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0103 - Ich - der Mörder Jerry Cotton

0103 - Ich - der Mörder Jerry Cotton

Titel: 0103 - Ich - der Mörder Jerry Cotton
Autoren: der Mörder Jerry Cotton
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nickte er nur. Aber er sprang vom Stuhl hoch, als Phil lächelnd hinzusetzte:
    »Übrigens schönen Dank für die Aussagen. Wir haben nämlich Borty noch nicht. Aber ich denke, daß wir ihn heute abend in Stand’s Hinterzimmer finden werden, nicht wahr?«
    Lächelnd griff er zum Telefon und bestellte einen Beamten aus dem Zellentrakt, damit man Forst abführen könnte. Der Alte tobte wie ein Wilder, aber unser Mann nahm ihn in einen wirkungsvollen Polizeigriff, sonst hätte er noch versucht, das Mobilar in unserem Office zu demolieren.
    Phil ließ sich sofort bei Mister High melden.
    »Chef«, sagte er, und er strahlte vor Freude: »Ich habe Jerrys Unschuld bewiesen. Ich brauche nur ein paar Leute, um Stand’s Kneipe zu umstellen. Heute nacht heben wir die Rialto-Gang aus. Borty ist dabei. Ich denke, daß es etwa gegen elf Ühr am besten sein wird…« Mister High preßte die Lippen zusammen. Plötzlich wandte er sich ab und ging zum Fenster.
    »Phil«, sagte er leise, »das vergesse ich Ihnen nie. Nie, und wenn ich hundert Jahre alt werden sollte…«
    »Nur«, sagte Phil gedehnt, »nur eine Frage hätte ich noch, Chef.«
    »Ja?«
    »Warum haben Sie diesem Mann aus Washington nicht gesagt, daß Jerry damals in dienstlichen Auftrag so tun sollte, als wolle er sich an die Rossly heranmachen?«
    Mister High sah Phil ernst an:
    »Weil ich Jerry damit nur geschadet hätte«, sagte er ruhig. »Dieser Forest saß ja dabei. Er hätte sofort gesagt: Schön und gut. Dienstlich fing es an, aber bald kam ein sehr privates Gefühl dazu! Und glauben Sie, Phil, wir hätten beweisen können, daß Jerry nicht in ein Gangsterliebchen verliebt war?«
    Phil senkte den Kopf.
    »No«, sagte er. »Sicher nicht. Entschuldigen Sie, Chef…«
    ***
    »Also?« fragte van Meeren. »Wo kann ich Borty treffen?«
    Blane hob den Kopf.
    »Für zweihundert war es nicht zu machen«, sagte er schlau. »Sie müssen fünfzig zulegen.«
    Van Meeren nickte.
    »Gemacht. Wenn ich Borty treffe!«
    »Ab zehn im Hinterzimmer von Stand’s Kneipe.«
    »Wo ist das?«
    »Meine Güte, das wissen Sie nicht? Die kennt doch jeder! An der Ecke Third Ave und East 126ste Straße!«
    »Danke«, sagte van Meren. »Sie können sich morgen ihr Geld holen, wenn ich Borty heute abend wirklich sehe!«
    Blane nickte und verschwand.
    Van Meeren stand auf. Er rieb sich die Hände.
    »Ich riskiere Kopf und Kragen«, sagte er leise vor sich hin. »Aber das ist der Spaß wert!«
    ***
    Eine Laterne brannte an der Ecke Ich bummelte die Straße entlang, als hätte ich bereits einen zuviel getrunken.
    Aus Stand’s Kneipe hallte Gesang. Jedenfalls waren es Geräusche, die wohl so etwas wie Gesang darstellen sollten.
    Ich ging zuerst die Straße entlang bis zum nächsten Häuserblock. Dann lehnte ich mich ein paar Minuten an die Hauswand und torkelte ein bißchen herum, indem ich alles Mögliche vor mich hinsabbelte.
    Schließlich setzte ich mich ruckartig wieder in Bewegung.
    Innerlich war ich so kalt wie ein Eisblock. Ich hatte nichts, aber gar nichts zu verlieren. Entweder stellte ich Borty und brachte ihn zu einer Aussage, daß sein Eid falsch war — oder ich hatte die besten Aussichten auf den elektrischen Stuhl.
    Für den Fall wäre mir eine Gangsterkugel noch immer lieber gewesen.
    Langsam bummelte ich zurück, häufig mehr nach rechts und links stolpernd als geradeaus.
    In zehn Minuten würde sich alles entscheiden.
    ***
    Van Meeren betrat das Lokal. Er sah sich um.
    Er ging mit hochnäsigem Gesicht an einen Tisch und setzte sich. Seine Kleidung und sein Benehmen erregten hier natürlich sofort Aufsehen.
    Der Wirt bemühte sich selbst an seinen Tisch.
    »Was wollen Sie?« brummte er nicht sehr freundlich.
    Van Meeren sah ihn streng an.
    »Sind Sie der Wirt?«
    »Ja, warum?«
    »Setzen Sie sich einen Augenblick!«
    Von soviel Befehlston war der Wirt sichtlich beeindruckt. Unwillkürlich ließ er sich auf den nächsten Stuhl sinken.
    »Haben Sie schon einmal den Namen van Meeren gehört?«
    »Na klar! Das ist so eine Kanone vgn Anwalt, nicht? Kann sich ja unsereiner nie leisten. Aber verdammt tüchtig soll er sein!«
    »Ich bin van Meeren!« sagte der Anwalt ungerührt.
    Der Wirt riß den Mund auf. Bevor er sich von seiner Überraschung erholt hatte, sagte van Meeren schon leise:
    »Ich muß mit Borty sprechen. In seinem eigensten Interesse. Sagen Sie ihm Bescheid!«
    Der Wirt zögerte.
    »Aber…«
    »Halten Sie keine Reden! Sagen Sie ihm schon Bescheid. Ich habe wenig
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