Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0089 - Der Dämonenschatz

0089 - Der Dämonenschatz

Titel: 0089 - Der Dämonenschatz
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
Hotelküche.
    Das Restaurant war ziemlich voll. Kellner wirbelten durch den Saal, aufmerksam um das Wohl der Gäste bemüht, ein kleiner Wink genügte, und sie waren zur Stelle.
    Als sie beim Verdauungswhisky angelangt waren, konnte Nicole Duval ihre Neugierde nicht mehr länger bezähmen. Aus dem Telegramm, das Bill geschickt hatte, war nicht allzu viel hervorgegangen. Nur, dass er einer großen Sache auf der Spur wäre, die auch für Zamorra von großem Interesse sein könnte.
    Fleming spannte die Freunde nun nicht länger auf die Folter. Genießend nahm er noch einen Schluck, ehe er begann: »Zur Zeit hat es mir die englische Geschichte angetan. Tja, und so trampte ich an einem schönen sonnigen Nachmittag zum New York Institute of History, um da mal ein bisschen was auszugraben, das mir noch unbekannt war. Habt ihr gewusst, dass die geheimnisvollen Steinkreise von Stonehenge, bei Salisbury, das berühmteste und größte Steinzeitdenkmal sind, das es in Europa gibt? Die etwa 3500 Jahre alte Anlage dürfte als Begräbnisstätte oder als Sonnenheiligtum gedient haben… In der Bronzezeit zogen die reichen englischen Zinnlager phönizische Handelsschiffe an, und durch die Jahrhunderte wurde das für die Bronzeherstellung erforderliche Zinn im ganzen Mittelmeerraum umgesetzt. Die Insel war damals in der Hauptsache von keltischen Briten bewohnt, die mit den Bretonen auf der anderen Seite des Ärmelkanals verwandt waren. Und aus dieser Zeit - so las ich in den Aufzeichnungen, auf die ich in New York durch Zufall stieß soll es noch Gold und Edelsteine geben, die heute natürlich einen unschätzbaren Reichtum darstellen. Aus den Aufzeichnungen ging ferner hervor, dass diese wertvollen Gegenstände, für die jeder Kunstliebhaber ein Vermögen bezahlen würde, in den Besitz eines Mannes gelangten, dem man nachsagte, er wäre ein Hexer. Gottesfürchtige Männer verfolgten ihn. Er floh vor ihnen auf diese Insel, versteckte sich eine Zeitlang in der Nähe von Douglas, wurde schließlich aber entdeckt und dem Feuer übergeben. Seinen Besitz schloss man in eine schwarze Kiste, die man mit sieben Siegeln versah, ehe man sie im Meer versenkte.«
    Zamorra drehte sein Glas zwischen den Handflächen hin und her. Lächelnd meinte er: »Eine recht interessante Geschichte, Bill. Interessant vor allem für einen Historiker wie dich. Ich aber bin Parapsychologe, wie du weißt, und…«
    »Warte!«, fiel der Amerikaner dem Freund ins Wort. »Lass mich doch erst mal ausreden. Ich bin noch nicht fertig. Die Leute, die die Habseligkeiten des Hexers in jene Kiste taten, waren der Ansicht, dass all das Gold und die Edelsteine vom Bösen verseucht wären und demjenigen Unglück bringen würden, der es in seinen Besitz bringt. Aber auch damit ist noch nicht alles gesagt«, ereiferte sich Bill weiter. »Und nun komme ich zu dem Teil meiner Story, die auch für einen Parapsychologen von Interesse sein muss: Es befinden sich außer dem Gold und den Edelsteinen auch noch sieben kleine steinerne Skulpturen in dieser Kiste. Skulpturen, die von einem dämonischen Leben erfüllt sein sollen. Die Schrift besagt, dass demjenigen schreckliches Unheil widerfahrt, der es wagt, die sieben Siegel aufzubrechen. Mit anderen Worten heißt das, dass dort draußen im Meer eine Zeitbombe des Bösen tickt. So wie ich darauf gestoßen bin, dass eine Kiste mit wertvollem Inhalt auf dem Meeresgrund vor Douglas liegt, könnte auch jemand anders draufkommen. Jemand, der keinen Parapsychologen zum Freund hat. Und was das unter Umständen heißen kann, brauche ich einem Mann wie dir wohl nicht extra zu verdeutlichen.«
    Zamorra nickte stumm und trank vom Whisky.
    »Verstehst du jetzt, warum ich dich dabei haben will, wenn ich diese geheimnisvolle, gefährliche Kiste aus dem Meer berge?«, sagte Bill mit vor Erregung und Eifer geröteten Wangen.
    Zamorra nickte abermals. »Es war richtig, das Telegramm zu schicken, Bill«, sagte er ernst.
    »In den New Yorker Aufzeichnungen war die Rede von einem abgelegenen Anwesen, in dem es in der Bibliothek einen genauen Hinweis auf die Lage des Schatzes geben würde. Dieses Anwesen solle sich nördlich von Douglas befinden. Ich machte mich gestern auf den Weg dorthin. Das Gebäude entpuppte sich als eine Art Spukschloss. Keine Menschenseele war da mehr anzutreffen. Das ganze große Haus muss schon vor vielen Jahren verlassen worden sein. Seither ist es dem Verfall preisgegeben. Schade darum. Aus den Fensterritzen wächst Unkraut. Das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher