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0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift

0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift

Titel: 0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift
Autoren: Delfried Kaufmann
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um.«
    Boods Augen blitzten wütend auf.
    »Nicht, solange ich hier bin!« schrie er.
    »Ja«, kläffte Jeffers hinterher. »Nicht, solange wir hier sind. Ich habe nichts gegen tote G-men, aber ich will nicht dabeisein, wenn sie umgebracht werden. Seine Kollegen schleifen jeden auf den elektrischen Stuhl, der zugesehen hat.«
    »Quatsch«, sagte John Morgan verächtlich, aber der dicke Händler aus Los Angeles schnauzte ihn an:
    »Deine Sache, wenn du dich um deinen Kopf bringen willst, mein Junge, aber ich sorge dafür, daß mein Kopf nicht in diese Schlinge gerät.«
    Für einen Augenblick schien alles ratlos zu sein. Dann sagte Paolo Bood:
    »Ich habe einen Vorschlag. Für mich ist der Bursche einer, der zu eurem Verein gehört. £)b er außerdem noch ein G-man ist, interessiert mich auch nicht. Ich sehe mir jetzt den Koks an. Wenn die Ware in Ordnung ist, lassen Jeffers und ich sie abhölen. Sobald sie verladen ist, erhaltet ihr die Schecks. Dann verschwinden Jeffers und ich. Was ihr dann mit dem G-man macht, ist eure Sache.«
    Wieder wechselten die Morgan-Brüder einen Blick.
    »Meinetwegen«, sagte John, »aber vielleicht gestattet ihr wenigstens, daß ich ihn für die Zeit unschädlich mache, die wir hier noch zu tun haben?«
    Bood zuckte die Achseln.
    John Morgan tat zwei rasche Schritte, bückte sich zu mir nieder. Ich sah, daß er die Waffe in seiner Hand blitzschnell umdrehte. Dann kam der Schlag, und in meinem Kopf ging das Licht aus.
    ***
    Ich hatte das Gefühl, ich läge auf dem Grund eines schwarzen, wogenden Meeres. Riesige, dunkle Wellen gingen in meinem Kopf hin und her. Dann nahmen die Wellen eine violette Färbung an, wechselten in ein purpurnes Rot hinüber, in helles Rot, und dann wurde es wieder schwarz, aber die Wellenbewegung hörte auf.
    Statt dessen fühlte ich, daß ich auf einem harten Boden lag. Die Erinnerung kehrte zurück.
    Unbeweglich blieb ich liegen. Ganz vorsichtig öffnete ich die Lider nur einen Spalt breit.
    Als das erste Licht in meine Pupillen fiel, begann mein Kopf schlagartig rasend zu schmerzen. Ich biß die Zähne zusammen, um damit fertig zu werden.
    Ich lag auf dem Rücken. Der Raum schien leer zu sein. Vorsichtig bewegte ich die Augen. Ted Roon erschien in meinem Blickfeld. Er saß auf dem Tisch, baumelte mit den Beinen und spielte mit einem Revolver, den er in den Händen hielt. Aber sein Blick war nicht auf mich gerichtet, sondern in die linke Ecke des Zimmers.
    Ich verdrehte die Augen noch mehr und erwischte einen Schimmer von Nellys Kopf. Anscheinend saß sie dort auf einem Stuhl.
    Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich bewußtlos gewesen war, aber ich hatte nicht den Eindruck, daß es sehr lange gedauert hatte. Hinter dem Fenster, das in die Halle hinausging, war es noch dunkel. Ich nahm daher an, daß die Gangster noch bei der Prüfung des Rauschgiftes und daß die Lastwagen von Bood und Jeffers noch nicht herbeordert waren.
    Ich strengte meinen schmerzenden Kopf an. Eine Chance blieb mir nur, solange Roon allein im Raum war. Sobald nur noch einer der Ganoven dazu kam, sanken sie auf den Nullpunkt, da Nelly im Zimmer war, und ich sie nicht gefährden durfte.
    Aber Roon saß viel zu weit von mir entfernt, als daß ich ihn hätte anfallen können, ohne ihm Gelegenheit zu bieten, mich mit einer Kugel zu stoppen. Ich wußte auch nicht, was ich meinem Körper Zutrauen konnte.
    Bevor ich noch zu einem Entschluß kommen konnte, rutschte »Little Teddy« vom Tisch herunter und steuerte, immer noch, ohne mir einen Blick zu gönnen, quer durch den Raum auf jene Ecke zu, in der Nelly saß. Ich lag mitten in seinem Weg, und als er heran' war, hob er ein Bein, um über mich hinwegzusteigen.
    Ich handelte ganz instinktiv. Ich schleuderte mich nach der Seite herum und trat mit meinen Füßen Roons Standbein weg. Er verlor das Gleichgewicht und fiel um wie ein gefällter Baum. Automatisch warf er die Hände vor, um die Wucht des Sturzes aufzufangen, und dabei geriet ihm die Pistole aus den Fingern, wenn sie auch ganz in der Nähe seiner Hand blieb.
    Ich weiß nicht, wie ich auf die Füße gekommen bin. Es ging alles blitzschnell. Wahrscheinlich kämpfen nur Tiere so mit dieser traumwandlerischen Sicherheit, in der nicht mehr der Verstand, sondern nur noch der Instinkt den Körper beherrscht.
    Ich stand-Ich hielt einen Stuhl in den Händen. Ich riß die Arme hoch, und als Roon sich halb aufrichtete, schmetterte ich den Stuhl über ihn.
    Nur zwei Stücke der Lehne blieben mir in
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