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0094 - Schreie im Schreckenshaus

0094 - Schreie im Schreckenshaus

Titel: 0094 - Schreie im Schreckenshaus
Autoren: Jason Dark
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hetzte ich zur Seite.
    Ein Zombie stellte sich mir in den Weg. Mein Fußtritt warf ihn zurück.
    Hinter mir kämpfte Suko, Er begleitete jeden Schlag mit einem Karateschrei.
    Ich legte Linda ab, schaute Jane kurz an und rannte wieder zurück.
    Ich wollte Suko helfen, doch es war nicht mehr erforderlich. Der Chinese hatte gewonnen.
    Träge zogen die Schwefeldämpfe durch den Raum. Ein letztes Mal schlug Suko zu. Diesmal zielte er gegen die Decke, wo er die Teufelsfratze gesehen hatte.
    Es zischte auf, stank nach Verbranntem, dann war es vorbei.
    Seite an Seite verließen wir den Keller.
    Jane wartete auf uns. Sie hielt Linda umklammert, während warme Tränen über ihr Gesicht rannen.
    Ich versuchte ein Lächeln. Es mißlang. Noch zu sehr stand ich unter der Anspannung der letzten Minuten.
    Mein Herz hämmerte wild, und ich spürte das Brennen auf meiner rechten Wange.
    Jetzt trat die Narbe wieder deutlicher hervor. Das geschah immer dann, wenn ich innerlich stark erregt war.
    Suko schaute sich um. Er fluchte.
    »Was ist?« fragte ich.
    »Die Lady ist weg!«
    ***
    Mein Partner hatte recht. Lady Gowan war nirgendwo zu finden. Sie hatte sich klammheimlich aus dem Staub gemacht. Ich schaute Jane Collins an.
    »Nein, John, ich habe auch nichts gesehen.«
    Das hatte uns gerade noch gefehlt. Ausgerechnet die Hauptperson des Falles war verschwunden. Schon mehrmals war uns ein Gegner durch die Lappen gegangen. Ich brauchte da nur an Grimes, den Ghoul, zu denken. Ihn suchen wir heute noch.
    »Bleib du bei den Frauen«, rief ich Suko zu und stürmte bereits in Richtung Treppe, bevor mein Partner protestieren konnte. Die Beretta hielt ich in der rechten Hand, während ich drei Stufen auf einmal nahm.
    Ich hoffte nur, daß ich die Waffe nicht einzusetzen brauchte.
    Sekunden später stand ich in der Eingangshalle. Durch das zerstörte Fenster pfiff der kalte Winterwind. Er erinnerte mich daran, daß es noch etwas anderes gab, als dieses verdammte Kellergewölbe mit den Untoten darin.
    War Lady Gowan nach draußen geflüchtet?
    Ich mußte es annehmen und wollte schon nachschauen, als ich oben von der Treppe her ein Geräusch vernahm.
    Auf halber Strecke blieb ich stehen und wandte den Kopf.
    Die Lady stand auf dem Geländer am ersten Treppenabsatz. Furchtlos schaute sie mich an. Doch dieser Anblick war es nicht, der mich so entsetzte, denn um ihren Hals hatte sich die Frau eine Henkersschlinge geschlungen. Das Ende der Schlinge war um einen Geländerpfosten geknotet. Die Frau wollte Selbstmord begehen.
    Ich hob die Arme. »Nicht!« schrie ich. »Um Himmels willen, lassen Sie das!«
    Sie lachte mir ins Gesicht und brüllte mit sich überschlagender Stimme: »Ich gehe zum Teufel!«
    Dann sprang sie.
    Ich startete, jagte die Treppe hoch zu spät.
    Lady Gowan hatte sich vor meinen Augen gerichtet. Ihre Füße pendelten einen Yard über dem Boden. Als ich nach dem Puls fühlte, spürte ich nichts mehr…
    ***
    Wir verließen das Haus des Schreckens. Was damit geschah? Ich wußte es nicht. Es brauchte mich auch nicht zu interessieren. Jane Collins wollte ihren VW später abholen, wir stiegen in meinen Bentley.
    Die Detektivin saß mit Linda Brown im Fond. Das Mädchen war noch nicht richtig zu sich gekommen. Noch immer stieß sie Schreie aus, hatte wahnsinnige Anfälle und eine schreckliche Angst. Ich hoffte, daß die Ärzte ihr helfen konnten.
    Der ganze Fall hatte noch ein kriminalistisches Nachspiel. Es ging um das Gold.
    Kollegen von mir fanden heraus, daß Alfonso Scorpio tatsächlich einen schwunghaften Goldhandel betrieben hatte. Damit verdiente er mehr als mit dem Verkauf von Holz. Die Mafia war ihm auf die Schliche gekommen und wollte an seinem Geschäft teilhaben. Da sich Scorpio weigerte, griffen die Mafiosi zu harten Gegenmaßnahmen.
    Nun, wir hatten Schlimmeres verhindern können, und die Konkurrenzbande war auch erst mal aus dem Feld geschlagen. Es würde eine Zeit dauern, bis sich wieder eine neue etabliert hatte.
    Bei Dämonen und anderen finsteren Mächten ging das schneller. Sie waren so zahlreich wie die Sandkörner am Strand von Brighton. Und deshalb würden Leute wie Suko, Bill Conolly und ich wohl niemals zur Ruhe kommen.
    Das war unser Schicksal…
    ENDE
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 12 »Lebendig begraben«
    [2] Siehe John Sinclair Nr. 92 »Einsatz der Todesrocker«
    [3] Siehe John Sinclair Nr. 78 »Der Todeszug«
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