ich Sie verbinden?«
    Dave runzelte die Stirn. »Später«, sagte er. »Zuerst werde ich mal John Hislop anrufen.«
    John Hislop war einer der Kriminalreporter des Daily Express und ein guter Freund.
    Dave wählte die Nummer der Zeitung und verlangte Hislop. Ein Mädchen meldete sich.
    »Hier Dave Merrick. Ist John in der Nähe?«
    »Tut mit leid, Mr. Merrick, er ist nicht da.«
    »Wo kann ich ihn erreichen?«
    »Er ist nach Basingstoke gefahren.«
    »Hat er den Fall mit dem Gorilla übernommen?« fragte Dave.
    »Genau«, sagte das Mädchen. »Soll ich Mr. Hislop etwas ausrichten?«
    »Das ist nicht notwendig, ich werde ihn in Basingstoke treffen.«
    Dave legte den Hörer auf.
    »Sie fahren ins Spital?« erkundigte sich Sandra.
    »Das ist doch wohl meine Pflicht«, meinte Dave. »Sie ist schließlich noch immer meine Klientin.«
    »Sollten Sie nicht die Polizei anrufen und sagen, dass Sie wissen, dass es sich bei dem unbekannten Mädchen um Vicky
    Fairland handelt?«
    Dave grunzte. »Eigentlich schon, aber ich habe nicht besonders viel Lust dazu. Das kann ich noch immer von Basingstoke aus tun. Verbinden Sie mich mal mit dem Hospital, Sandra!«
    Das Mädchen am Telefon verweigerte jede Antwort bezüglich der Unbekannten; sie sagte nicht einmal, ob das Mädchen noch im Spital war.
    »Ich fahre los«, sagte Dave. »Ich melde mich später bei Ihnen. Sollte mich jemand verlangen, dann sagen Sie, Sie hätten keine Ahnung, wo ich mich herumtreibe.«
    Er nickte Sandra zu, als er hinausging.
    Fünf Minuten später war Dave unterwegs. Er kämpfte sich durch den dichten Verkehr und fuhr The Mall entlang. Seine Gedanken kreisten immer wieder um Vicky Fairland.
    In seiner Laufbahn hatte er es schon mit einigen seltsamen Fällen zu tun gehabt, aber ein Gorilla hinterm Steuer – das war neu. Allerdings hielt er das Ganze immer noch für einen Irrtum. Nur eines war ihm klar: Vicky Fairland musste in eine ganz üble Sache verwickelt sein. Ein Polizist war erschossen worden, ein Funkstreifenwagen in Flammen aufgegangen.
    Endlich hatte er London hinter sich gelassen. Jetzt kam er rascher vorwärts. Der frische Luftzug, der durch die Fenster blies, machte ihn vollends nüchtern. Bald kam er an die Abzweigung nach
    Basingstoke, einer kleinen Stadt mit ungefähr 25 000 Einwohnern. Vor einiger Zeit hatte er einmal geschäftlich hier zu tun gehabt. Daher wusste er, wo das Victory Hospital lag. Er musste quer durch die Stadt fahren.
    Das Victory Hospital war ein uraltes Spital. Es musste vor mehr als hundertfünfzig Jahren gebaut worden sein und ähnelte einer Festung. Eine gut zwei Meter hohe Steinmauer schloss das Areal ein.
    Dave schlenderte langsam auf den Haupteingang zu und sah gleich die Meute: Mehr als zwanzig Reporter und ein Dutzend Fotografen. Nach den finsteren Mienen der Reporter zu schließen, war es ihnen verwehrt worden, das Spital zu betreten.
    John Hislop unterhielt sich mit einer Kollegin. Hislop war Mitte dreißig und sah sehr englisch aus: hager, streng konservativ gekleidet, mit Melone und Regenschirm. Hislop wusste, dass er lächerlich wirkte, aber gerade deshalb zog er sich weiterhin so an.
    »Hallo, John!« sagte Dave.
    Hislop drehte sich um und zog die linke Braue überrascht hoch.
    »Sieh mal einer an!« sagte er. »Der Schnüffler vom Dienst ist auch da. Nun sag aber nicht, dass du rein zufällig hier bist.«
    Dave schüttelte den Kopf.
    John legte ihm die rechte Hand auf die Schulter. »Heraus mit der Sprache, alter Freund!«
    »Gehen wir etwas trinken«, meinte Dave.
    »Ums Eck ist ein Pub«, sagte John.
    »Wer leitet die Untersuchung?« fragte Dave auf dem Weg ins Lokal.
    »Inspektor Robert Crumb«, sagte John.
    Dave verzog das Gesicht, als hätte er in eine
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