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0092 - Arena der Verdammten

0092 - Arena der Verdammten

Titel: 0092 - Arena der Verdammten
Autoren: A.F. Morland
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ich kann nun mal nicht anders, ich mache mir in solchen Fällen immer wieder Sorgen um ihn.«
    ***
    Jemand tätschelte seine Wangen. Er schlug die Augen auf und sah zunächst eine blakende Fackel - und dann schob sich das Gesicht eines Mannes davor. Zamorra setzte sich verwirrt auf. Der Mann mit dem schwarzen, vollen Haar und den dunkelbraunen warmen Augen lächelte ihn an. »Wo bin ich?« fragte Zamorra benommen.
    »Es hat Sie in die Vergangenheit verschlagen«, sagte der Mann. »Genau wie mich. Wir schreiben das Jahr 164 vor Christus. Kommen Sie auch aus dem Hotel ›Residence‹?«
    »Ja«, nickte Zamorra. »Heißen Sie Cannon? Tony Cannon?«
    Der Mann sah den Professor erstaunt an. »Allerdings.«
    »Ich bin Professor Zamorra. Ich habe Sie gesucht.«
    »Mich?« fragte Cannon verwundert. Ernst fügte er hinzu: »Es wäre besser für Sie gewesen, Sie hätten mich nicht gefunden, Professor.«
    Zamorra erzählte den bisherigen Verlauf des mysteriösen Falles. Er sprach von Jim Socco, der seinem Freund Bill Fleming gegenüber erwähnt hatte, daß aus dem Hotel »Residence« laufend Menschen verschwinden würden, er sprach über seine Person und darüber, welche Absicht er mit dieser Einquartierung in das gefährliche Hotel verfolgt hatte. Als der Name Tanja Solares fiel, senkte sich ein grauer Schleier über Cannons Augen.
    Heiser sagte er: »Ich werde sie wohl nie mehr wiedersehen.«
    »Erzählen Sie mir, was hier läuft, Tony«, verlangte Zamorra drängend.
    »Wir befinden uns hier in der angesehensten Gladiatorenschule des römischen Reiches, die unter der Leitung eines Mannes namens Messala steht«, erklärte Cannon mit einem bitteren Zug um den Mund. »Jene Männer, die aus dem Hotel ›Residence‹ verschwanden, landeten alle hier in diesem Kerker und wurden von Messala für einen Gladiatorenkampf ausgebildet, den sie niemals gewinnen konnten.«
    »Wieso nicht?«
    »Weil ihr Gegner viel zu stark war. Auch ich werde diesem blutrünstigen Schlächter gegenübertreten müssen. Und nach mir werden Sie dieser verdammten Bestie vorgesetzt werden.«
    »Wie heißt der Bursche?« fragte Zamorra mit geballten Fäusten.
    »Sie nennen ihn Horros, den Gladiator des Grauens. Er ist kein Mensch. Er ist ein grausamer Dämon, für den es kein größeres Vergnügen gibt, als zu töten.«
    Zamorra blickte auf die reichlich gedeckte Tafel.
    Cannon lachte hart. »Damit Sie nicht vom Fleisch fallen. Man wird Sie tagelang mit den leckersten Köstlichkeiten füttern - und dann wird Horros Sie mit seinem verdammten Dreizack aufspießen!«
    Zamorra legte Cannon die Hand auf den Arm. »Tony, solange wir atmen, sollten wir die Hoffnung nicht aufgeben.«
    »Schöne Worte, Professor. Aber in dieser Welt nützen sie nichts. Hier warten nur noch Leid und Tod auf uns.«
    »Wissen Sie, daß Tanja Sie liebt?«
    Cannon knirschte mit den Zähnen. »Ich liebe sie auch. Mehr als mein Leben. Ich würde meinen rechten Arm dafür hergeben, wenn ich sie noch einmal sehen dürfte.«
    »Sie werden sie wiedersehen, Tony, das verspreche ich Ihnen!« sagte Zamorra ernst.
    Cannon schüttelte hoffnungslos den Kopf. »Nein, Professor. Es hat keinen Sinn, sich etwas vorzumachen. Wir müssen den Tatsachen ins Auge sehen, selbst wenn sie noch so bitter für uns sind. Wir können nichts mehr tun. Es ist für alles zu spät. Meine Zukunft endet in dem Augenblick, wo ich Horros in der Arena der Verdammten gegenüberstehe…«
    »Wann soll der Kampf stattfinden?« wollte Zamorra wissen.
    »Morgen«, antwortete Cannon, und dann drehte er schnell den Kopf zur Seite, damit Zamorra die Tränen nicht sehen konnte, die ihm in die Augen schossen.
    ***
    Am nächsten Tag erschien Messala, begleitet von zwei Wächtern. Er würdigte Zamorra keines Blickes, legte Schwert und Schild auf den Tisch und winkte mit finsterer Miene Cannon zu sich. Man reichte Tony ein braunes Lederhemd, das er später überziehen sollte. Im Augenblick hielt er es in seinen Händen. Messala fragte: »Wie fühlst du dich?«
    »Meine körperliche Verfassung ist ausgezeichnet.«
    »Fein.«
    »Dafür hat mein Nervenkostüm große Löcher«, sagte Cannon heiser.
    Messala ignorierte diese Worte. Mit fester Stimme sagte er: »Wenn du die Arena der Verdammten betrittst, denk an das, was ich dir beigebracht habe! Du hast sehr viel gelernt. Spiele es gegen Horros aus. Laß dich nicht gleich am Anfang von ihm überrumpeln, hörst du? Gib vor allem auf sein Netz acht.«
    Cannons Augen wurden schmal. »Ich werde ihm
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