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0100 - Der Zielstern

Titel: 0100 - Der Zielstern
Autoren: Unbekannt
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Bewußtseinsströme noch deutlich zu spüren waren.
    Offenbar handelte es sich um eine Art Starrkrampf, der zwar den Körper vollkommen lähmte, den Denkvorgang aber nicht unterband.
    Rhodan, Bully und Marshall zogen sich noch weiter bis zum tiefsten Punkt der Kugelzelle zurück. Es war klar, daß man in Höhe des Äquatorwulstes mit der rätselhaften Bestrahlung begonnen hatte. Die Akonen schienen sehr genau zu wissen, daß dort die wichtigsten Schalt- und Kommandoelemente lagen.
    Stana Nolinow war weiter vorn in gebückter Haltung erstarrt. Es war ihm nicht mehr gelungen, einen zu Boden gefallenen Soldaten der Schleusenwache aus der Gefahrenzone zu ziehen.
    Rhodan spielte mit dem Gedanken, das gefährdete Schiff zu verlassen, um draußen zu versuchen, das sicherlich vorhandene Projektorgerät zu zerstören. Er schob diese Idee sofort wieder beiseite. Es wäre niemals gelungen. Auch Bully hatte seine Fassung wiedergewonnen. Er stand untätig in einer Ecke und sah nach vorne; wo das grüne Leuchten näher und näher kam. Er sagte mit seltsamer Fassung: „Jetzt wissen wir, wie es ist, wenn sie die Geduld verlieren. Mir wäre es lieber gewesen, wenn sie unter für uns günstigeren Verhältnissen erkannt hätten, daß wir keine Arkoniden sind. Kannst du dir vorstellen, wie gnadenlos diese so höflich wirkenden Leute sind, wenn sie sich gefährdet fühlen?"
    „Wer wäre das nicht!" antwortete Rhodan, und seine Hände ballten sich. Nun verklangen auch die letzten Rufe. Die weiter oben liegenden Sektoren des Schiffes mußten bereits alle erfaßt worden sein. Die FANTASY wurde zu einem riesigen Wachsfigurenkabinett, in dem die startklaren Maschinen liefen. Nur ein einziger Impuls wäre erforderlich gewesen, um die vorprogrammierte Notstartautomatik auszulösen.
    Alles andere wäre automatisch geregelt worden. „Marshall, schalten Sie sich, auf meine Paraimpulse und versuchen Sie, meine nur schwach ausgebildeten Telepathiegaben zu verstärken. Wir rufen Gucky an. Er ist in der Zentrale. Wenn er wirklich nichts mehr unternehmen kann, sind wir verloren. Die Akonen werden uns nach einiger Zeit einsammeln wie flügellahm gewordene Vögel. Gucky hat nur den Schalter der Alarmstartautomatik umzulegen, das ist alles."
    „Wenn er ihn nicht mehr sehen kann, sind seine telekinetischen Kräfte wirkungslos", erklärte Marshall.
    Sie wichen nochmals um einige Meter zurück, bis sie mit den Rücken an den schweren Panzertoren der Bodenschleuse lehnten. Weiter ging es nicht mehr. „Er wird wahrscheinlich den Kopf nicht mehr drehen können", fügte John noch hinzu. Trotzdem sprang er mit seinen hochentwickelten Psikräften sofort ein, als Rhodan erneut nach dem Mausbiber rief. „Gucky, melde dich. Gucky, hörst du nicht? Wenn du noch denken kannst, so antworte."
    Ein klarer Impuls kam durch. „Ich höre. Ich muß für einige Augenblicke besinnungslos gewesen sein. Es ist schmerzhaft."
    „Achte nicht darauf. Kleiner, kannst du den roten Startschalter sehen?"
    „Nein, ich liege mit dem Gesicht nach unten auf dem Kontursessel, Ich kann mich nicht bewegen."
    „So versuche, dich auf einen kurzen Teleportersprung einzustellen. Der Schalter ist oben, im abgeschrägten Pult für die Manuellkontrollen angebracht Du mußt ihn kennen. Wenn ich in meinem Sessel sitze, liegt der Hebel zehn Zentimeter neben meiner rechten Hand. Erinnerst du dich?"
    „Ich kenne ihn genau. Was soll ich tun? Beeile dich, lange halte ich es nicht mehr aus."
    Das grüne Leuchten hatte die drei verzweifelten Männer nun ebenfalls erreicht. Das eigenartige Ziehen, das nur im ersten Augenblick der Überflutung schmerzhaft war, um dann einem tauben Gefühl Platz zu machen, begann an den Beinen - schon Augenblicke später fühlte Rhodan seinen Körper steif und gefühllos werden. Er griff an seinen linken Arm, und da stellte er fest, daß das Gewebe mehr und mehr erhärtete. Erst wurde es knorpelartig, um schließlich hart wie Glas zu werden. Trotzdem konnte er noch klar denken, sehen und hören. Als sein Mund bereits bewegungsunfähig war und die Zunge wie ein Bleiklotz wirkte, dachte er mit aller Intensität: „Gucky, du mußt dich zu einem Teleportersprung zwingen.
    Es müßte gehen. Es ist gleichgültig, ob du nun in diesem Zustand deinen Körper auflöst, oder ob du dich dabei gesund fühlst. Der Prozeß erfolgt auf alle Fälle."
    Ein klagender Ton wurde in Rhodans Parasinnen hörbar. Noch drängender fuhr Perry fort: „Gucky, du mußt es schaffen. Stelle dir den
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