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0096 - Asmodinas Reich

0096 - Asmodinas Reich

Titel: 0096 - Asmodinas Reich
Autoren: Jason Dark
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Rätsel und konnte sich diesen Auflöseprozeß nur damit erklären, daß dieser Strahl, wenn er traf, erst später seine Magie ausspielte.
    Suko ahnte in diesem Augenblick noch nicht, daß auch Bill Conolly dieses Phänomen erlebt hatte. Die unbekannte Magie raffte die Personen dahin, die für sie nicht mehr wertvoll genug waren.
    Der Chinese verließ den kleinen Raum. Er hatte Automotoren gehört, und schon wenig später betraten vier Männer das Leichenhaus. Zwei davon trugen Uniformen, die anderen Zivil. Letztere hatte Suko bereits mehrmals im Yard-Building gesehen.
    Von ihnen wurde der Chinese auch angesprochen. Suko gab keine große Erklärung ab, sondern sagte nur: »Kommen Sie mit, Gentlemen.«
    Er führte sie zuerst zu dem Skelett. Auch die Polizisten waren schockiert. Sie bekamen allerdings noch einen weit größeren Schock, als Suko sie in die Aufbewahrungshalle führte.
    Zwei Männern wurde schlecht.
    Die anderen beiden bekamen ebenfalls grüne Gesichter. Einer lief dann hinaus, und der letzte wischte sich mit einem roten Taschentuch den Schweiß von der Stirn.
    Suko legte ihm die Hand auf die Schulter. »Kommen Sie, wir gehen. Hier ist nichts mehr zu machen.«
    Der Mann nickte.
    Draußen zündete er sich eine Zigarette an und zog den Rauch tief in die Lungen. »Was ist das nur für eine Welt?« flüsterte er.
    Suko hob die Schultern. Eine genaue Antwort konnte er dem Mann auch nicht geben.
    ***
    Meine linke Hand lag noch auf dem Türgriff, als der Frankenstein-Verschnitt auf mich losstürmte. In einer Reflexbewegung stieß ich die Tür auf, klammerte mich aber weiter fest, knallte mitsamt der Tür hart gegen die äußere Kutschenwand und hatte, bevor ich wieder zurückgeschleudert wurde, zwei Sekunden Luft.
    Diese Zeit reichte aus.
    Frankenstein fegte an mir vorbei. Seine Fäuste fuhren hautnah über meinen Kopf hinweg, dann hechtete das Monster, getragen von seinem eigenen Schwung, ins Freie. Ich sah gerade noch, wie es auf den Boden prallte und sich dabei mehrmals überschlug.
    Die Tür schwang hin und her.
    Einmal vor, dann wieder zurück.
    Meine Beretta bekam ich nicht in die richtige Schußposition, da ich beide Hände benötigte, um auf der schmalen Stufe das Gleichgewicht zu halten.
    Und die schwarze Kutsche raste weiter.
    Der zweite Ghoul beugte sich vor. Seine schleimige Hand griff nach mir.
    Ich konnte den Fuß heben und trat zu.
    Der Ghoul kippte zurück.
    Das bleichhäutige Wesen ließ sich nicht sehen. Es war zwar aufgestanden, irrte aber im Innern der Kutsche hin und her, wobei es die Arme ausgestreckt hatte, um sich abzustützen, wenn das Gefährt zu sehr schwankte.
    Der eisige Wind stach mir wie mit tausend Nadeln ins Gesicht. Ich bekam kaum Luft, doch jetzt, wo das Frankenstein-Monster aus der Kutsche gefallen war, sah ich wieder Land.
    Ich dachte plötzlich nicht mehr daran, abzuspringen, sondern wollte dem Kutscher an den Kragen.
    Er mußte die Kutsche stoppen!
    Nur – wie sollte ich das anstellen?
    Obwohl die Situation lebensgefährlich war, flirrten in diesen Augenblicken Bilder aus Westernfilmen vor meinem geistigen Auge. Ich dachte daran, wie die Helden sich von den galoppierenden Pferden warfen, auf die Zugtiere zuhechteten und diese zum Stehen brachten.
    Wahrlich, artistische Leistungen.
    Ich war zwar gut durchtrainiert, besaß auch eine ausgezeichnete Kondition, aber als Stuntman konnte ich beim besten Willen nicht eingesetzt werden.
    Und doch mußte ich es wagen.
    Allerdings nicht vom Pferd aus, sondern von der dahinrasenden Kutsche, die immer wieder durch sich im Boden befindliche Schlaglöcher schwer erschüttert wurde.
    Auch ich bekam die Schläge zu spüren. Jeder einzelne pflanzte sich bis in meinen letzten Gehirnwinkel fort.
    Ich hob den Kopf. Es mußte mir gelingen, auf das Dach der Kutsche zu klettern. War das überhaupt zu schaffen?
    Das bleichhäutige Wesen mit den gefährlichen Löwenzähnen tauchte wieder in dem offenen Verschlag auf. Diesmal zog es sich nicht zurück. Mit einer Hand klammerte es sich an der Haltestange fest. Der Fahrtwind fuhr auf das Monster zu und zerzauste dessen Haar.
    Wenn ich auf das Dach der Kutsche gelangen wollte, mußte ich das Wesen verscheuchen.
    Wieder trat ich zu.
    Diesmal jedoch zu kurz. Mein Fuß streifte nicht einmal die Brust, trotzdem zuckte die Bleichhäutige zurück.
    Auch der übriggebliebene Ghoul ließ sich nicht blicken, so daß ich die Zeit ausnützte.
    Meinen rechten Arm streckte ich aus, beugte dabei den Oberkörper so
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