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0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift

0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift

Titel: 0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift
Autoren: Delfried Kaufmann
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Straße erreicht hatte, fuhr er in scharfem Tempo bis weit nach Bronx hinein.
    In der Gegend vom Cordtland-Park fuhr er ab, bog in eine kleine Seitenstraße ein und stoppte.
    »Hast du Sorgen, daß du beobachtet wirst?« fragte Jeffers, dem die gute Laune vergangen zu sein schien.
    »Es wäre immerhin möglich«, antwortete Morgan sparsam.
    Er blieb über zwanzig Minuten in der Straße. Dann fuhr er wieder an und auf einem anderen Weg nach Manhatten zurück. Von den beiden anderen Wagen, dem Mercury und dem Chevrolet, war nichts mehr zu sehen.
    Wir erreichten das Fabrikviertel von Harlem. Wir mußten Uns in der Gegend der 138. Straße befinden, ungefähr bei der Eisenbahnbrücke, die dort den Harlem-River überquert.
    Plötzlich stoppte Morgan in einer dunklen Ecke. Ein Mann schob sich aus der Toreinfahrt an den Wagen heran. Ich erkannte die Umrisse von Ted Roons Hünengestalt.
    »Scheint alles in Ordnung zu sein«, flüsterte er. »Carlo und Stannow haben auch nichts bemerkt. Sie sind schon eingefahren.«
    »Ich schicke Stannow heraus, um dich abzulösen, sobald alles klar ist«, flüsterte Morgan zurück.
    Dann gab er wieder Gas. Kein Licht brannte in der schmalen Gasse, durch die wir jetzt fuhren. Die Scheinwerfer des Cadillacs rissen links und rechts geschwärzte Ziegelsteinmauern auf der Dunkelheit.
    Plötzlich wirbelte Morgan das Steuer scharf herum. Der Cadillac drehte sich gewissermaßen auf dem Absatz und wurde von einer schmalen Einfahrt, die sich in der Mauer befand, geschluckt.
    Dahinter öffnete sich ein großer Hof. Ich erkannte Stapel verrosteten Eisens. Es mußte ein verlassener Schrotthandelsplatz oder eine ehemalige Eisengießerei sein.
    Morgan steuerte auf eine Halle zu, deren Umrisse sich schemenhaft gegen den Nachthimmel abhoben. Die Scheinwerfer trafen ein großes, aber verschlossenes Tor. Es schien aus Holz und erst kürzlich angebracht worden zu sein.
    »Wir sind da«, sagte Morgan und drückte kurz und ganz leise auf die Hupe. Die Flügel des Holztores wurden von innen aufgedrückt. Im Licht erkannte ich Stannow. Morgan gab noch einmal Gas und fuhr in die Halle. Hinter uns schloß Stannow das Tor.
    Cöls Morgan ließ die Scheinwerfer brennen. Das Licht spiegelte sich in den drei schweren GMC-Lastwagen. Sie standen hintereinander in der langen und relativ schmalen Halle.
    Das waren sie, die drei sagenhaften Lastwagen, jeder vollgeladen bis an den Rand mit Rauschgift, rund dreißig Millionen Dollar wert, Rauschgift genug, um die Süchtigen Amerikas auf Monate und Jahre hinaus weiter zu vergiften, gesunde Menschen in die verderbliche Sucht zu locken.
    »Steigt aus!« sagte Morgan und öffnete selbst den Schlag auf seiner Seite. Ich tastete heimlich nach dem Smith and Wesson. Ich wußte, daß sie locker im Halter saß.
    Ich beeilte mich, an Morgans Seite zu kommen. Je näher ich ihm blieb, desto schwerer würde es ihm oder irgend jemandem fallen, mir eins auszuwischen.
    Bood und Jeffers gesellten sich zu uns. .Der Dicke neckte die von der langen Fahrt eingeschlafenen Glieder.
    »Gehen wir dort hinein«, schlug Cols Morgan vor. »Dort ist auch Licht.«
    Er deutete auf einen kleinen Verschlag, wahrscheinlich der ehemalige Wiegeraum oder eine Meisterstube.
    Er ging selbst voraus. Der Raum, vielleicht zwanzig Quadratyard groß, enthielt einige wenige Gegenstände, einen Tisch, ein paar Stühle und zwei Spinde. An der Decke brannte eine einsame Glühbirne. Auf dem Tisch stand ein Telefon, das unter den alten und verstaubten Gegenständen seltsam neu und sauber wirkte.
    »Setzt euch!« forderte uns Morgan auf.
    »Zum Henker! Ich will die Ware sehen!« schrie Bood los. »Du hast uns fast zwei Stunden durch die Gegend geschaukelt. Wo ist das Zeug?«
    »Auf den Lastwagen.«
    »Und warum gehen wir nicht hin, um es uns anzusehen?«
    »Wartet nur noch ein paar Minuten.«
    Ich schob mich noch näher an Morgan heran. Ich witterte, daß er irgend etwas beabsichtigte, und ich war entschlossen, es ihm sauer zu machen.
    Fünf Minuten vergingen in tiefem Schweigen. Bood hatte sich eine Zigarette angezündet. Jeffers sah so aus, als fühle er sich nicht wohl und sehne sich nach dem weichen Sessel im Speisesaal des Hotels. Seine kleinen Augen wanderten ununterbrochen von einem Winkel zum anderen.
    Dann hörte ich, gedämpft durch die Mauern, das Kreischen von Autobremsen. In der Halle entstand Lärm. Eine Tür schlug. Ich vernahm ein Geräusch wie von schleifenden Füßen, einen unterdrückten Schrei.
    Im nächsten
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