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0097 - Der unheimliche Richter

0097 - Der unheimliche Richter

Titel: 0097 - Der unheimliche Richter
Autoren: Jason Dark
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sie geistig weg.
    Die Chance nutzte der Ghoul. Seine Hände fanden Janes Kehle. Er drückte zu.
    Plötzlich wurde Jane die Luft brutal abgeschnitten. Sie riß noch den Mund auf, und ihre Augen weiteten sich, doch atmen konnte sie nicht. Sie blickte nur in das verzerrte Gesicht des widerlichen Dämons.
    Hilflos flatterten ihre Arme. Sie wollte beide Beine anziehen, schaffte es aber nicht, den Ghoul von sich wegzustemmen. Der Luftmangel wurde stärker. Die Lunge bekam keinen Sauerstoff mehr, die Atmung stockte. Jane fühlte die Wogen der Bewußtlosigkeit. Sie nahten wie riesige Schatten, die alles verdeckten.
    Auch Jane Collins.
    Eine gewaltige Hand packte zu und riß sie hinein in den dunklen Schacht…
    ***
    Ich ließ mich einfach fallen. Genau in dem Augenblick, als der Gesichtslose seine Lanze losließ.
    Die Waffe fegte über meinen Kopf hinweg und wuchtete in den knorrigen Eichenstamm. Es gab einen dumpfen Laut. Sie blieb stecken. Der Schaft zitterte noch leicht nach.
    Im Fallen hatte ich die Beretta gezogen. Bei der Befreiungsaktion hatte ich sie einstecken müssen.
    Jetzt aber feuerte ich.
    Zwei Kugeln opferte ich, doch die Geschosse jagten durch die Gestalt.
    Sie war gar nicht existent.
    Es dauerte eine Sekunde, bis ich das begriff, dann aber mußte ich mich zur Seite werfen, denn schräg von oben stieß der zweite Höllenknecht die Lanze auf mich zu.
    Ich rollte mich herum.
    Dicht neben meiner Hüfte rammte die Spitze der Waffe in die feuchte Erde. Das war haarscharf gewesen. Ich schleuderte meinen Arm nach hinten, packte den Schaft, sprang auf die Füße und zog die Lanze dabei aus dem Boden.
    Gleichzeitig riß der erste Höllenknecht seine Waffe aus dem Baumstamm. Er fuhr damit herum, hielt sie mit beiden Fäusten fest und schlich leicht geduckt auf mich zu.
    Der zweite Gesichtslose hielt sich im Hintergrund. Er wartete ab, was sein Artgenosse wohl mit mir anstellen würde.
    Meine Beretta steckte ich wieder ein. Ich wollte es auf einen Kampf mit gleichen Waffen ankommen lassen, um dann eine Möglichkeit zu finden, den Fight zu beenden.
    Von dem unheimlichen Richter sah ich nichts mehr. Er war mit dem Mädchen verschwunden. Wahrscheinlich hielt er sich im Haus versteckt. Wenigstens hatte ich ihn die Treppe hochgehen sehen.
    Doch das war im Moment zweitrangig.
    Erst mußte ich die beiden Schattenwesen ausschalten, vorher kam ich an den Richter nicht heran.
    Wir umkreisten uns.
    Jeder wartete auf eine Schwäche des anderen. Mal befand sich der Galgenbaum in meinem Rücken, mal im Rücken des anderen. Der zweite Gesichtslose hielt sich zurück. Er stand jedoch so, daß er jeden Augenblick eingreifen konnte. Er hatte sich gebückt und einen Stein aufgenommen, doppelt so groß wie eine normale Männerhand.
    Der Höllenknecht stieß zu. Es war ein blitzschneller Angriff, doch ich bemerkte ihn rechtzeitig, kippte meine Lanze, rammte sie seitlich gegen den Schaft der anderen Waffe.
    Sofort sprang ich wieder zurück.
    Den ersten Angriff hatte ich pariert. Der zweite folgte sogleich. Diesmal fegte die Spitze von unten nach oben.
    Sie hätte mich aufgespießt, doch ich trat blitzschnell zurück, so daß sie mich verfehlte.
    Dann hatte ich freie Bahn, ich setzte alles auf eine Karte und schleuderte halbhoch die Lanze auf meinen Gegner zu.
    Der Plan gelang.
    Hinter dem Gesichtslosen befand sich der Stamm des Galgenbaums. Die Lanze wischte zwar durch den Umhang und tat dem Höllenknecht nichts, aber sie nagelte das Kleidungsstück an dem Baumstamm fest.
    Ich hatte sehr viel Kraft hinter den Stoß gelegt. Die Lanzenspitze war tief in die Rinde eingedrungen und so leicht nicht mehr hervorzuziehen.
    Der Gesichtslose hing fest.
    Bis er sich befreit hatte, blieben mir einige Sekunden Galgenfrist, die ich zu nutzen wußte.
    Die Beretta schien mir von selbst in die rechte Hand zu springen. Sofort legte ich an.
    Ich zielte auf das flimmernde Gesichtsoval und drückte ab. Die Kugel hieb genau ins Zentrum.
    Aber da war noch der zweite. Aus den Augenwinkeln nahm ich die Bewegung wahr. Instinktiv duckte ich mich, zog den Kopf zwischen die Schultern, und das war mein Glück.
    Der kantige Stein traf nicht meinen Schädel, sondern knallte mir gegen die Schulter.
    Trotzdem war der Aufprall hart genug.
    Ich spürte einen stechenden Schmerz in der rechten Armseite und hatte Mühe, die Waffe in der Hand zu behalten. Einige Schritte taumelte ich zur Seite.
    Der Gesichtslose faßte dies als Schwäche auf, setzte sofort nach. Ich ließ mich zu
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