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0094 - Schreie im Schreckenshaus

0094 - Schreie im Schreckenshaus

Titel: 0094 - Schreie im Schreckenshaus
Autoren: Jason Dark
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Monster.
    Ein grauenhaftes Bild. Obwohl das Streulicht nur schwach war, erkannte sie doch die plumpe, unförmige Gestalt mit dem zerstörten Gesicht und den gierigen Klauen, die sich um die Holzlatten geklammert hatten.
    Aus der Ecke erhob sich ein zweiter Zombie. Seine Augen leuchteten weiß, so verdreht waren sie.
    Beide streckten sie die Arme zwischen die Stäbe und versuchten nach den Frauen zu greifen.
    Jane drückte Linda und sich eng gegen die gegenüberliegende Wand. Das Girl hatte doch einen Blick riskiert und schluchzte auf.
    »Sieh nicht hin!« zischte Jane.
    Sie gingen weiter.
    Zwei Schritte später erreichten sie die Tür zum zweiten Verlies. Das gleiche Bild.
    Die Detektivin mußte Linda vorwärtsschieben. Bei dieser Bewegung geriet sie zu nahe an den Verschlag, so daß einer der Untoten seinen Arm weit herausstrecken konnte.
    Schwer fiel die Hand des Zombies auf Janes Schulter.
    Die Detektivin erstarrte. Allerdings nur für einen Moment. Dann fuhr sie herum, wobei sie die Hand in der Bewegung abstreifte. Sie schwang zurück und schlug gegen eine der Latten.
    »Geh jetzt weiter!«, fuhr Jane das Girl an. Die letzte Berührung hatte sie geschockt, denn abermals war sie mit dem Eishauch des Todes in Berührung gekommen.
    Das dritte Verlies war ebenfalls nicht leer. Auch darin hockten sie und starrten. Wie Lianen im Urwald, so schlängelten sich ihre Arme hervor, und sie spreizten die Hände, wobei bei einer Hand die blanken Knochen hervorstachen.
    Schließlich hatten Jane und Linda den grauenhaften Gang hinter sich gelassen.
    Sie atmeten auf.
    Linda hatte die Augen weit aufgerissen. Sie schaute ins Leere. Wahrscheinlich hatte sie der Anblick dieser Zombies so geschockt, daß sie das Entsetzen nicht mehr faßte, was im Prinzip gut war.
    Jane Collins allerdings fragte sich, was diese Lady Gowan für ein Mensch war. Wie konnte man nur solche Schreckgestalten im Keller verbergen?
    Und wofür?
    Nach den Gründen zu forschen, war hier nicht der richtige Augenblick. Das konnte man später machen, falls es ein später überhaupt noch jemals gab.
    Der Kellergang war zwar zu Ende, aber es ging trotzdem noch weiter. Und zwar sah Jane eine schmale Tür, die auch in der Höhe nicht mit den normalen Türen übereinstimmte, sondern tiefer gezogen war, daß Jane den Kopf einziehen mußte, wenn sie hindurchschritt.
    Sie probierte die Klinke, drückte die Tür jedoch nicht auf, sondern fragte erst Linda Brown: »Du weißt nicht zufällig, welcher Raum sich dahinter befindet?«
    Kopfschütteln.
    Die blondhaarige Detektivin war auf alles gefaßt. Ruckartig stieß sie die Tür auf und zog gleichzeitig ihren Kopf ein.
    Dunkelheit. Der schwache Lichtschein vom Gang reichte kaum zwei Schritte weit, dann saugte die Finsternis ihn auf.
    Wieder fuhr Janes Hand an der Mauer entlang, fand auch den Schalter und drehte ihn herum.
    Licht flackerte, brannte dann weiter, so daß die Frauen alles erkennen konnten.
    Der Raum war nicht leer. Irgend jemand hatte die Wände schwarz gestrichen, ebenso die Decke, auf der jedoch das Ziegenbockgesicht des Satans in einer blutroten Farbe leuchtete.
    Das war nicht alles.
    Wie auch schon in Scorpios Haus befanden sich sechs Grabstätten in dem unheimlichen Kellerraum.
    Diesmal jedoch Särge!
    Sechs Holzsärge standen dort, jeweils drei nebeneinander stehend, so daß ein Mittelgang freiblieb.
    Ansonsten war dieses Verlies leer. Sosehr Jane auch suchte, sie fand keine Waffe, mit der sie sich und Linda hätte verteidigen können.
    Diese Erkenntnis schmetterte sie nieder. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als denselben Weg wieder zurückzugehen. Nochmals an den Schreckensgestalten vorbei.
    Doch Jane wollte nichts unversucht lassen. Sie bedeutete Linda, an der Tür stehenzubleiben, und schritt selbst in das Verlies hinein. Suchend schaute sie sich um.
    Ihr Blick glitt auch hoch zur Decke, und in der Ecke des Raumes sah sie die Öffnung.
    Das Ende eines Schachts.
    Sofort klopfte ihr Herz schneller.
    »Linda!« wisperte Jane und zeigte nach oben. »Was ist das für ein Schacht?«
    »Ich… ich weiß nicht…«
    »Aber du hast mir doch erzählt, daß der Untote, den wir getötet haben, durch eine Bodenklappe gestiegen ist. Vielleicht ist das der Verbindungsschacht, der sich durch das Haus zieht?«
    Jetzt nickte Linda heftig. Der stumpfe Ausdruck verschwand aus ihren Augen. Sie faßte wieder neuen Mut.
    Auch Jane lächelte. Sie schaute genauer hin und glaubte, sogar Steigeisen zu erkennen. »Das müßten
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