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0091 - Götzen und gelbe Gangster

0091 - Götzen und gelbe Gangster

Titel: 0091 - Götzen und gelbe Gangster
Autoren: Götzen und gelbe Gangster
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verklungen, da setzte ein ohrenbetäubender Lärm ein. Alles schrie durcheinander.
    Aus dem rückwärts gelegenen Raum kamen zehn oder fünfzehn Halbnackte mit gezogenen Dolchen herein und stürzten sich auf uns.
    Wir schossen so schnell es ging. Aber immer neue Gestalten drängten von hinten nach, stolperten über die Verletzten, rafften sich auf und kamen näher. Mit Messern in den Händen und nackter Mordlust in den verzerrten Gesichtem.
    Dann ertönte von Phils Seite ein triumphierender Schrei. Ich warf einen raschen Blick hinüber. Phil drehte gerade die Tommy Gun um und packte sie beim Lauf, um sie als Keule zu verwenden.
    Ich wusste, was das hieß: verschossen.
    Ich zielte kurz und drückte ab.
    Einer, der mir ein Messer aus sicherer Entfernung hatte zuwerfen wollen, brach zusammen und kam nicht mehr zum Wurf.
    Zwei waren dicht vor mir. Ich senkte den Lauf der Waffe.
    Klack! Klack!
    Zweimal hintereinander. Keine Ladehemmung. Auch verschossen.
    Ich warf dem Nächsten die Waffe mit aller Gewalt ins Gesicht, Dann hingen sie an mir wie Kletten. Ich fühlte gerade noch, wie mir ein Messer in den linken Oberschenkel fuhr.
    ***
    Schon wollte ein G-man auf den Knopf drücken, da sagte Robson plötzlich: »Moment. Bin gleich wieder da.«
    Er verließ den Lift wieder und ging noch einmal zurück in den Keller. Es war als ob sein Unterbewusstsein inzwischen alle die auf genommenen Kleinigkeiten gesiebt und ausgewertet hätte.
    Schon im Lift war ihm auf einmal eine Kleinigkeit eingefallen.
    Hatte nicht direkt vor der hinteren Begrenzungsmauer des Flurs sich deutlich ein Fußabdruck abgezeichnet, dessen Spitze genau auf die Mauer zeigte?
    Robson sah nach.
    Tatsächlich. Keine Handbreit von der Mauer war auf dem Fußboden der schmutzige Abdruck eines Fußes, der genau auf die Mauer zeigte. Der Mann, der diesen Abdruck verursacht hatte, war durch den Kehrichthaufen vom im Keller gelaufen, statt darüber hinwegzusteigen. Und nun konnte man seine Fußspur bis zu dieser Mauer verfolgen.
    Kein Mensch geht direkt auf eine Mauer zu, um sich davor plötzlich aufzulösen. Zumindest hätte die Spur von der Mauer wieder wegführen müssen.
    »Alle Mann hierher«, rief Robson. »Jack, rauf und Verstärkung holen. Jimmy, drei Eierhandgranaten her.«
    Sie kamen gelaufen. Im Nu lagen drei Eierhandgranaten an der Mauer. Robson zog sie ab und lief in Deckung.
    Die Handgranaten öffneten den Weg. Mit zwölf G-men stürzte Robson in die Halle, als Phil und ich gerade am Ende unserer Kräfte waren.
    Der Rest ist schnell erzählt. Sen Li Tang gehörte nicht nur das Speiselokal. Er hatte seine Finger fast überall drin. Auf der Bank lag ein Barkonto von vier Millionen Dollar.
    Verdient am Opium. An der Erpressung kleiner Geschäftsleute, die er durch Choa Tse nach altem Muster um »Schutzgebühren« erleichtern ließ.
    Verdient an den Mädchen, die seine Gangster für ihn kidnappten und in den Opiumhöhlen für ihn gefügig hielten. Wer nicht wollte, wurde beseitigt. Durch die Waschni-Sekte, die er gegründet und in Schwung gehalten hatte, weil die abergläubischen Greise genug Spenden für ihre Götzen ablieferten.
    Es war ein Wust von Habgier, brutalster Ausbeutung, billigstem Aberglauben, und fanatischster Hetze, den wir zu sieben hatten. Es dauerte wochenlang bis die Großrazzia voll ausgewertet war.
    Dann sprachen die Richter. Und die Gaskammer mordete gnädiger, als die zu ihr Verurteilten dereinst gemordet hatten.
    ENDE
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