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0103 - Ich - der Mörder Jerry Cotton

0103 - Ich - der Mörder Jerry Cotton

Titel: 0103 - Ich - der Mörder Jerry Cotton
Autoren: der Mörder Jerry Cotton
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benötigt werden u d was man mit meinen Informationen anfangen will. Ich habe mich in Ihre Geschichte hineingekniet. Beantworten Sie mir ein paar Fragen?«
    »Warum?«
    »Damit ich entscheiden kann, ob Sie meine Information erhalten dürfen oder nicht.«
    Ich dachte einen Augenblick nach, dann zuckte ich die Achseln und brummte:
    »Warum nicht?«
    »Bei Borty geht es Ihnen in Wirklichkeit um seine Aussage hinsichtlich der Rossly? Stimmt das?«
    Ich nickte stumm.
    »Um ganz sicher zu gehen«, fuhr er fort, »es geht darum, ob die Rossly eine Waffe bei sich hatte, als sie von Ihnen erschossen wurde, oder nicht? Richtig?« Ich nickte.
    »Richtig. Genau darum geht es. Aber woher wissen Sie so genau Bescheid.« Lordes lächelte überlegen.
    »Mein lieber Mister Anonym«, sagte er, »ich schmeichle mir, der bestinformierteste Mann New Yorks zu sein, was sämtliche ungesetzlichen Dinge angeht. Und da sollte ich die Einzelheiten eines solchen Falles nicht kennen? Ich weiß dreimal mehr als die Zeitungen. Also, beantworten Sie meine Frage?«
    »Ich habe sie schon beantwortet. Sie haben recht.«
    »Gut. Nächste Frage: Haben Sie sich tatsächlich einige Wochen früher privat um die Gunst der Rossly beworben?« Ich zuckte die Achseln.
    »Teil, teils.«
    »Was heißt ›teils, teils‹?«
    »Also gut! Ich habe.«
    »Wie lange?«
    »Oh, ich habe mir ungefähr vier Wochen lang Mühe gegeben.«
    »So. Und? Wie war das Resultat?« Ich lachte.
    »Die Rossly hat mich abblitzen lassen.«
    Lordes schüttelte den Kopf.
    »Junge, Junge«, murmelte er. »Das ist nicht zu glauben. Ich hatte gerade Sie für vernünftiger gehalten! Heute nachmittag wurde mir diese Geschichte berichtet. Von einem Mann, der sonst absolut zuverlässig ist. Aber als er mir diese Story erzählte, habe ich gesagt, er wäre ein verdammter Narr! Und jetzt bestätigen Sie diese Geschichte! No, Cotton. Von mir erfahren Sie kein Wort. Macht eure Eifersuchtstragödien woanders aus und ohne meine Hilfe.«
    Er wollte aufstehen. Jetzt hielt ich ihn am Ärmel zurück.
    »Moment, Lordes«, sagte ich. »Setzen Sie sich nochmal und hören Sie mich gefälligst genauso an, wie ich Sie angehört habe.«
    Er zögerte einen Augenblick, dann ließ er sich wieder zurück auf seinen Stuhl fallen.
    »Okay, schießen Sie los!«
    Ich beugte mich vor.
    »Sie kennen diese Geschichte nur zur Hälite. Die entscheidende Hälfte wissen Sie nicht!«
    Er zog ironisch die Augenbrauen hoch.
    »Ach nein?«
    »Ach ja!« äffte ich nach.
    »Da bin ich aber gespannt!«
    Ich steckte mir eine Zigarette an und begann:
    »Wir waren der Rossly und ihrer Bande seit Wochen auf den Fersen. Aber es war einfach nicht zu beweisen, daß sie mit einer Gangsterbande gemeinsame Sache machte. Andererseits wurde die Bande immer frecher. Wir mußten uns etwas einfallen lassen, um endlich zum Zuge zu kommen…« Lordes grinste.
    »Hört sich nett an: Das FBI mußte sich was einfallen lassen. Na, ich bin gespannt, auf welche geniale Idee ihr dabei gekommen seid!«
    Ich grinste auch, denn ich wußte, daß unsre Idee gut gewesen war. Der Erfolg hatte uns ja längst recht gegeben.
    »Wir kamen auf den Gedanken, daß sich ein verkappter G-man an die Rossly heranmachen sollte«, sagte ich leise.
    Lordes zog ein langes Gesicht. »Meine Güte«, stöhnte er. »Das ist die abgeklapperste Idee, von der ich je gehört habe! Das ist ja so uralt, daß kein Idiot mehr darauf hereinfällt, geschweige denn eine raffinierte Frau wie die Rossly!«
    »Eben!« nickte ich. »Das gehörte ja zu unserem Plan. Ich wurde als der Mann ausgewählt, der sich an die Rossly heranmachen sollte. Und zwar so, daß ich von ihr abgeblitzt würde.«
    »Jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr«, sagte Lordes. »Sie wollten von vornherein nichts anderes erreichen? Sie wollten abgeblitzt werden?«
    »Ja!, denn daß sich zwei G-men gleichzeitig an sie heranzumachen versuchten, darauf kam sie bestimmt nicht! Während ich mich um sie bewarb, tauchte auch ein Gangster aus Chicago auf. Der verstand sie zu nehmen, und er hatte von Anfang an die besseren Chancen. Nur war er auch ein G-man! Während sie sich einbildete, den dummen Trottel von G-man an der Nase herumzuführen, ging sie dem zweiten G-man auf den Leim! Das war unser Plan. Und er klappte hundertprozentig. Unser zweiter Mann erwarb sich das ganze Vertrauen der Rossly um so leichter, je abweisender sie mir gegenüber war. Nach kurzer Zeit konnte er uns soviel Beweismaterial in die Hände spielen, daß
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