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0094 - Schreie im Schreckenshaus

0094 - Schreie im Schreckenshaus

Titel: 0094 - Schreie im Schreckenshaus
Autoren: Jason Dark
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warf sich auf dem Absatz herum und wollte auf die Leiter zurennen, doch Suko packte zu und schleuderte ihn wieder zurück.
    »Bleib hier, Freund!«
    Mac Brown stand nur da und zitterte.
    Ich aber legte auf das Horrorwesen an. Meine Mündung wies auf den Kopf des Zombies. Ich war bereit, ihm eine Kugel in den Schädel zu jagen.
    Doch das hatte Zeit. Dieser Zombie lag sicherlich nicht ohne Grund hier unten. Und den wollte ich herausfinden.
    Ein undefinierbares Geräusch drang aus seinem Maul, das mich an das Blubbern von Wasser erinnerte. Die Hände, die auf der Brust gelegen hatten, bewegten sich, suchten den Sargrand, fanden ihn, klammerten sich fest und stützten sich auf.
    Der Untote stemmte sich in die Höhe.
    »Vorsicht!« flüsterte ich mit heiserer Stimme. »Ich will sehen, was er vorhat.«
    Zuerst verließ er den Sarg. Seine Bewegungen waren nicht flüssig, sondern liefen ruckhaft ab.
    Dann saß er.
    Der Zombie blickte sich um.
    Er sah uns, doch er machte keinerlei Anstalten, uns zu attackieren.
    Statt dessen verließ er seine Totenkiste, schwang zuerst das rechte Bein über den Sargrand, dann das linke. Wie jemand, der aus einer Badewanne steigt.
    Die beiden Diebe zitterten vor Angst um die Wette. Als sie sahen, daß der Zombie genau auf sie zukam, verdrückten sie sich in die äußerste Ecke des Kellers.
    Das Monster interessierte sich nicht für sie. Es ging weiter und blieb vor der Leiter stehen.
    Ich befand mich in dessen Rücken und hielt meine Beretta nach wie vor schußbereit. Suko hatte die beiden erbeuteten Eisenstangen umklammert. Er würde notfalls sofort in den Kampf eingreifen.
    Der Zombie dachte nach, wenn man bei ihm von dieser Fähigkeit überhaupt sprechen konnte. Vielleicht waren es Erinnerungsfetzen aus seinem früheren Leben, die ihm jetzt durch den Schädel quirlten. Er kam auch zu einem Ergebnis.
    Beide Arme hob er hoch, umklammerte mit den Fingern eine Sprosse und hob das rechte Bein.
    Er setzte es auf die Sprosse. Langsam kletterte er höher. Abgehackt und wie von einem Band gezogen.
    Band! Das war es. Vielleicht hing er an einem unsichtbaren Band. Er hatte ein Ziel, das war zu sehen, und irgend jemand schien ihn zu rufen. Aber warum war er nicht von allein aus dem Sarg gestiegen und hatte schon viel früher das Gefängnis verlassen?
    Eine Frage, auf die ich eine Antwort suchte.
    Ich folgte ihm auf dem Fuße. Dort war die Haut bereits abgefallen. Makaber schimmerten die bleichen Knochen dicht vor meinen Augen. Ich mußte ihm so dicht auf den Fersen bleiben, denn ich wollte nicht, daß dieser Zombie uns reinlegte und die Luke zuschlug, wenn er oben angelangt war.
    Daran dachte er nicht.
    Er schritt quer durch das Sarglager auf die Tür zu, die von den beiden Einbrechern aufgeschoben worden war.
    Bevor er die Schwelle überschritt, drehte er sich noch einmal um.
    Ich hatte nach ihm als erster den verliesartigen Raum verlassen, die anderen waren mir gefolgt.
    Mac Brown und Curly standen geduckt da und bebten weiter, während Suko das Horrorwesen lauernd anschaute.
    Der Zombie schüttelte plötzlich seinen Kopf, als wollte er sagen, bleibt zurück oder verschwindet.
    Dann schritt er weiter.
    Seltsam, daß er uns nichts tat oder uns angriff, so etwas hatte ich auch noch nicht erlebt. Nun war ich sicher, daß uns der Untote zu seinem eigentlichen Ziel führen würde. Ich fragte mich nur, wie er dahin kommen wollte.
    Wir schritten wieder durch das Holzlager. Der Geruch des frischen Holzes tat direkt gut, auch wenn den Untoten ein Hauch von Moder und Verwesung umgab.
    »Der kann sich doch so nicht auf die Straße wagen«, murmelte Suko.
    Ich hob die Achseln.
    Die beiden Diebe gingen neben uns her. An Flucht dachten sie nicht mehr, denn sie fühlten sich in unserer Nähe sicherer, was durchaus zu verstehen war.
    Doch dann geschah etwas, das all unsere Vorsätze und Pläne über den Haufen warf.
    Wir hörten Motorengeräusche von mindestens zwei herankommenden Wagen. Türen schlugen, und wenig später erklangen Schritte.
    »Wir bekommen Besuch«, flüsterte Suko.
    Ich nickte und schaute dann die Diebe an. »Wißt ihr etwas davon?«
    »Nein.«
    »Wirklich nicht?«
    »Sie… Sie müssen uns glauben, Sir«, sagte Curly.
    Doch, ich nahm es ihnen ab. Sie waren nicht mehr in der Lage, zu lügen.
    Auch der Zombie mußte die Stimmen vernommen haben. Irritiert blieb er stehen.
    »Der ist auch überrascht«, raunte Suko.
    Mit einem Ruck wurde die spaltbreit offenstehende Eingangstür der Halle weiter
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