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0104 - Nur ein Greenhorn

Titel: 0104 - Nur ein Greenhorn
Autoren: Unbekannt
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Sir. Ich habe einen schlechten Ruf gutzumachen.” „Kein kommandierender Offizier der Solaren Flotte besitzt einen schlechten Ruf”, erwiderte Rhodan ernst Sein Bild verblaßte. Der Funkoffizier erschien wieder, und Durban beendete das Gespräch. „Poulson!” rief Woodsworth. „Was stehen Sie noch hier herum? Sofort auf Lichtgeschwindigkeit erhöhen. Felton, die Transitionskoordinaten. Ein Sprung, auf zwei Lichtjahre an Alazes Planet heran.” „Sir; die Mannschaft ist es nicht gewohnt, derart belastet zu werden”, sagte Durban grinsend. Woodsworth sah ihn einen Augenblick an. Die tiefe Kerbe in seinem Kinn begann zu zucken. „Ich werde es ihnen schon beibringen”, rief er aus. Eine knappe halbe Stunde später ging die CAPE CANAVERAL in Transition. Der Hyperraum verschluckte sie, um sie an anderer Stelle wieder freizugeben: noch nicht einmal zwei Lichtjahre von Alazes Planet entfernt.
    Valmonze wußte, daß sein Befehl für eine Funksperre zu spät gekommen war. Mindestens achtmal hatte der Terraner seinen Notruf in das All gesendet. Der Patriarch konnte nur noch hoffen, daß kein irdisches Schiff den Funkspruch aufgefangen hatte. Es war zwecklos, darüber nachzugrübeln. Wenn es Pincer tatsächlich gelungen war, Verbindung aufzunehmen, dann würden die Empfänger so schlau sein und ihren Standort nicht mit einer Antwort verraten. Valmonze besaß ein sicheres Gefühl für kosmopolitische Geschehnisse. Deshalb war er sicher, daß Rhodan niemals einen Befehl geben würde, der einen direkten Angriff auf Alazes Planet nach sich zog. Was aber würde der Administrator unternehmen, um die beiden Terraner zu retten?
    Je länger Valmonze darüber nachdachte, desto sicherer wurde er in seiner Überzeugung, daß Rhodan einen Befreiungsversuch auf diplomatischen Wegen unternehmen würde. Valmonze schwebte eine Art Handelsabkommen vor. Gegen die Freilassung einiger Schmuggler würde er Pincer und die Frau ziehen lassen. Ja, die einzige Möglichkeit für Rhodan bestand in einer Verhandlung.
    Der berühmte Terraner war ein viel zu kühler Rechner, als daß er aus dieser Situation einen Krieg mit den Springern riskieren würde.
    Immer vorausgesetzt, daß Pincers Funkspruch überhaupt einen Empfänger gefunden hatte. Valmonze befand sich in der Funkzentrale des Hauptgebäudes neben dem Raumflugfeld. Er hatte alle Gleiter benachrichtigen lassen. In wenigen Minuten würden die ersten bei der Station eintreffen und Pincer und seine Begleiterin festnehmen. Damit war die Suche am Ende angelangt.
    Shaugnessy kam herein. Seine Haltung hatte an Lässigkeit verloren. Der Schmuggler sah besorgt aus. „Ich habe mir erlaubt, Ihre Anordnungen zu verfolgen”, sagte er. „Wenn dieser Teufelskerl mit seinem Notruf durchgedrungen ist, hat die Schmuggelei ein Ende. Rhodans Agenten werden Aplied verhaften. Aplied wird reden, weil er versuchen muß, seine Haut zu retten. Die Verbannung ist ihm jedoch sicher.” Valmonze betrachtete ihn spöttisch. „Wie gut für Sie, daß Sie hier bei uns sicher sind, was?” Shaugnessy sagte betroffen: „Sie werden mich doch nicht zurückschicken? Die gesamte Solare Flotte würde auf mich warten.” „Eines verstehe ich nicht”, sagte der Patriarch, ohne Shaugnessys Frage zu beantworten. „Pincer muß doch gewußt haben, daß er mit seinem Funkspruch seinen Standort preisgibt. Er weiß, daß er uns jetzt nicht mehr entkommen kann. Trotzdem hat er nicht gezögert, in die Station einzudringen.” „Sie denken wie ein Springer”, sagte Shaugnessy. „Ein Terraner denkt anders. Der junge Mann hat zuerst überlegt, wie er seinem Volk einen Dienst erweisen kann. Danach kommt seine eigene Sicherheit. Wenn er Glück hatte, wurde die Erde durch seinen Mut vor einem wirtschaftlichen Zusammenbruch bewahrt. Und um welchen Preis, Valmonze? Wahrscheinlich um den Preis zweier Menschenleben.
    Können Sie rechnen, Patriarch? Sie wissen genau, wie viel Menschen es gibt. Fast alle würden wie Pincer handeln. Deshalb, Springer, ist unsere Rasse auf ihrem Vormarsch nicht aufzuhalten.
    Ein Galaktischer Händler denkt zunächst an seine Sippe und sich, dann erst an die gesamte Rasse. Den Erfolg sehen Sie. Ich wette ...” „Schweigen Sie!” befahl Valmonze mürrisch. „Ihre Betrachtungen interessieren mich nicht. Außerdem, warum haben Sie bei uns mitgearbeitet, wenn Sie so sicher sind, daß Ihre Rasse am Ende siegen wird?” „Ich bin ein schlechter Mensch”, erklärte Shaugnessy düster. „Dagegen komme ich nicht
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