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0100 - Der Zielstern

Titel: 0100 - Der Zielstern
Autoren: Unbekannt
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Entstofflichung und Beförderung von Materie aller Art handelte, so geschah der Transport ohne jeden Zeitverlust und ohne mühevolle Be- und Entladungsarbeiten. Rhodan wußte nun, wozu es in unmittelbarer Nähe eine derart gewaltige Kraftstation gab. Sie versorgte die einzelnen Transmitter mit Energie, jedoch waren nirgends stromführende Kabel oder feldisolierte Freiluftleiter zu sehen. Wie die Transmitter ihren Arbeitsstrom erhielten, war nicht feststellbar. Auch die fraglos vorhandenen Steuer- und Synchronisierungsschaltungen konnten nicht entdeckt werden. Rhodan und die Wissenschaftler des Teams hatten bereits genug gesehen, um sich ein Bild über den technischen Stand der hiesigen Intelligenzen machen zu können. „Sieh dir das an!" sagte Bull beeindruckt. Seine wasserblauen Augen waren weit aufgerissen. Rhodans Blick folgte der Hand des Freundes. Weiter drüben, knapp dreihundert Meter entfernt, brummte eine endlose lange Kette von riesigen, radlosen Schwebeplattformen auf eines der größten Transmittertore zu.
    Die Schweber beförderten Maschinenungetüme, sorgsam verpackte Güter und unübersehbar viele Vorarkoniden, die in Reihe und Glied und in bester Ordnung auf den Prallfeldgleitern saßen. Dort, wo der dunkle, unheimlich gähnende Schlund des Entstofflichungsbogens begann, verschwand ein Fahrzeug nach dem anderen mit einer kurzen, gleißend hellen Leuchterscheinung. Es dauerte nur wenige Minuten, bis die gesamte Kolonne aufgelöst worden war, um wahrscheinlich im gleichen Augenblick auf einer fernen Welt von einem ganz ähnlichen Empfangstransmitter ausgestoßen zu werden. „Gegen diese Leute sind wir Waisenknaben”, behauptete Bully mit einem unsicheren Lächeln. „Wahrscheinlich können sie beliebig große Entfernungen überbrücken."
    „Sie müssen auf jedem ihrer Stützpunkte wenigstens ein Empfangsgerät haben", meinte Leutnant Sikhra.
    Sein schmales Gesicht wirkte verkniffen. „Sir, wenn ich mir die Sache genauer überlege, so bleibt keine andere Wahl, als anzunehmen, daß die Vorarkoniden doch noch eine bemannte Raumschifffahrt besitzen!
    Wie sollten sonst die unbedingt erforderlichen Empfänger auf die Zielwelten, kommen? Oder meinen Sie, man würde hier Geräte verwenden, die ohne Empfänger auskommen? Das wäre unheimlich, Sir!"
    „Ausgeschlossen ist es nicht. Das Geistwesen auf Wanderer beherrscht diese Kunst.
    Im Superschlachtschiff DRUSUS gibt es einen von Wanderer stammenden Fiktivtransmitter, mit dem man entstofflichte Materie zu einem beliebigen Ort schießen kann."
    „Diese Anlagen sehen aber nicht danach aus", meinte Bully ablehnend. „Nun macht es nur nicht so wild! Ich komme mir ohnehin schon vor wie ein Affenmensch. Was hast du vor?"
    „Umkehren, schleunigst umkehren", sagte Rhodan nach einer Weile. „Die Herrschaften kümmern sich nicht um uns. Für sie sind wir wie schlechte Luft, die man nicht einatmet. Sikhra, rufen Sie Ihren Sergeanten zurück."
    Mahaut winkte einem kleinen, dunkelhaarigen Mann des Einsatzkommandos zu. Sergeant Totrin bemühte sich seit Minuten, mit den vorübergehenden Intelligenzwesen ins Gespräch zu kommen. Totrin war ein Mann mit Humor, und außerdem war er duldsam. So zeigte er grundsätzlich nur ein nichtssagendes Lächeln, wenn man ihn einfach stehen ließ, oder durch ihn hindurchblickte, als bestünde er aus Luft.
    Etwas aber hatte Totrin herausgefunden. Als er Sikhras Wink bemerkte, schlenderte er langsam zu dem vordersten Shift zurück und schwang sich über die niedere Brüstung des Laderaumes. „Nun?" fragte Rhodan beunruhigt. „Nichts zu machen, Sir. Keiner antwortet. Wenn man im Wege stehen bleibt, macht man einfach einen Bogen. Man unterhält sich weiter und tut so, als wäre man nicht angesprochen worden. Ich habe es etwa fünfzigmal bei den verschiedensten Leuten versucht. Die meisten haben kupferfarbene Haare, viele jedoch dunkle, bläulich schimmernde. Die samtbraune Haut haben sie alle. In der Hinsicht sehen sie keineswegs wie Arkoniden aus, aber dafür sprechen sie Arkonidisch!"
    Rhodan staunte. „Was sagen Sie da?"
    „Sie sprechen Altarkonidisch, Sir. Ich habe sie ganz gut verstehen können. Das ist ungefähr die Sprache, die wir auf den arkonidischen Kolonialwelten gefunden haben. Wichtiger ist aber, daß man die blaue Sonne dieses Systems Akon nennt!"
    „Da haben wir es", rief Bully nervös. „Akon! Wenn man noch den Buchstaben 'R' einfügt, haben wir Arkon. Ganz klar, daß die heutigen Arkoniden vor langer Zeit von
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