Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0096 - Asmodinas Reich

0096 - Asmodinas Reich

Titel: 0096 - Asmodinas Reich
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
habe nichts gehört«, sagte die Chinesin.
    Dem Reporter lief eine Gänsehaut über den Rücken. Er schob seinen Körper wieder ins Freie und zog die Beretta.
    Die erstaunten Augen des alten Bannister veranlaßten Bill Conolly zu einer Erklärung. »Gehen Sie ins Haus, Mr. Bannister. Wir – das heißt – Harry Salem hat Geräusche aus dem Kofferraum gehört. Ich muß nachschauen.«
    »Ist da jemand drin?«
    »Ja.«
    Mit schußbereiter Waffe trat Bill Conolly gegen das Heck des Wagens. Den Schlüssel hatte er vorher an sich genommen. Mit der linken Hand schob er ihn ins Schloß.
    Sein Herz klopfte schneller vor Aufregung und Anspannung. Er überlegte, ob dieser Tote überhaupt nach menschlichem Ermessen gestorben war oder noch als Untoter ein schreckliches Dasein führte.
    Bill Conolly drehte die Hand. Der Kofferraumdeckel schwang nach oben.
    Rasch trat der Reporter einen Schritt zurück. Er rechnete damit, daß ihm die lebende Leiche entgegenschnellen würde, doch das geschah nicht. Alles blieb ruhig.
    Bill ging wieder vor. Das kleine Licht erhellte das Innere des Kofferraums. Conolly schaute in den Kofferraum hinein – und sah das Skelett auf dem Boden.
    Für einen winzigen Augenblick schloß er die Augen. Damit hatte er nicht gerechnet.
    »Was ist?« Hinter sich vernahm er die Stimme des alten Bannister. Langsam trat der Mann näher.
    »Sehen Sie selbst.«
    Buck Bannister preßte die Hand gegen seinen Mund. »Mein Gott«, flüsterte er. »Was hat das zu bedeuten?«
    Bill hob die Schultern. »Ich habe keine Ahnung. Aber erklären Sie mal die Schwarze Magie.«
    Der Alte nickte. »Ja, es ist schlimm.« Er beugte sich etwas vor. »Was wollen Sie mit dem Knochengestell anstellen? Im Kofferraum lassen?«
    »Nein.« Bills Blick war auf eine Decke gefallen, die immer dort hinten lag. Er breitete sie so gut es ging auseinander und legte die einzelnen Knochen darauf. Sie ließen sich leicht voneinander lösen. Als sämtliche Teile auf der Decke lagen, rollte er sie zusammen und hob sie aus dem Kofferraum. Er reichte sie dem alten Bannister.
    »Was soll ich damit?«
    »Wollen Sie den Mann nicht begraben?«
    Buck Bannister runzelte die Stirn. »Ist schon gut, Mister. Geben Sie her. Wenn der Boden nicht mehr so stark gefroren ist, mache ich mich an die Arbeit.«
    »Danke.«
    Auch Shao und Harry Salem waren ausgestiegen. Sie hatten mitbekommen, was Bill dort aus dem Kofferraum holte.
    Salem wischte sich über die Augen. »Jetzt ist es wohl endgültig vorbei, nicht wahr?«
    »Ja, Mr. Bannister.«
    Bill Conolly stieg wieder in den Bentley und schlug die Tür zu. Er startete.
    Der Wagen rollte an.
    Buck Bannister, die Burg, ein schreckliches Abenteuer, all das blieb hinter ihnen zurück.
    Doch die Zukunft sah ebenso düster aus!
    ***
    Suko hielt sich vor der Leichenhalle auf und wartete auf die von Sir Powell angekündigten Männer der Spezialistentruppe. Die Kälte spürte der Chinese kaum, seine Stimmung hatte sich gewandelt. Er freute sich wie ein kleines Kind, daß Shao noch lebte.
    Nach wie vor lag der Friedhof ruhig vor ihm. Nichts deutete daraufhin, welch ein Drama sich dort abgespielt hatte. Die kalte Winternacht bedeckte alles mit einem großen dunklen Tuch.
    Hin und wieder trat Suko an das Tor, um einen Blick auf die Straße zu werfen.
    Kein Scheinwerferpaar erhellte die Dunkelheit. Die Spezialisten ließen sich Zeit.
    Suko ging zurück und betrat das Leichenhaus. Dort war es wärmer als draußen.
    Langsam schritt er über den langen kalten Steinflur. Er trat nicht besonders fest auf, und deshalb vernahm er auch das Geräusch aus dem kleinen Raum, in dem sich der Tote befand.
    Es war ein Schaben und Rutschen – dann ein Fall.
    Sukos Augen wurden noch schmaler.
    Er ging vor, erreichte nach drei Schritten die Tür und betrat das Zimmer.
    Auf der Schwelle blieb er stehen. Sein Gehirn konnte nicht fassen, was die Augen sahen.
    Der Tote mit der grünen Haut löste sich auf!
    Es war keine Täuschung. Ken Willard, der Friedhofswächter, verging tatsächlich.
    Die Haut knisterte ab, als bestünde sie aus Papier. Blanke Knochen schienen Suko höhnisch anzugrinsen. Mit Schaudern dachte er daran, daß ihm das gleiche hätte passieren können, hätte er nicht schnell reagiert, als der Strahl aus dem Monokel auf ihn zuschoß.
    Der Chinese beobachtete weiter. Ken Willard hatte bisher auf dem Stuhl gesessen, rutschte jedoch herab und fiel zu Boden, wo seine blanken Knochen liegenblieben.
    Tief atmete Suko ein.
    Er stand vor einem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher