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0100 - Der Zielstern

Titel: 0100 - Der Zielstern
Autoren: Unbekannt
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Äquatorialschleuse der FANTASY verschwunden war. Stana Nolinow, der augenblicklich nicht von der Schiffsführung beansprucht wurde, war vor einigen Minuten in der Feuerleitzentrale erschienen, um Brazo über die letzten Neuigkeiten zu informieren. „... niemand hat auf unsere Leute geachtet", sagte er lautstark. „Eine Frechheit ist das. Aber das Mädchen - hm, Klasse!" Er rollte mit den Augen und schnalzte mit den Fingern. Brazo lächelte. Nolinow war in dieser Hinsicht anscheinend leicht zu begeistern. „Hast du sie gesehen. Brüderchen? Nein, natürlich nicht. Du mußtest ja auf deinen Zielschirm blicken. Ich aber habe an der Fernbildübertragung teilgenommen. Mahaut hatte mir versprochen, alle wesentlichen Dinge mit der tragbaren Kamera einzufangen. So habe ich sie gesehen! Stelle dir die schlanke, pneumatische Figur ..."
    „Wie ...?"
    „... pneumatische Figur einer Göttin vor", fuhr Stana ungerührt fort. „Haare lang, leicht gewellt und von der Farbe alten Kupfers, das bei einem bestimmten Lichteinfall grünlich schimmert. Dazu die schmale, gradrückige Nase einer edlen Griechin, die vollen Lippen der Spanierin und die abweisende Kühle einer englischen Königin. Sie hat Eis in den grünen Sphinxaugen, aber als sie Perry sah, hat sie genau zweieinhalbmal so schnell geatmet wie vorher."
    „Nicht dreimal so schnell?"
    „Zweieinhalbmal, ich habe mitgezählt. Warum sollte ich lügen?"
    „Finden Sie diesen Leutnant nicht etwas närrisch, Sergeant Enscath?" erkundigte sich Brazo bei dem alten Unteroffizier. „Es steht mir nicht zu, die Offiziere des Schiffes in aller Öffentlichkeit zu beurteilen", entgegnete Enscath schmunzelnd. „Das möchte ich Ihnen auch geraten haben", drohte Stana. „Freunde, ihr habt ja keine Ahnung, welche himmlischen Erscheinungen es auf diesem wüstenhaft Mond gibt. Ihr seht mich hingerissen, durcheinandergewirbelt und bereit, mein Leben für die Menschheit zu opfern, vorausgesetzt, ich darf mit ihr über das Schicksal der FANTASY-Besatzung verhandeln. Ich würde lächelnd und freudetrunken in den Tod schreiten, ach was - springen, aber dann wäre ich ...!"
    „Besatzung auf Manöverstationen", dröhnte Claudrins Stimme aus allen Lautsprechern. „Klar zum Alarmstart, Bestätigung!"
    Stana verstummte. Gekränkt sah er sich um. „So ein Rohling", erklärte er. „Mich derart grob zu unter- brechen. Habt ihr überhaupt zugehört? Ich habe von ihr gesprochen!"
    „Stimmt, aber jetzt entfleuche zu deinen Robotern, du verhinderter Dichter", sagte Brazo gefühlskalt.
    Stana stapfte wortlos auf die Panzerschleuse zu. Sergeant Enscath meinte besorgt: „Sir, wir sind um Ihr Wohlbehagen bemüht. Wenn Sie vielleicht einem Roboter eine rote Perücke aufsetzen wollen - ich könnte einmal mit dem Lageroffizier sprechen."
    Stana sah Enscath vernichtend an. „Schafskopf!"
    Als er verschwunden war, erhob Brazo Alkher dozierend den Zeigefinger. „Es sollte festgestellt werden, ob ein Offizier des Schiffes berechtigt ist, verdiente Besatzungsmitglieder zu beleidigen."
    „Es sei ihm verziehen, Sir", erklärte der Sergeant lächelnd. „Okay, Waffenmeiler zeigenGrünwert."
     
    *
     
    „Wohin willst du fliegen?" rief Bully fassungslos. „Wohin?" Rhodan schnallte sich in seinem Sessel fest.
    Weit unter ihm dröhnten die Antigravprojektoren. Sie hoben die auf das Schiff einwirkende Schwerkraft des großen Mondes auf. „Zum fünften Planeten dieses Sonnensystems, genannt Sphinx", erklärte Perry sachlich. „Verrückt! Wir haben genug gesehen. Meine obersten Halswirbel beginnen zu jucken, was bekanntlich ein schlechtes Vorzeichen ist."
    „Du bist zu fett", schrie Gucky schadenfroh.
    Reginald Bull winkte erregt ab. „Halte den Schnabel, Kleiner. Die Sache ist ernst. Perry, was hast du vor?"
    „Nicht viel, Ich will mich kurz auf Nummer fünf umsehen, um festzustellen, was dort gespielt wird. Dieser Mond ist ein einziges Kraftwerk mit bereits bekannten Funktionen. Ich möchte wissen, wie die Akonen, die wir von nun an so nennen wollen, ihre Empfangsgeräte auf die Zielplaneten bringen. Dazu wäre es in der Tat erforderlich, eine Raumschiffsflotte zu unterhalten. Wo sind diese Schiffe? Wie schnell sind sie?
    Welche Triebwerke werden von den Akonen verwendet? Was noch wichtiger ist: Wie steht es mit eventuellen Eroberungsgelüsten dieser Leute? Es wäre mir durchaus nicht angenehm, eines Tages auf der Erde geheimnisvolle Torbogentransmitter zu finden, aus denen Millionen Kampfroboter
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