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0091 - Götzen und gelbe Gangster

0091 - Götzen und gelbe Gangster

Titel: 0091 - Götzen und gelbe Gangster
Autoren: Götzen und gelbe Gangster
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herumzuführen. Okay, lassen Sie mich eben nachsehen…«
    Es dauerte nur ein paar Sekunden, dann sagte der Colonel: »Ich alarmiere sofort zwei Hundertschaften und vierzig Mann aus der Motorradbrigade.«
    »Danke, Sir,Treffpunkt in dreißig Minuten an der Ecke Wemble Square -Washington Drive.«
    »In dreißig Minuten Wemble, Washington, okay.«
    Es knackte. Der Oberst hatte aufgelegt.
    »Eine neue Verbindung, Sir?«, fragte der Beamte von der Leitstelle sofort.
    »Ja. Den Boss der Stadtpolizei.«
    »Sofort.«
    Diesmal dauerte es ziemlich lange. Robson hatte mit dem Wagen inzwischen schon den Hof des FBI-Gebäudes erreicht, als sich Bruce Seemly endlich meldete.
    Robson informierte ihn kurz. Im Nu war der Chef der Friscoer Stadtpolizei munter.
    »Klar«, sagte er. »Drei Viertel der ganzen Bereitschaft dafür, Robson. Wird höchste Zeit, dass wir alle zusammen in diesem Brutofen des schlimmsten Verbrechertums aufräumen. Zuerst Ihre Sache und anschließend Großrazzia. Ich wette meinen Kopf gegen Ihre ältesten Turnschuhe, Robson, dass wir eine Menge Rauschgiftnester, Bandenhauptquartiere und andere nette Sachen entdecken. Und diese Waschni-Leute… also, Robson, heute Nacht tut es mir verdammt Leid, dass ich einen Diensteid geschworen habe. Man ist so gebunden an tausend Vorschriften…«
    »Eben«, knurrte Robson grimmig. »Dasselbe dachte ich auch schon.«
    Er warf den Hörer zurück auf das Gerät und stieg aus. Ein rascher Blick flog auf seine Uhr.
    Sieben Minuten vor zwei Uhr früh…
    ***
    Phil wusste nicht, wie lange er nun schon in dem schmalen Gang zwischen Wand und Teppichen stand. Es kam ihm wie einige Stunden vor.
    Aber noch immer zeigte sich keine Möglichkeit, das Versteck zu verlassen. Immer wieder hörte er in der Halle vor den Teppichen Geräusche. Offenbar wurde dort etwas aufgebaut, denn manchmal vernahm er Hammerschläge.
    Verdammt, dachte er müde, können die ihre Zimmerei nicht am Tage machen?
    Dann durchfuhr ihn plötzlich ein eisiger Schreck. Sollte etwa…?
    Er zögerte ein paar Sekunden, dann legte er sich flach auf den Boden. Behutsam, millimeterweise, hob er den Teppich unten ein winziges Stück an.
    Mitten in der Halle bauten an die zwanzig halb nackte Chinesen die Folterwerkzeuge auf…
    ***
    »Wasser…«, stöhnte das Mädchen.
    Ich biss mir in die Unterlippe.
    Woher nehmen?
    Ich hatte schon alles versucht.
    Ich hatte mit den Fäusten gegen die Tür geschlagen. Zehn Minuten lang.
    Niemand hatte sich gerührt.
    Ich hatte mir die Kehle aus dem Hals geschrien.
    Niemand war gekommen.
    Nur der Zeiger auf meiner Uhr war unerbittlich vorangerückt.
    Ich sah nach.
    Es war zwanzig Minuten nach zwei.
    In vierzig Minuten sollte es losgehen.
    Vierzig Minuten.
    Und wo blieb Phil? SiTschu hatte zugegeben, dass er entkommen war. Warum kam er nicht endlich? Es lag doch schon Stunden zurück, seit ich den Lärm im Flur gehört hatte. Wo blieb er denn?
    Sei nicht ungerecht, mahnte eine besonnenere Stimme in mir. Wenn Phil wirklich herauskam, dann tut er alles, was er kann, um dich und das Mädchen hier herauszuholen. Das weißt du sehr wohl.
    Vielleicht war er gar nicht entkommen? Vielleicht wollten sie uns nur diese Hoffnung lassen, damit die Enttäuschung umso schlimmer war, wenn sie dann in der letzten Minute zeigten, dass sie ihn ja doch hatten.
    Diesen Sadisten war alles zuzutrauen. Die letzte Gemeinheit, deren ein verbrecherisches Gehirn nur fähig sein kann.
    »Wasser…« stöhnte das Mädchen und warf sich unruhig hin und her.
    Der Schweiß lief ihr in Strömen von der Stirn. Und dann zitterte sie plötzlich im Schüttelfrost, um gleich darauf wieder glühend rot zu werden.
    Zum hundertsten und tausendsten Male zermarterte ich mir den Kopf, wie man die Tür aufbekommen könnte. Ich schäme mich nicht, es zu sagen, ich hatte es schon mit den bloßen Fingern versucht…
    »Wasser…« seufzte das Mädchen.
    Zwei Uhr fünfundzwanzig.
    Wasser. Wasser. Wasser.
    Dass die Mauern noch stumm bleiben konnten. Dass hier nicht Steine barsten und Wunder geschahen.
    Nichts. Totenstille. Nur dei keuchende Atem des Mädchens und ihr verzweifeltes Flehen.
    »Wasser… bitte… Wasser.«
    ***
    »Einsatzort ist im engen Rahmen das erwähne Hotel«, sagte Robson. »Im weiten Rahmen das ganze Chinesenviertel. Wir gehen wie folgt vor…«
    Er trat an die Spezialkarte des Chinesenviertels, die aus dem FBI-Archiv stammte. Die Leiter der einzelnen Einheiten traten näher.
    Es waren insgesamt vierzehn Männer, die
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