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0097 - Preis der Macht

Titel: 0097 - Preis der Macht
Autoren: Unbekannt
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Warum drängst du nicht mit aller Entschiedenheit darauf, daß ich Thomas Cardif unschädlich mache? Oder warum tust du es nicht? Er rüttelt doch am Bestand deines Imperiums!"
    Langsam erhob sich Imperator Gonozal VIII. Er umging den schmalen, langgestreckten Tisch und blieb vor Rhodan stehen. Eine Hand legte er ihm auf den Arm. „Freund, sollten wir uns plötzlich nicht mehr verstehen? Aber ich kann nur um den Preis unserer Freundschaft jetzt schon eingreifen. Als Imperator des Großen Imperiums hätte ich die Pflicht, es zu tun, doch ist meinem Sternenreich damit gedient, wenn wir beide uns eines Tages als Gegner gegenüberstehen? Und wir müssen Feinde werden, wenn ich dir jetzt vorgreife und Thomas Cardif mit den harten Arkongesetzen konfrontiere, nach denen er den Tod verdient hätte! Dieses Vorgreifen würdest du mir eines Tages vorhalten ... oder du bist nie Vater gewesen, und Thomas war nie dein Sohn! Dann könntest du aber auch nicht mehr mein Freund sein, Perry ..."
    Atlans Augen funkelten. Höchste Erregung hatte ihn ergriffen.
    Perry Rhodan hatte den Kopf in den Nacken gelegt und blickte den Freund an. Dann drückte er sich mit den Händen hoch. Er stand vor dem Arkoniden.
    „Ich werde jetzt veranlassen, daß wir in einer Stunde starten, um zur Erde zurückzufliegen. Solltest du neue Meldungen über Archetz oder Cardif erhalten, dann übermittle sie mir, bitte."
    „Dann sehen wir uns schon in wenigen Tagen wieder, Perry?"
    Atlan hatte ihn genau verstanden. Die überraschende Eröffnung, in einer Stunde nach Terra zurückzufliegen, war nichts anderes als der erste Schritt, um Thomas Cardif aus dem Spiel mit den Welten auszuschalten. „Ja, Atlan. Ich bin in einigen Tagen wieder hier ..."
     
    3.
     
    Alarmstimmung unter den Wissenschaftlern in Terrania!
    Perry Rhodan war vor wenigen Stunden aus dem Arkon-Imperium zurückgekommen, und es war nicht das erstemal, daß seine Rückkehr allergrößte Betriebsamkeit ausgelöst hatte.
    Über fünftausend Mitarbeiter, jeder ein erstklassiger Spezialist auf seinem Gebiet, waren von ihren Ressortchefs über ihre neue Aufgabe unterrichtet worden.
    Als sich die Ethnologen an die Arbeit machten, kamen sie sehr schnell ins Staunen. Daraus wurde Bestürzung.
    Doktor Orge Olundson sprach es zuerst aus. „Wenn wir es wagen, damit dem Chef zu kommen, gibt es ein Donnerwetter!"
    Niemand widersprach. Einer blickte den anderen ratlos an. Das Material, über das sie verfügten, war erschreckend dürftig. Sie hatten schon bei der DRUSUS, Rhodans Flaggschiff, angefragt, die gewaltige Bordpositronik des Superschlachtschiffes benutzt, deren Speicherwissen sich geben lassen und dann nicht mehr erfahren, als sie schon wußten. Ihre Aufgabe lautete: 248 Lichtjahre von Arkon entfernt befindet sich das Sonnensystem Forit; Sonne klein, rötlich. Vier Planeten. Der zweite heißt Solten und ist bewohnt.
    Detaillierte ethnische, ethnographische und ethnologische Auskünfte über die Soltener sind zu liefern.
    Aber diese Soltener mußten, nach arkonidischen Maßstäben gemessen, ein so unbedeutendes Völkchen sein, daß das Große Imperium und sein ethnologischer Katalog mit drei Sätzen glaubte, alles erwähnt zu haben: Soltener, ehemalige Arkoniden, degeneriert. Durchschnittsgröße 1,70 Meter, buckelartige Rückgratverkrümmung, Buckelstirn. Matriarchat, Dämonismus, Lügner.
    Doktor Orge Olundson, Chef der völkerkundlichen Abteilung, im Laufe zweier Jahrzehnte ein Experte der Arkon-Ethnologie geworden, spielte mit dem Stift und zog um den dritten Satz der spärlichen Auskunft, der nur aus dem Wort Lügner bestand, mit hilfloser Geste einen Kreis nach dem anderen.
    „Da muß sich doch einmal ein arkonidischer Kollege einen Schabernack erlaubt haben", sagte er im Selbstgespräch. „So etwas gibt es doch gar nicht. Alle Soltener sollen Lügner sein?" Er blickte auf, warf den Stift hin und sah sich im Kreis um. „Nun, meine Herren, wie soll es jetzt weitergehen? Hat jemand eine Idee, wie wir zu Material über die Soltener kommen?"
    In der medizinischen Abteilung für Bioplastik war man ebenso ratlos. Über das Aussehen der Soltener gaben nur einige schlechte Aufnahmen Auskunft. In keinem einzigen Archiv ließen sich Unterlagen finden.
    Doktor Alfo Alvarez prophezeite: „Wenn ich dem Chef mit der Erklärung komme, sein Auftrag wäre undurchführbar, schmeißt er mich raus. Und Sie, meine Herren, was haben Sie dazu zu sagen?"
    Nicht minder mißvergnügt knurrte der Wirtschaftsexperte
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