Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
011 - Die Nacht der Affen

011 - Die Nacht der Affen

Titel: 011 - Die Nacht der Affen
Autoren: James R. Burcette
Vom Netzwerk:
herein, Sie schäbiger, aufgeblasener Schnüffler!«
    Dave lachte. »Denken Sie an Ihren Blutdruck, Inspektor! Und schwingen Sie keine großen Töne, das könnte mal ins Auge gehen.«
    Crumb stellte sich in Positur. »Sie sind ein frecher Kerl,
    Merrick. Ich habe mich redlich bemüht, dass Ihnen die Lizenz weggenommen wird, leider ist es mir nicht gelungen. Aber …«
    »Dazu gehört ein Mann mit Niveau, aber Sie …«
    Der Inspektor lief rot an.
    »Hauen Sie ab«, sagte er gefährlich leise. »Aber rasch!«
    Dave zündete sich eine Zigarette an und blies Crumb den Rauch ins Gesicht.
    »Tut mir leid, Inspektor«, sagte er. »Sie müssen mich hinein lassen. Ich bin gekommen, um das Mädchen zu identifizieren.«
    Crumb sah ihn durchdringend an. »Sie kennen das Mädchen?«
    »Ja.« Dave nickte. »Ich glaube, sie ist eine Klientin von mir. Miss Vicky Fairland. Aber das Foto in der Zeitung war nicht besonders gut. Wenn ich sie sehen dürfte, dann …«
    »Ich traue Ihnen nicht, Merrick«, sagte Crumb böse. »Sie haben immer eine Menge Tricks auf Lager.«
    »Die braucht man, wenn man mit der Polizei zu tun hat.«
    Der Inspektor wollte wieder aufbrausen, überlegte es sich aber anders.
    »Kommen Sie mit! Aber Gott sei Ihnen gnädig, wenn es sich als Irrtum herausstellt!«
    Crumb ging vor. Dave drehte sich kurz um. Die Reporter sahen ihm neiderfüllt nach.
    Sie gingen an der Aufnahme vorbei auf die breite Treppe zu. Dave war noch nie ein Freund von Krankenhäusern gewesen. Der Geruch schlug sich auf seinen Magen. Es dauerte immer einige Zeit, bis er sich daran gewöhnt hatte.
    Der Inspektor ging ziemlich rasch. Er nahm zwei Stufen auf einmal. Endlich hatten sie das zweite Stockwerk erreicht. Die rechte Wand war ganz mit Glas verbaut, eine kleine Tür stand halb offen.
    Crumb trat ein. Ein Polizist sprang auf und nahm Haltung an. Er warf Merrick einen neugierigen Blick zu.
    Dave sah kurz aus einem Fenster in den Hof hinunter.
    »Ist jemand drinnen?« fragte Crumb.
    »Ja, Sir«, sagte der Cop. »Eine Schwester und ein Arzt. Niemand darf jetzt hinein.«
    Der Inspektor brummte unwillig. »Sind die schon lange drinnen?«
    »Seit zehn Minuten, Sir.«
    »Da kann es ja nicht mehr lange dauern.«
    »Seit wann sind Sie in Basingstoke?« erkundigte sich Dave.
    »Seit einem halben Jahr. Warum fragen Sie?«
    »Sie sind mir schon abgegangen.« Dave grinste. »Es ist jetzt so ruhig in London. Sie sollten zurückkommen.«
    »Mir gefällt es hier besser«, sagte Crumb.
    Die Tür wurde geöffnet, und ein hagerer Assistenzarzt trat heraus, gefolgt von einer dicken Krankenschwester.
    »Was wollen Sie?« fragte der Arzt in barschem Ton Crumb.
    »Die Verletzte sehen.«
    »Das wird nicht gehen. Niemand darf zu ihr.«
    »Nur einen Augenblick!« flehte Crumb. »Wir werfen nur einen Blick auf ihr Gesicht, dann gehen wir.«
    »Es geht nicht«, sagte der Arzt ungeduldig. »Das Mädchen liegt unter einem Sauerstoffzelt. Niemand darf hinein.« Crumb resignierte. »Wann dürfen wir sie dann sehen?«
    »In zwei, drei Stunden, nicht früher. Schwester Anne, Sie bleiben bei der Patientin! Ich komme sofort wieder.«
    Die Schwester nickte.
    Der Arzt warf Crumb einen hochmütigen Blick zu, drehte sich um und stolzierte den Gang entlang.
    »Widerlicher Hammel!« schnaufte Crumb und hob dann die Schultern. »Aber man kann nichts machen. Kommen Sie um drei Uhr wieder her, Merrick! Und sehen Sie zu, dass Sie mir in der Zwischenzeit nicht über den Weg laufen. Ihr Anblick verursacht mir Magendrücken.«
    »Komisch«, sagte Dave näselnd, »da geht es Ihnen ja so wie mir. Habe gar nicht gewusst, dass wir etwas Gemeinsames haben.«
    Dave sah, dass der Inspektor vor einer Explosion stand, und empfahl sich. Missmutig stieg er die Stufen hinunter.
    »Hast du sie gesehen, Dave?« erkundigte sich Hislop.
    »Nein, die haben uns nicht zu ihr gelassen. Um drei Uhr dürfen wir es nochmals versuchen.«
    »Da müssen wir eben warten.«
     

     
    Kurz nach zwei Uhr fand eine Pressekonferenz statt. Sie wurde im Aufenthaltsraum im Erdgeschoß des Spitals abgehalten. Dave war ungeniert mit den Reportern mitgegangen. Er wusste genau, dass Inspektor Crumb nichts dagegen machen konnte, da er einen Presseausweis besaß und gelegentlich für eine Presseagentur arbeitete.
    Inspektor Crumb hatte an der Stirnwand des Saales Platz genommen. Neben ihm saß ein korpulenter Mann mit eisengrauem Haar und einem traurig herabhängenden Schnurrbart. Dave
    Merrick setzte sich zu John
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher