Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0094 - Schreie im Schreckenshaus

0094 - Schreie im Schreckenshaus

Titel: 0094 - Schreie im Schreckenshaus
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
stehlen?«
    »Ja, es sollte ein bestimmter Sarg sein. Unsere Auftraggeberin ist Lady Gowan.«
    Den Namen hatte ich nie gehört.
    »Wie kommt ihr zu einer Lady?« fragte ich.
    »Nur so.«
    Eine miese Antwort. Doch ich wollte jetzt nicht weiter fragen, sondern mir das für später aufheben. Erst einmal sollten uns die beiden Einbrecher zu dem Sarg führen.
    Ich winkte ihnen zu, und sie verstanden das Zeichen. Auf Kommando standen sie auf.
    Suko und ich ließen ihnen den Vortritt.
    Die beiden Diebe gingen leicht gekrümmt. Sie hatten die Schläge noch nicht so recht verdaut, doch darauf konnten wir keine Rücksicht nehmen. Für sie hätte es leicht schlimmer kommen können. Suko trug die Eisenstangen in der linken Hand. Hin und wieder warf er einen bösen Blick auf die Rücken der Einbrecher.
    Mein Partner war sauer.
    Verständlich, wie ich meine.
    Wir erreichten das Ende der Halle und sahen dort eine Schiebetür, die etwa die halbe Breite des Hallenbodens einnahm.
    Die Tür war offen. Curry schob sie auseinander. Einen Schritt weiter standen wir im Sarglager.
    Hatte es vorhin nach frischem Holz gerochen, so glaubte ich hier einen muffigen Geruch wahrzunehmen. Muffig und irgendwie modrig. Wie auf manchen alten Friedhöfen.
    Ich schaute Suko an.
    Der Chinese nickte. Auch er hatte es also gerochen.
    Wir waren umgeben von Särgen aller Preisklassen. In einem Schrank mit Glaseinbau standen die Urnen.
    Suko hatte wieder den Lichtschalter gefunden. Auch die Beleuchtung hier war nicht als optimal zu bezeichnen. Die Ecken des Raumes verschwammen im Düstern.
    »Welcher Sarg ist es?« fragte ich die beiden.
    Sie schauten sich unbehaglich um. Von ihrer Forschheit war nicht mehr viel übriggeblieben. Aber auch mir gefiel die Umgebung nicht so recht. Denn beim Anblick der Särge wurde ich immer an ein Abenteuer erinnert, das mich fast das Leben gekostet hätte, denn ein gewisser Zarcadi, hatte mich lebendig begraben. [1]
    »Er… er ist nicht dabei«, sagte Curly. Ich glaubte, mich verhört zu haben.
    Wollte der Kerl uns auf den Arm nehmen?
    »Um uns eure Späße anzuhören, ist unsere Zeit zu kostbar«, erwiderte ich. »Welcher Sarg ist es?«
    Wild schüttelte Curly den Kopf und machte ein betretenes Gesicht. »Wirklich, er ist nicht dabei!«
    »Hat diese Lady ihn euch beschrieben?«
    »Ja.«
    »Wie sah er aus?«
    »Nun… äh… anders.«
    »Wenn Sie mich auf den Arm nehmen wollen, müssen Sie früher aufstehen!« fuhr ich den Dieb an, und Suko trat einen drohenden Schritt nach vorn.
    »Ich habe die Wahrheit gesagt«, verteidigte sich Curly.
    Dann mischte sich Mac Brown, sein Kumpan ein. »Curly hat recht. Sie können uns totschlagen, der Sarg ist hier nicht dabei.«
    »Okay, okay.« Ich nahm es den beiden ab und ließ meine Blicke noch einmal über die hochkant und quer aufgestellten Särge wandern. »Gibt es hier noch ein anderes Lager?«
    Die beiden Einbrecher tauschten einen blitzschnellen Blick. Ich hatte mit meiner Vermutung ins Schwarze getroffen.
    Trotzdem sagte Mac Brown: »Nein!«
    Ein großer Schritt brachte mich dicht vor ihn. Den bereute ich dann auch, denn die Ausdünstung des Knaben war nicht gerade dazu angetan, meine Geruchsnerven jubilieren zu lassen. Er stank wie ein altes Jauchefaß.
    Ich hielt die Luft an und preßte zwischen den Zähnen hervor: »Los, raus mit der Sprache. Wo befindet sich dieses Lager?«
    Mac Brown war kein Profi. Wahrscheinlich hatte ihn auch mein Blick eingeschüchtert. Sein zitternder Zeigefinger deutete nach vorn und gleichzeitig schräg nach unten.
    Ich folgte der Richtung, Suko hatte die etwas schärferen Augen. »Das ist der Rand einer Falltür«, bemerkte er.
    Nun sah ich es auch. Doch der Schrank mit den Urnen stand darauf. Ihn mußten wir erst zur Seite rücken.
    »Nun macht euch mal an die Arbeit«, forderte ich die beiden Einbrecher auf.
    Sie hoben die Schultern. Ihnen blieb nichts weiter übrig. Gemeinsam packten sie mit an. Einer lehnte sich mit dem Rücken gegen die Schmalseite, der andere schob.
    Es ächzte und knirschte, als der schwere Schrank über den Boden geschoben wurde.
    Dann lag die Luke frei. Wir sahen auch den Ring, an dem wir die Klappe hochziehen konnten. An dem Abdruck, der nicht von dem Möbelstück verdeckt gewesen war.
    »Hochziehen!« befahl ich.
    Curry bückte sich.
    Sein Kumpan mußte ihm helfen, und gemeinsam bekamen sie die schwere Luke in die Höhe. Krachend fiel sie zu Boden. Der Aufprall blies Staub hoch.
    Ich schaute in die rechteckige
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher