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0095 - Die Höllenkutsche

0095 - Die Höllenkutsche

Titel: 0095 - Die Höllenkutsche
Autoren: Jason Dark
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ihm stieg ein grauenhaftes Geschöpf…
    ***
    Begonnen hatte es mit aufgebrochenen Gräbern. Mal auf einem Friedhof in Soho, dann auf einem in Helborn, danach in Kensington. Die Spur zog sich quer durch London.
    Es kam auch schon früher ab und zu zu Grabschändungen. Im Zuge unserer Ermittlungen und der Suche nach Grimes, dem Ghoul, hatten wir Anweisung gegeben, daß solche Fälle sofort gemeldet wurden.
    Deshalb trafen die Berichte auch ziemlich schnell ein und landeten auf meinem Schreibtisch.
    Dann wurde in Leichenhallen eingebrochen. Auch quer über London verteilt. Einige Leichen sind sogar gestohlen worden. Niemand wußte, was mit ihnen geschah.
    Suko und ich hatten jedoch einen Verdacht.
    Grimes, der Ghoul.
    Für mich bedeutete die Existenz eines Ghouls eine permanente Gefahr für London. Zweimal war er uns entwischt. Einmal in der Horror-Disco und das zweite Mal im dicken Nebel am Ufer der Themse, wo er das alte Spukhaus gekauft hatte. [1]
    Ich war mir sicher, daß Grimes wieder aktiv geworden war, deshalb bat ich Suko, die Augen offen zu halten. Er hatte gewissermaßen Bereitschaftsdienst und war mein Vertreter.
    Suko saß in seiner Wohnung dicht am Telefon. Er trug seine Einsatzkleidung. Lederhose, Nierenschutz, wollenes Unterzeug und hatte den Helm neben sich liegen. Auch die Jacke hatte er noch nicht übergezogen. Sie bestand ebenfalls aus Leder und war zusätzlich von innen gefüttert.
    Shao, Sukos Freundin, trug die gleiche Kleidung. Sie wollte mitfahren wenn irgend etwas geschah. Das lange Haar hatte sie hochgesteckt, wobei die aparten Gesichtszüge noch stärker zum Ausdruck kamen. Auch in der plumpen Lederkleidung wirkte Shao rank und schlank. Als sie sich jetzt streckte und mit beiden Händen ihre Haare ordnete, bot sie ein Bild, das Suko schon gefallen konnte. Deutlich traten Shaos Formen unter der Lederkleidung hervor.
    Sie nahm Platz und schlug die langen Beine übereinander. »Glaubst du, daß in dieser Nacht noch etwas passiert?«
    Suko hob die Schultern. »Wir müssen zumindest damit rechnen. Wie mir John vor seiner Abfahrt sagte, hat die Polizei die Wachen auf den Friedhöfen verstärkt. Und damit stehen auch die Leichenhäuser unter Beobachtung.«
    »Wenn er auftaucht, bekommst du sofort Bescheid?« erkundigte sich die Chinesin.
    Suko nickte. »So ist es.«
    »Warum mußte John weg?« wollte Shao wissen.
    »John ist in die Grafschaft Kent gefahren. Da ist eine Sache passiert, der er nachgehen will.«
    »Wichtiger als das hier?«
    »Hier ist ja noch nichts passiert«, erwiderte Suko. »Du kannst dich ja so lange hinlegen, wenn du willst.«
    Shao schüttelte den Kopf. So heftig, daß sich ein Teil ihrer Haarflut löste.
    Suko lachte, während Shao eine Grimasse zog. Sie steckte die Haare wieder zusammen. Der Chinese leerte seine Teetasse.
    Er hatte die flache Schale kaum abgestellt, als das Telefon klingelte. Shao schrak regelrecht zusammen, da das schrille Geräusch die Stille zerschnitt.
    Suko griff zum Hörer und meldete sich.
    Hastiges Atmen. Dann eine Stimme. »Bin ich mit Mr. Suko verbunden?«
    »Das sind Sie.«
    »Mein Name ist Ken Willard. Ich bin Friedhofswärter am Lambeth Cemetary. Sie… Sie müßten kommen. Es ist dringend. Ich habe eine Gestalt gesehen…«
    »Wo genau befindet sich der Friedhof?« fragte Suko.
    »Kurz hinter der Brücke. An der Lambeth Road. Und… kommen Sie schnell. Es scheint ernst zu sein.«
    »Haben Sie die Polizei benachrichtigt?«
    »Nein, das wollte ich noch.« Suko dachte blitzschnell nach. »Lassen Sie das bleiben, Mr. Willard. Oder rufen Sie die Polizei nur dann an, wenn Sie sich unmittelbar bedroht fühlen.«
    »Gut.« Er dehnte die Antwort. »Doch machen Sie schnell, Mr. Suko.«
    »Geht in Ordnung. Ich werde nicht mit einem Wagen kommen, sondern mit einem Motorrad.«
    »All right, ich warte.«
    Suko legte auf. »Es geht los«, sagte er zu Shao und erhob sich aus dem Sessel.
    Seine Freundin zog bereits den Reißverschluß der wetterfesten Lederjacke zu. »Hast du alles?«
    Suko schlüpfte in seine Oberkleidung. Er nickte. »Pistole und Dämonenpeitsche, damit werden wir die Kameraden schon auf Vordermann bringen. Glaub mir.«
    »Hoffentlich hast du recht!«
    Die beiden verließen die Wohnung und fuhren nach unten in die Tiefgarage, wo Sukos Harley stand. Sie hatte schon manch harten Einsatz hinter sich und den Chinesen noch nie im Stich gelassen. Die Maschine glänzte, als wäre sie frisch lackiert worden.
    Shao stieg hinter ihrem Freund aufden
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