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0093 - Dreimal hupen bringt den Tod

0093 - Dreimal hupen bringt den Tod

Titel: 0093 - Dreimal hupen bringt den Tod
Autoren: Dreimal hupen bringt den Tod
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ihm in dieser Nacht eine Million gestohlen werden sollte, als er gegen halb zwölf ein Bankett amerikanischer Stahl-Industrieller verließ.
    Er fuhr nach Hause. Kurz vor dem Verlassen des Banketts hatte er noch einen starken Mokka getrunken, der seine Lebensgeister wieder aufgemöbelt hatte, nachdem er von dem schweren Wein etwas schläfrig geworden war.
    Craine wohnte ziemlich im Norden von Manhattan,’ also am entgegengesetzten Ende der City. Als er schon über den Central Park hinaus war, fiel ihm ein, dass er am nächsten Morgen gegen acht Uhr schon im Hotel Astoria sein wollte, um sich mit dem Sekretär des Untilever Stahlkonzerns zu besprechen. Dazu brauchte er einige Unterlagen, die in seinem Büro lagen.
    Sollte er am nächsten Morgen schon um sechs auf stehen, um sich vorher noch die Unterlagen aus dem Office zu holen? Er dachte eine Weile darüber nach, dann entschied er sich dafür, sie jetzt gleich aus dem Büro zu holen. Er war von dem Mokka so hellwach, dass er sowieso noch nicht würde schlafen können. Da machte es auch nichts aus, wenn er dreiviertel Stunden später nach Hause kam. Dafür brauchte er dann morgen früh nicht erst zum Office, bevor er zum Astoria fuhr.
    Er wendete den Wagen und fuhr den Broadway in zügigem Tempo entlang nach Süden. Vielleicht hätte er auf die Unterlagen verzichtet, wenn er auch nur geahnt hätte, was ihn erwartete.
    Kurz nach zwölf, zwischen null Uhr zehn und null Uhr zwanzig, fuhr er mit seinem Cadillac vor dem Gebäude der STC vor. Ein Lincoln stand dicht vor dem Haupteingang.
    Wieder ein Liebespaar, dachte Craine. Aber sie hätten ihre Karre wenigstens in einer Nebenstraße anhalten können, statt direkt bei uns vor dem Eingang.
    Er stieg aus und ging auf das Eingangstor zu. Er schloss auf und ging hinein. Verwundert merkte er, dass die äußerste Tür nur einmal abgeschlossen war, statt zweimal, wie es seine Vorschrift verlangte.
    Wahrscheinlich hatte der Prokurist als letzter das Gebäude verlassen und vergessen, das zweite Mal den Schlüssel umzudrehen. Smith wird eben alt, er vergisst immer mehr, dachte Craine.
    Und dann war er in dem großen Büroraum. Er sah sofort, dass hinter der Tür, die in den Gang zum Tresor führte, Licht brannte.
    »Donnerwetter!«, murmelte er. »Was ist de…?«
    Weiter kam er nicht. Ein Arm warf sich von hinten um seinen Hals. Und gleichzeitig fuhr ihm der kalte Stahl eines Schnappmessers zwischen den Rippen hindurch genau ins Herz.
    Er war sofort tot.
    ***
    Wir waren wieder im Districtgebäude angekommen und erzählten Mister High, wie wir den Ausreißer in Elmsford gefunden und zurück zu seinen Eltern gebracht hatten. Es war eine heitere Geschichte, und wir lachten ausgiebig dabei.
    »Ein Glück, dass es keine wirkliche Kindesentführung war«, meinte auch unser Chef. »Lieber einen großen Apparat umsonst ankurbeln, als womöglich auf eine Kinderleiche zu stoßen. Na, dann wäre die Sache ja erledigt. Gute Nacht!«
    Wir wünschten Mister High ebenfalls eine gute Nacht und gingen. Im Flur sagte ich zu Phil: »Wir wollen schnell noch bei der Presseabteilung Vorbeigehen, sonst vergessen wir es noch. Und ich habe es unserer zukünftigen Kollegin doch versprochen, dass ich sie mit FBI-Informationsmaterial versorgen lassen will.«
    In unserer Presseabteilung war natürlich kein Mensch mehr da. Alle anderen Abteilungen sind bei uns auch nachts und sogar an den Feiertagen besetzt, aber die Presseabteilung hat das gemütlichste Leben, was die Dienstzeiten angeht, dafür ist es allerdings kein Genuss, sich bei uns mit der Presse herumschlagen zu müssen.
    Ich nahm einen Zettel und schrieb:
    Bitte regelmäßig unser Informationsmaterial auch an Miss Margy Cross in Tankstelle Bill Cross, Ardsley, N. Y., senden. Margy möchte zum FBI, sobald sie ihr Studium beendet hat, und ist brennend interessiert an allem, was das FBI angeht. Cotton.
    Den Zettel legte ich so auf den Schreibtisch des Leiters unserer Presseabteilung, dass er ihn morgen früh finden musste, sobald er ins Office kam.
    Ich hatte keine Ahnung, wie weit dieser harmlose Zettel in einen Fall eingreifen sollte, den wir ohne fremde Hilfe kaum hätten lösen können…
    ***
    Jack Lisbord hatte nichts davon gemerkt, dass Direktor Craine von der STG das Gebäude betreten hatte, oder genauer: Es war ihm nicht aufgefallen, dass Craine den Eingang zu den Büros der STC benutzt hatte. Das große Bürogebäude beherbergte insgesamt an die dreißig Firmen verschiedener Art, und für die
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