Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
01 Arthur und die vergessenen Buecher

01 Arthur und die vergessenen Buecher

Titel: 01 Arthur und die vergessenen Buecher
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
Vom Netzwerk:
sie kommt.«
    Das hatte sie gut gesagt, fand ich. Und das war mein Stichwort. Schließlich war ich zu Anfang der größte Skeptiker gewesen, was Gerrit betraf. Deshalb konnte ich den Bücherwurm und seine Bedenken gut verstehen.
    »Mir ist auch unklar, woher Gerrit kommt und wieso er das weiß, was er weiß. Aber er hat von Anbeginn an auf unserer Seite gestanden. Deshalb vertraue ich ihm. Und ich denke, wir sollten das alle tun.«
    »Ich merke schon, weitere Nachfragen würden zu nichts führen«, sagte der Bücherwurm. »Und wie ich bereits gesagt habe: Larissa und Arthur haben das Buch der Antworten gefunden. Sie sollen auch über sein weiteres Schicksal entscheiden. Ich würde es zuvor nur noch einmal gerne sehen.«
    Gerrit stand auf, ging zu seinem Wandschrank und kehrte mit dem Buch der Antworten und dem Register von Leyden zurück. Er legte beide vor dem Bücherwurm auf den Tisch.
    Der Alte betrachtete die Bände ehrfürchtig, bevor er sie vorsichtig aufnahm und von außen studierte. Dann schlug er das Register auf. Er blätterte ein wenig darin herum, bevor er es weglegte und sich das Buch der Antworten vornahm.
    Auch er stutzte, als er die Seiten voller wild durcheinander gewürfelter Buchstaben sah. Er blätterte das Buch bis zum Ende durch. Es gab keine einzige Seite, die von dem bekannten Muster abgewichen wäre.
    Seufzend schlug er das Buch zu. »Ich denke, damit könnte sowieso niemand etwas anfangen«, sagte er mit einem leichten Bedauern in der Stimme.
    Gerrit, Larissa und ich lächelten uns unauffällig zu, schwiegen aber. Dann trank der Bücherwurm seinen Genever in einem Zug aus und erhob sich.
    »Was machen wir also?« Diese Frage war an Larissa und mich gerichtet.
    »Wir lassen die Bücher bei Gerrit«, kam unsere einstimmige Antwort.
    »Das hatte ich mir gedacht. Dann bleibt uns hier ja nicht viel mehr zu tun.« Er wandte sich zu Gerrit. »Ich hoffe nur, Sie wissen, was Sie tun.«
    »Seien Sie unbesorgt«, sagte Gerrit. »Das Buch der Antworten wird keinem Sterblichen mehr in die Hände fallen.«
    »Und das Register?«, fragte ich.
    Gerrit machte ein nachdenkliches Gesicht. »Nun, das ist eine andere Sache. Noch befinden sich alle anderen Vergessenen Bücher in ihren Verstecken. Das heißt, die Sucher werden sie eines Tages aufspüren, wenn sie nur lange genug nach ihnen forschen. Das Register ist der einzige Weg, die Bücher vor ihnen zu finden und in Sicherheit zu bringen.«
    »Du willst es also nicht an dich nehmen?«
    Gerrit schüttelte den Kopf. »Das Register muss in die Hände eines Bewahrers. Oder« – und bei diesen Worten lächelte er mich an – »in die eines möglichen Bewahrers.«
    Er nahm das dünne Bändchen vom Tisch und streckte es mir entgegen. »Ich bin überzeugt, dass es bei dir am besten aufgehoben ist, Arthur.«
    Ich musste schlucken. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich zögerte, das Register anzunehmen.
    Larissa sprang auf, nahm Gerrit das Buch ab und drückte es mir in die Hand. Dann gab sie mir einen schnellen Kuss auf die Backe.
    »Nun sei nicht so sturköpfig, Arthur! Du weißt es doch eigentlich schon länger.«
    Ich spürte, wie sich das Feuer über mein ganzes Gesicht ausbreitete. Das war jetzt schon das zweite Mal in einer Woche! Damit das keiner der anderen merkte, beschäftigte ich mich schnell damit, das Register in meiner Umhängetasche zu verstauen.
    »Ihr seid ein gutes Team, Arthur und Larissa«, sagte Gerrit. »Lasst euch von niemandem auseinanderbringen.«
    Und das war’s. Die Versammlung war beendet. Wir verabschiedeten uns von Gerrit, und ich muss gestehen, die Vorstellung, ihn nicht mehr um Rat fragen zu können, machte mich ein wenig traurig.
    Als die Reihe an mir war, nahm er meine Hand und hielt sie lange fest. »Du hast viel über dich gelernt in den letzten Tagen, Arthur«, sagte er. So oft wie heute hatte ich ihn in der ganzen Zeit unserer Bekanntschaft kein ernstes Gesicht aufsetzen sehen. »Manches davon braucht noch seine Zeit. Aber du weißt jetzt, worauf und auf wen du dich verlassen kannst.« Er machte eine kleine Pause. »Wir werden uns jetzt gewiss einige Zeit nicht mehr sehen. Das bedeutet jedoch nicht ein Lebewohl für immer. Denk dran: Du hast es mit den Vergessenen Büchern zu tun. Und da ist nichts unmöglich.«
    Als Letzte umarmte er Larissa und drückte sie lange an sich. »Deine Entdeckungsreise steht dir noch bevor«, sagte er. »Und mit Arthur und deinem Großvater hast du die richtigen Begleiter an deiner Seite.«
    Es fiel
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher