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0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt

0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt

Titel: 0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt
Autoren: Den Teufel zur Hölle geschickt
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denken vermochte.
    »Hören Sie, Mr. Holster«, sagte ich, »wir werden alles tun, um Ihnen Ihren Sohn gesund zurückzuholen.«
    Er antwortete nicht, sondern drehte nur den Kopf zur Seite.
    Der entscheidende Anruf kam fast genau um fünf Uhr nachmittags. Kenneth Spider hob den Hörer ab. Da die Lautsprecheranlage ständig eingeschaltet war, hörte ich eine heisere, offensichtlich verstellte Stimme fragen: »Spreche ich mit Mr. Holster?«
    Auch Spider spürte sofort, dass dieses kein gewöhnlicher Anruf war. Er blickte mich mit aufgerissenen Augen an. Ich nickte entschieden mit dem Kopf.
    »Ja«, sagte er. »Charles Holster am Apparat. Wer sind Sie?«
    »Ich weiß, wo sich Ihr Sohn befindet.«
    »Reden Sie, Mann!«
    Der Anrufer lachte kurz.
    »No, Holster. Mache ich nicht. Wenn Sie die Cops schon alarmiert haben sollten, dann hängen die Burschen schon an der Strippe und versuchen mit ihren technischen Tricks, mir auf die Spur zu kommen. Wir teilen Ihnen mit, wie viel Sie berappen müssen, um Ihren Goldjungen wiederzubekommen.«
    Es knackte scharf. Er hatte eingehängt.
    Kenneth Spider hob mutlos den Kopf. Dann rief er überrascht aus: »Sie scheinen ja erleichtert zu sein, Agent Cotton!«
    »Verdammt, ich bin’s«, antwortete ich.
    ***
    Der Brief kam am anderen Morgen mit einem ganzen Stapel, gewöhnlicher Post. Ungewöhnlich an ihm war, dass die Adresse aus aufgeklebten Zeitungsbuchstaben bestand. Und in der gleichen Weise, mit aus einer Zeitung ausgeschnittenen Buchstaben, Silben und einzelnen Worten, war auch der Text verfasst.
    Wir verlangen für die Freilassung Ihres Sohnes einhunderttausend Dollar. Die Noten sollen nicht größer sein als Zwanzigdollar-Scheine. Sie sollen uns nach folgendem Verfahren übergeben werden. Sie rüsten fünf Männer mit je einer Aktentasche aus, in denen sich je einhunderttausend Dollar befinden.
    Diese fünf Männer stellen sich übermorgen um Punkt zehn Uhr morgens an folgenden Punkten auf:
    Broadway/Ecke Park Row an der Normaluhr, 10. Avenue/Ecke W 14. Straße vor dem U-Bahn-Ausgang, Metropolitan Oper, Haupteingang, Wall Street, Haupteingang der Börse, Centre Street/Ecke Canal Street an der Verkehrsampel, rechte Seite.
    Die Männer sollen mit einem Trenchcoat bekleidet sein, sollen die Aktentasche mit einhunderttausend Dollar in der linken Hand tragen und in der rechten Hand eine zusammengefaltete Zeitung. Von zehn Uhr, bis eine Viertelstunde nach zehn sollen, die Männer an den bezeichneten Treffpunkten stehen. Ab fünfzehn Minuten nach zehn Uhr haben sich die Männer sehr langsamen Schrittes in Bewegung zu setzen. Es ist gleichgültig, welchen Weg sie nehmen. Während des Weges wird einem der Männer die Aktentasche mit einhunderttausend Dollar abgenommen. Er hat sie ohne Widerstand loszulassen. Im anderen Falle schießen wir.
    Warnung! Lassen Sie die Männer mit dem Geld nicht durch die Polizei überwachen! Kommen Sie nur nicht auf die Idee, getarnte Polizisten loszuschicken! Bedenken Sie, dass wir nur eine der Aktentaschen an uns bringen wollen. Wenn wir dabei auf einen Cop stoßen, können Sie sich denken, was mit Ihrem Sohn passiert. Wenn das Geld reibungslos in unseren Besitz gelangt ist, haben Sie Ihren Sohn, dem es gut geht, am Abend zurück.
    Während ich und mit mir Spider noch bei der Lektüre waren, kam Phil. Er las gleichfalls den Brief.
    »Donnerwetter, haben die sich Mühe gegeben«, murmelte er. »Sie müssen die halbe Nacht an dem Schrieb geschnipselt und geklebt haben.«
    »Die Art, in der sie das Geld in die Hände gespielt haben wollen, ist gut ausgedacht«, sagte ich. »Sie haben sich die fünf belebtesten Plätze von New York ausgesucht. Sie werden den Männern folgen, wenn sie sich auf den Weg machen, werden genau beobachten, ob die Männer überwacht werden, und erst wenn sie überzeugt sind, dass sich kein Cop in der Nähe befindet, werden sie die Aktentasche an sich nehmen.«
    Phil rieb sich die Hände. »Es wird kein Polizist in der Nähe sein, aber die fünf Männer, die sich mit den Aktentaschen auf die Socken machen, werden G-men sein.«
    Bevor ich zu diesem Vorschlag etwas sagen konnte, erklärte Spider in energischem Ton.
    »Dagegen protestiere ich. Wenn Sie getarnte Beamte auf den Weg schicken und glauben, Sie könnten die Kidnapper Charlies überwältigen, dann bedenken Sie bitte, was hier steht.«
    Er zeigte auf den letzten Absatz des Briefes.
    »Es gibt keinen Gangster, der fünfhunderttausend Dollar in New York unterwegs weiß und sich mit
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