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01 - Geheimagent Lennet wird ausgebildet

01 - Geheimagent Lennet wird ausgebildet

Titel: 01 - Geheimagent Lennet wird ausgebildet
Autoren: Vladimir Volkoff
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ständig unter Beobachtung. Da kein einziger Mensch in der Lage wäre, ein solches Maß an Wachsamkeit aufzubringen, wie es eine derartige Überwachung voraussetzt, wurde sie einer elektronischen Maschine anvertraut. Diese Rechenmaschine wurde ausschließlich für Ihre Überwachung programmiert. Ihre dreißig Persönlichkeiten sind ihr mit allen Erkundungen, die wir über sie eingezogen haben, bekannt. Alle diese Erkundungen wurden von ihr in ein System aufgeschlüsselt, und alle Ihre Worte und Handlungen, die nicht mit den Erkundungen konform gehen, würden unverzüglich festgestellt werden. Da sie überdies auch alles registriert, was Sie selbst sagen, würde sie gleichfalls signalisieren, wenn Sie sich je zu einem Widerspruch hinreißen ließen. Der Vorgang ist dabei folgender: Der festgestellte Irrtum wird in Form einer bedruckten Karte dem Oberst ausgefolgt oder seinem Beirat der bin zufälligerweise ich selbst. Sie begreifen also, daß es unter solchen Umständen nicht in Ihrem Interesse liegt, allzu große Vertraulichkeiten mit den Freunden auszutauschen, die Sie sich vielleicht, einer Schwäche nachgebend, hier an Bord erwerben werden. Ganz davon abgesehen, daß ich nach Möglichkeit dafür sorgen werde, Ihnen für dergleichen keine Zeit zu lassen. Ich danke Ihnen, Leger, daß Sie mir so rasch die Gelegenheit gaben, Ihren Kameraden die Situation auseinanderzusetzen.
    Da der Herr Oberst noch nicht eingetroffen ist, möchte ich Ihnen ganz kurz erklären, wo Sie sich befinden. Sie sind an Bord der ,Napoleon', eines ehemaligen Kreuzers, der zu einem Schulschiff umgestaltet wurde. Sie werden unschwer erfassen, wie groß der Vorteil einer beweglichen Schule ist. Im Augenblick sind der Chef des FND, der Marineminister und der Verteidigungsminister die einzigen Personen, die von der Existenz dieser Schule wissen, abgesehen natürlich vom Präsidenten der Republik und jenen unserer Agenten, die hier ausgebildet wurden. Doch eines Tages werden die Nachrichtendienste fremder Mächte ebenfalls von ihr erfahren und dann alles daransetzen, sie zu vernichten. Was sie nie wissen werden, ist ihre genaue Position. Denn die ,Napoleon' ändert diese ununterbrochen; sie wird auf offener See mit Treibstoff versorgt; ihr Kurs wird sechs Stunden von ihrem Kommandanten gegeben, sechs Stunden vom Oberst, sechs Stunden vom Premierminister und sechs Stunden von einer Rechenmaschine, die ein Mittel zwischen den einzelnen Kursänderungen zieht. Aber nicht einmal dies ist regelmäßig, und die Reihenfolge der vierfachen Aufteilung wird tagtäglich vom FND anders angeordnet. Selbst wenn es, was unwahrscheinlich ist, einem feindlichen Agenten gelänge, sich an Bord zu schmuggeln und zu einem gegebenen Zeitpunkt die Position auszumachen: er könnte keine Auskunft an Land übermitteln, denn unsere Einrichtungen sind mit einem starken ständigen Störungsdienst ausgerüstet, während ein von einer anderen Elektronenmaschine gesteuertes Abhörzentrum alle Wellenlängen verwischt.

    Die »Napoleon" ändert immer wieder ihren Kurs  

    Meines Wissens ist die ,Napoleon' ein in ihrem Betrieb einzigartiges Schulschiff. Nicht einmal die Amerikaner besitzen etwas Ähnliches.
    Und was nun Ihren Zeitplan betrifft...«
    Montferrand unterbrach sich plötzlich, nahm Habtachtstellung ein und rief: »Steht auf!«
    Die Schüler sprangen hoch. Sie hatten verstanden, daß der Oberst gleich kommen würde.
    Der Oberst trat ein, groß, mager und geschmeidig, in schwarzer Hose und schwarzem Rollkragenpullover, gefolgt von mehreren Männern und einer Frau. Deutlich überragte er seine Begleitung.
    »Montferrand, tun Sie mir den Gefallen und lassen Sie alle diese Mätzchen beiseite", begann er, kaum daß er die Schwelle überschritten hatte. »Gottlob befinden wir uns hier nicht in einer Kaserne. Und auch nicht in einem Pensionat für höhere Töchter.
    Setzt euch alle. Raucht, wenn ihr wollt. Macht es euch bequem. Ihr seid hier zu Hause.
    Ich möchte damit beginnen, mich selbst vorzustellen: Ich bin Oberst Moriol. Es ist das erste Mal, daß ich hier einen Lehrgang leite, und ich werde bestimmt Schnitzer machen. Aber mit einem derartigen Stab von Kräften" - er wies auf sein Gefolge - »weiß ich schon jetzt, daß alles gut ablaufen wird.

    » Ihr seid eine Elite!« sagte der Oberst

    Ich brauche nicht zu betonen, daß ihr mir als Schüler willkommen seid. Ihr habt einen wunderbaren Beruf erwählt, einen Beruf, der den Einsatz all eurer Veranlagungen fordert. Ihr
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