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0103 - Ich - der Mörder Jerry Cotton

0103 - Ich - der Mörder Jerry Cotton

Titel: 0103 - Ich - der Mörder Jerry Cotton
Autoren: der Mörder Jerry Cotton
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können.
    Phil fing an zu pfeifen. Es war ein alter Schlager, und Forest erschrak richtig, als Phil damit anfing. Er wurde immer nervöser, je fröhlicher sich Phil gab. An diesem Tage lieferte Phil ein Kabinettstückchen von Verhörstechnik.
    »Was — was habe ich — eh — ich denn mit Borty zutun?« krächzte Forest nach einer Weile.
    Phil lächelte freundlich.
    »Sie haben verdammtes Pech gehabt, Forest! Tut mir leid, aber es ist so!«
    »Wieso?« krächzte der Alte ängstlich. »Borty schiebt Ihnen die ganze Geschichte in die Schuhe! Das ist ja klar! Sie hätten die Idee für den ganzen Schwindel gehabt!«
    Forest sprang auf.
    »Dieser Lump!« kreischte er. »Genau umgedreht war es! Er kam zu mir und sagte: Forest, jetzt legen wir diesen verdammten Bluthund aufs Kreuz!«
    »Wen meinte er?« fragte Phil unschuldig.
    »Na, Cotton natürlich! Borty hatte doch gesehen, wie die Pistole von dem Weibsstück auf den Lastwagen gefallen war! Er hatte den Fahrer umgelegt und die Pistole mitgebracht! Wenn er beschwüre, daß die-Rossly keine Waffe gehabt hätte, sagte er, dann wäre doch der G-man ein Mörder! Er hat mir zugesetzt, ich sollte die ganze Sache für ihn fingern! So war es! Ich soll die Idee gehabt haben! Das konnte ich doch gar nicht! Borty hat doch vom Nachbarhaus aus die Sache gesehen! Wie soll ich eine Idee von ein.er Sache haben, von der ich überhaupt nichts weiß! Aber das sieht diesem Lumpen ähnlich! Diesem verdammten…«
    Forest tobte sich aus. Phil lächelte noch immer. Innerlich hätte er am liebsten gebrüllt vor Freude. Mit dem urältesten Trick der Kriminalistik hatte er einen gerissenen Anwalt geblufft. Freilich hatte er seine Rolle meisterhaft gespielt. Er warf einen kurzen Blick auf die beiden Kollegen, die ja jedes Wort gehört hatten und nun vor Gericht die Aussage beschwören konnten. Sie sahen ihn staunend an. Noch verstanden sie nicht den ganzen Zusammenhang, aber daß hier etwas Entscheidendes in meiner Angelegenheit passiert war, das verstanden sie.
    Phil ließ Forest eine Weile toben. Dann schnitt er ihm mit einer scharfen Handbewegung das Wort ab:
    »Forest, Sie wissen, wieviel von einem Beamten abhängt, der den Fall bearbeitet! Es liegt an Ihnen, ob meine Art der Beweisführung Ihnen zehn oder fünf Jahre einbringen wird«, sagte er. »Belügen Sie mich nur in einer winzigen Kleinigkeit, reiße ich Sie so tief in die Tinte, daß Sie nicht wieder herauskommen.«
    Forest schüttelte den Kopf. Wie jeder Gangster, der sich in der Patsche weiß, war er entschlossen, sich auf Kosten seiner Komplicen herauszuwühlen.
    »Ich sage Ihnen die Wahrheit, G-man!« beteuerte er. »Die reine Wahrheit! Verlassen Sie sich auf mich!«
    »Schön«, sagte Phil. »Wir wollen wissen, wieweit wir Borty glauben können. Deshalb werde ich seine Aussagen mit ihren überprüfen. War Borty in den letzten Wochen Einzelgänger?«
    Forest schüttelte den Kopf.
    »No. Er gehörte zur Rialto-Gang.«
    »Diese Bande arbeitete für die Rossly?«
    »Nicht nur. Auch auf eigene Faust. Aber auch mit für die Rossly.«
    »Die Bande hatte wo ihr Quartier?«
    »Im Hinterzimmer von Stand’s Kneipe.«
    »Wann traf sie sich immer?«
    »Jeden Abend gegen zehn Uhr.«
    »Und Borty nahm immer an diesen Zusammenkünften teil?«
    Forest wurde langsam mißtrauisch. Phil sah es sofort an seinem Mienenspiel. Ohne mit der Wimper zu zucken, schaltete er sofort um und fügte gleichmütig hinzu:
    »Borty will sich nämlich darauf herausreden, als hätte er nur ganz selten bei der Rialto-Gang mitgemacht. Er behauptet, in den letzten Wochen überhaupt nicht mehr in der Kneipe gewesen zu sein.«
    Forest fiel abermals herein. Giftig zischte er:
    »Dieser Lügenbold! Jeden Abend war er dort! Jeden Streifzug hat er mitgemacht! Er war bei der Kleiderfabrik in Bronx dabei, als sie den Lohnbuchhalter halb totschlugen. Er war dabei, als sie im Hafen den kleinen Schlepper ausraubten, der die Löhnung für die Marine-Kompanie bringen sollte. Er war überhaupt bei jeder Sache dabei! Bei jeder!«
    Seine Stimme überschlug sich fast. Schaum stand dem Alten vor dem Mund. Er fühlte sich von Borty verraten und ließ nun seine ganze Wut aus.
    Phil stand auf.
    »Mister Forest«, sagte er. »In Anbetracht des soeben Gehörten verhafte ich Sie. Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß alles, was Sie von jetzt ab tun oder / sagen, gegen Sie verwendet werden kann.«
    Forest hatte wohl längst damit gerechnet, da er sich von Borty verpfiffen glaubte, deshalb
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