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0104 - Nur ein Greenhorn

Titel: 0104 - Nur ein Greenhorn
Autoren: Unbekannt
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Peilzeichen aufgefangen.
    „Das bedeutet, daß sie jeden Funkverkehr nach außen gesperrt haben”, erklärte Feiton. Es war klar, daß er mit „außen” den Weltraum meinte. Spahn, der die Ortungsgeräte beobachtete, sagte ohne jede Begeisterung: „Da wimmelt es nur so von fremden Schiffen. Es scheinen alles kleine Dinger zu sein, an der Stärke des Ausschlages gemessen.” Er unterhielt sich leise mit Feiton, während Woodsworth den kleinen Zerstörer in eine Landebahn steuerte. „Die Peilzeichen kommen aus derselben Richtung, in der Spahn die Springerschiffe entdeckt hat, Sir”, berichtete Feiton schließlich. „Es wäre glatter Selbstmord, wenn wir dort landen würden. Selbst wenn wir schneller als die Springer sind - sie haben den Vorteil der Übermacht auf ihrer Seite. Außerdem kennen sie sich besser aus. Wir hätten noch nicht richtig den Boden berührt, da hätten sie uns bereits in Staub und Asche verwandelt. Weder Pincer noch uns ist damit geholfen.” Woodsworth sah sich um. „Seit wann sind Sie so gesprächig, Feiton? Wir müssen es wenigstens versuchen. Die Tatsache, daß Pincer den Notruf absetzen konnte, besagt, daß er sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht in den Händen der Springer befand.” „Das kann sich inzwischen geändert haben”, gab Spahn zu bedenken.
    Unbeirrt steuerte der Major das winzige Schiffe tiefer, der Oberfläche von Alazes Planet entgegen. Wenn die Springer nicht schliefen, oder mit anderen Dingen beschäftigt waren, hatten sie den Zerstörer bestimmt schon geortet. Woodsworth rechnete jeden Augenblick damit, daß auf den Bildschirmen die walzenförmige Silhouette eines Springerschiffes auftauchen würde, um sie unter Beschuß zu nehmen. Doch alles schien glatt zu verlaufen. Der Major blieb realistisch genug, um die Gefahr in ihrer Größe nicht zu unterschätzen. Die relative Sicherheit, in der sie sich jetzt noch befanden, würde in dem Moment vorüber sein, wenn sie inmitten der Springerschiffe landeten, die Spahn geortet hatte. Von diesem Vorhaben wußte nur Woordsworth. Schließlich war es sein eigener Plan. Aus begreiflichen Gründen zögerte er, seinen beiden Kameraden davon zu berichten. Niemand fliegt gern mit offenen Augen in den Tod.
    Einem Manne, ob er nun Terraner oder Springer ist, der sein ganzes Leben nur Befehle anderer befolgt hat, fällt es schwer, aus eigenem Antrieb zu handeln. Als Pilot Razmon den Aufeinanderprall zweier Körper über den Lautsprecher vernahm, wurde seine Verwirrung vollkommen. Er wußte, daß der Patriarch in unmittelbarer Lebensgefahr schwebte. Nun schien in dem Hauptgebäude des Raumflugfeldes ein Kampf zwischen Valmonze und Shaugnessy entbrannt zu sein. Da der Terraner im Gegensatz zu Valmonze eine Waffe besaß, konnte Razmon sich lebhaft vorstellen, wie der Streit ausgehen würde. Der Patriarch hatte befohlen, daß Pincer auf jeden Fall festzunehmen sei. Razmon wurde von gegensätzlichen Gefühlen gepeinigt. Fünf Gleiter kreisten über dem kleinen Landefeld inmitten des Waldes. Am Rande der glatten Landebahn waren zwei dunkle Punkte zu sehen: Pincer und die Frau. Razmon erkannte, daß er die gegensätzlichen Wünsche in seinem Innern nur auf eine Art ausgleichen konnte: er mußte zwei Dinge zu gleicher Zeit veranlassen. Einmal mußte der Patriarch gerettet werden und einmal galt es, Pincer gefangenzunehmen. Das bedeutete, daß die Gruppe der Gleiter geteilt werden mußte. Razmon stellte eine Verbindung zu den übrigen Flugbooten her. Drei Piloten befahl er, sofort zum Raumflugfeld zurückzukehren und Valmonze Hilfe zu bringen. Er selbst und die Besatzung eines zweiten Gleiters würden landen, um Pincer seiner gerechten Strafe entgegenzuführen. Blitzschnell stießen die beiden verbliebenen Kleinstschiffe auf den Landeplatz hinab. „Razmon”, rief da ein Mann erregt. „Ein fremdes Schiff.” Der Pilot blickte zu den Ortungsgeräten hinüber. Auf dem Bildschirm war nur ein kleines Pünktchen zu erkennen. Razmon fluchte. Jetzt, da sie sich geteilt hatten, erschienen die Terraner, um ihren Mann zu retten. Er versuchte hastig, eine Verbindung mit Valmonze herzustellen, aber in dem fernen Raum rührte sich nichts. Der Punkt auf dem Schirm wurde größer. Mit unruhiger Stimme befahl er seiner Mannschaft, die Strahlengeschütze bereit zu machen. Die Schutzschirme wurden eingeschaltet. Ein uralter Springer hatte einmal zu Razmon gesagt: „Die Terraner kommen immer dann, wenn du sie am wenigsten erwartest. Sie tun nur das, was du
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