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0089 - Der Dämonenschatz

0089 - Der Dämonenschatz

Titel: 0089 - Der Dämonenschatz
Autoren: A.F. Morland
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Dach weist ein großes Loch auf. Wind und Regen zerstören das Gebäude mit der ihnen eigenen Ausdauer. Es war nicht nötig, dass ich mir gewaltsam Einlass in dieses Haus verschaffte. Alle Türen standen weit offen. Ich trat ein und fühlte, dass das Böse von diesem Gebäude Besitz ergriffen hatte. Hastig suchte ich die Bibliothek. Ich fand sie im Erdgeschoss. Unheimlich war’s. Mittlerweile brach die Nacht herein. Ein Heulen, Wimmern und Stöhnen erfüllte die Ruine. Die Bibliothek war verblüffend gut sortiert. Es hatte noch niemand den Mut gehabt, sich an ihr zu vergreifen, schien mir. Ich begann fieberhaft nach jenem wichtigen Hinweis zu suchen, und ich fand ihn schließlich. Danach wollte ich mich schleunigst davonmachen, denn ich spürte, dass mir in dieser Ruine große Gefahr drohte. Da knallten mit einem Mal nacheinander alle Türen zu. Ich war gefangen. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie mir in diesem Augenblick zumute war. Ich rannte von einer Tür zur anderen. Keine ließ sich öffnen. Ich saß in der Falle. Und immer hatte ich dieses Wesen, das ich nicht sehen konnte, auf meinen Fersen. Unter Aufbietung aller Kräfte gelang es mir, eine der Türen einzurennen, aber dadurch wurde ich meinen Verfolger nicht los…«
    Bill musste einen Schluck von seinem Whisky nehmen, denn seine Kehle war rau geworden, und seine Stimme hörte sich brüchig an.
    »Was war das für ein Kerl?«, fragte Nicole Duval mit vor Spannung geweiteten Augen.
    »Ein Vampir war es«, stieß Bill atemlos hervor. Die Erinnerung regte ihn maßlos auf. Er berichtete den Freunden von seinem heldenhaften Kampf, und wie es ihm mit Mühe schließlich doch noch geglückt war, den Vampir zu besiegen. Dabei erklärte er auch die Verletzung an seiner Wange.
    »Du hast dich wacker geschlagen, Bill«, sagte Nicole anerkennend.
    Fleming grinste. »Ich hatte keine andere Wahl. Der verdammte Kerl hätte mich leergesoffen, wenn ich mich weniger wacker geschlagen hätte.«
    Zamorra schüttelte schmunzelnd den Kopf. »Hat man Töne?« Der Professor sah seine Assistentin an und fuhr fort: »Bill hat doch tatsächlich die Absicht, mir meinen Rang als Dämonenjäger abzulaufen.«
    Fleming wehrte mit beiden Händen ab. »Oh, da danke ich schön. Darauf lege ich wirklich keinen gesteigerten Wert. Ein Leben, wie du es ständig fuhrst, wäre mir zu anstrengend.«
    »Hast du die Aufzeichnung, die die Lage jener geheimnisvollen Kiste angibt, bei dir«, fragte Zamorra, und der Amerikaner nickte eifrig.
    »Keinen Schritt tue ich mehr ohne das Papier. Es ist ein Vermögen wert.«
    »Lass mal sehen«, verlangte Zamorra.
    Fleming griff in die Innentasche seines Jacketts. Er holte ein vergilbtes Blatt heraus und breitete es auf dem Tisch aus, nachdem er die Gläser etwas zur Seite geschoben hatte. Es war ein handgezeichneter Plan, recht stümperhaft angefertigt, aber mit einiger Phantasie konnte man darauf die Küste vor Douglas erkennen.
    Bill wies auf ein schwarzes Kreuz, dessen dicke Balken eine Stelle markierten, die etwa zwei Kilometer von Douglas entfernt lag. »Hier«, sagte der Historiker, und sein Zeigefinger stützte sich auf das Kreuz, »genau hier, etwa fünfzig Meter von diesem alten Leuchtturm, der nicht mehr verwendet wird, entfernt, in einer Tiefe von schätzungsweise zwanzig Metern, muss die Kiste auf dem Grund des Meeres liegen.«
    Zamorra leerte sein Glas und lächelte dann. »Wir können ja morgen mal nachsehen.«
    Bill nickte grinsend. »Eine brauchbare Idee, würde ich sagen«, meinte er, und dann trank auch er seinen Whisky aus.
    ***
    Arno Glowna glaubte, zu träumen. Ein dicker Schweißfilm lag auf seiner breiten Stirn. Er schob die Muscheln von sich, konnte plötzlich keinen Bissen mehr hinunterkriegen. Mit der Serviette tupfte er sich den Schweiß vom Gesicht. Also das war vielleicht ein verrücktes Ding. Glowna konnte es geistig kaum verkraften, was er soeben gehört hatte.
    Am Nachbartisch war von einem Vampir die Rede, von einem Schatz, der auf dem Meeresgrund liegen sollte, nicht weit von Douglas entfernt… Glowna versuchte sich seine Erregung nicht anmerken zu lassen, aber das kostete ihn schrecklich viel Mühe.
    Er gab sich den Anschein, als hätte er nichts gehört, wandte mit gelangweilter Miene den Kopf und musterte die drei Personen, die nebenan saßen. Die junge blonde Frau war seine Kragenweite. Zum Teufel, welches Mädchen war es eigentlich nicht? Wenn sie hübsche Beine, eine nette Figur und ein bisschen was in der Bluse
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