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0092 - Arena der Verdammten

0092 - Arena der Verdammten

Titel: 0092 - Arena der Verdammten
Autoren: A.F. Morland
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zusammen.
    ***
    Zamorra sah sich selbst, so wie sich Tony Cannon kurz vor seinem Verschwinden erblickt hatte. Die Spiegelbilder machten Zamorras Bewegungen nur bedingt mit. Im allgemeinen taten sie das, was ihnen beliebte, als wären sie selbständige Menschen aus Fleisch und Blut.
    Er hörte ihr spöttisches Gelächter.
    »Dummkopf!« riefen sie. »Wie kann man nur so verrückt sein, das Schicksal so leichtsinnig herauszufordern?«
    »Ich fürchte mich nicht vor dem, was passieren wird!« erwiderte Zamorra frostig.
    »Du wirst sterben!«
    »Das werde ich zu verhindern wissen.« Damit löste Zamorra ein neuerliches Gelächter aus.
    »Hört nur, was Zamorra sagt!« riefen die Spiegelbilder einander zu. »Er ist seinem Ende so nahe wie nie, und dennoch kann er es nicht lassen, den Mund so voll wie immer zu nehmen… Es geht bergab mit dir, Zamorra. Wir alle werden dich auf deinem Weg in die Hölle begleiten. Der Satan wird ein großes Fest geben, wenn du tot bist!«
    »Wo ist Tony Cannon?« fragte Zamorra die Spiegelbilder furchtlos.
    »Der befindet sich bereits in den Dimensionen des Grauens.«
    »Zeigt mir den Weg dorthin!« verlangte Zamorra scharf.
    »Diesen Wunsch erfüllen wir dir gern!«
    »Wohin muß ich gehen?«
    »Nicht so eilig!« lachten die Spiegelbilder. »Wir werden dich in uns aufnehmen.«
    Zamorra erkannte, daß sich der Spiegelring immer dichter um ihn schloß.
    »Von dort, wohin wir dich nun bringen, gibt es keine Rückkehr mehr, Zamorra, das ist dir doch wohl klar. Du wirst da drüben in den Ewigkeiten des Bösen jenen Tod finden, den der Fürst der Finsternis dir seit langem schon zugedacht hat.«
    Zamorra hob mit festem Blick den Kopf und sagte eisig: »Ich bin bereit.«
    ***
    Von großer Unruhe befallen, öffnete Nicole Duval die Augen. Es war ihr unmöglich einzuschlafen. Ärgerlich rollte sie sich auf den Rücken, verspürte den Wunsch nach einer Zigarette, knipste die Nachttischleuchte an, schüttelte ein Stäbchen aus der Packung und brannte es an. Sie rauchte mit tiefen Zügen und fragte sich, wodurch ihre Unruhe hervorgerufen wurde. Sorgte sie sich etwa um Zamorra? Kaum war ihr dieser Gedanke gekommen, da wußte sie, daß dies der Grund für ihre Angespanntheit war.
    Sie lauschte.
    Nebenan herrschte absolute Stille.
    Behutsam verließ Nicole ihr Bett. Sie schlüpfte in ihren Schlafrock und drückte die Zigarette im Ascher aus, ehe sie auf Zehenspitzen auf die Tür zuschlich, die die beiden Schlafzimmer miteinander verband. Gespannt legte sie ihr Ohr ans Holz und erwartete, Schlafgeräusche zu vernehmen, doch sie konnte nichts hören. Das beunruhigte sie so sehr, daß sie sich entschloß, die Tür einen kleinen Spalt zu öffnen.
    Erstaunt stellte sie fest, daß Zamorra nicht in seinem Bett lag.
    Seinen Pyjama hatte er auf die Decke geworfen.
    Das Zimmer war leer. Nicole trat unvermittelt ein und machte nervös Licht. »Chef!« rief sie mit gedämpfter Stimme. »Chef?«
    Keine Antwort. Zamorra war nicht im Living room und nicht im Bad. Nicole stand ratlos in der Suite. Hatte sie instinktiv gespürt, daß er weggegangen war? Wohin hatte er sich begeben, ohne sie davon in Kenntnis zu setzen? Hatte er sich etwas vorgenommen, das eine gewisse Gefahr in sich barg? Hatte er sie deshalb nicht beunruhigen wollen?
    Nicole öffnete die Tür zum Gang.
    Draußen herrschte die Stille, die man um diese Zeit erwarten durfte.
    Entschlossen verließ Nicole die Suite. Sie fuhr mit dem Fahrstuhl zur zehnten Etage hoch und klopfte bei Tanja Solares. Die Tänzerin war noch angekleidet. Sie sah sich das TV-Nachtprogramm an.
    »Entschuldigen Sie die Störung, Miß Solares«, sagte Nicole mit einem kleinen Lächeln. »Ist Professor Zamorra bei Ihnen?«
    Tanja sah Nicole erstaunt an. »Nein. Hier ist er nicht. Bitte, kommen Sie doch herein, Miß Duval.«
    »Vielen Dank.«
    »Was ist passiert?« fragte die Tänzerin, von Nicoles Unruhe angesteckt.
    »Zamorra hat die Suite verlassen, ohne ein Wort zu sagen. Das ist normalerweise nicht seine Art. Ich meine, er muß sich bei mir zwar nicht abmelden, aber er informiert mich zumeist von dem, was er vorhat, damit ich Bescheid weiß…«
    Tanja schaltete den Fernseher ab. »Möchten Sie was trinken?«
    »Ja, bitte.«
    »Glauben Sie, daß dem Professor etwas zugestoßen ist?« fragte die Tänzerin besorgt.
    Nicole seufzte geplagt. »In diesem Hotel scheinen mir so viele unmögliche Dinge möglich zu sein… Professor Zamorra kann zwar sehr gut auf sich selbst aufpassen - aber
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