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0089 - Der Dämonenschatz

0089 - Der Dämonenschatz

Titel: 0089 - Der Dämonenschatz
Autoren: A.F. Morland
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bereits erkennbar länger geworden waren.
    Bill war auf dem Wege, ein Vampir zu werden!
    Mit einer Verbissenheit ohnegleichen kämpfte Professor Zamorra um das Leben seines Freundes. Er sprach verschiedene Beschwörungsformeln, murmelte Bannsprüche, betete und konzentrierte sich auf die Kraft des Bösen, die er unter allen Umständen brechen musste, sonst war Bill verloren.
    Dann konnte ihn nur noch ein Holzpflock erlösen.
    Nach wie vor war der Amerikaner ohne Bewusstsein. Ein furchtbarer Kampf tobte in seinem Körper, ohne dass er davon wusste. Zamorra hatte mit Hilfe seines silbernen Talismans das Gute in Fleming aktiviert. Gut und Böse rangen nun in Flemings Brust um die Vormachtstellung.
    Zamorra kam dem Guten mit immer neuen Beschwörungsformeln zu Hilfe, und er drückte dem Freund sein Amulett in genau vorgeschriebenen Abständen aufs Herz.
    Der Dämon schrie, heulte und brüllte aus Bills Mund. Gnadenlos machte Professor Zamorra weiter. Er wusste, dass er auf dem richtigen Weg war, und er war sich auch bewusst, dass er diese magische Behandlung nicht abbrechen durfte. Noch war die Teufelsaustreibung nicht abgeschlossen. Bill schrie fürchterlich. Zamorra hoffte, dass die Schreie außerhalb des Apartments nicht gehört wurden, sonst kamen womöglich Leute hier herein und störten den Exorzismus… und dann gab es keine Hilfe mehr für Bill.
    Flemings Körper bäumte sich wild auf.
    Zamorra betete und beschwor den Satan, mit alten überlieferten Formeln, die die Kraft des Bösen brechen konnten.
    Plötzlich ein Schrei, lauter und schriller als alle anderen. Der vernichtende Keim vermochte sich nicht mehr länger in Bills Leib zu halten. Etwas ekelhaft Graues kroch Fleming aus dem Mund. Eine dunkelgraue, dichte Atemwolke, die so schwer war, dass sie kaum schweben konnte.
    Zamorra ließ sein blitzendes Amulett mitten in diese hässliche Wolke hineinsausen, nachdem sie sich von Flemings Lippen gelöst hatte.
    Ein ohrenbetäubendes Heulen erfüllte den Raum. Die Wolke zerfaserte zitternd und löste sich innerhalb einer einzigen Sekunde in nichts auf.
    Zamorra wischte sich erschöpft und glücklich den Schweiß von der Stirn. Er hatte es geschafft. Er brauchte um Bill nun nicht mehr zu bangen. Es war ihm gelungen, den Freund den Mächten der Finsternis zu entreißen.
    Zamorra beugte sich über den Amerikaner, um sich dessen Hals anzusehen. Die kleinen roten Punkte an Bills Hals waren verschwunden, ein untrügliches Zeichen dafür, dass das Böse über Fleming keinerlei Gewalt mehr hatte.
    Einige Minuten später schlug Bill Fleming die Augen auf. Professor Zamorra gönnte sich einen erleichterten Atemzug. Bill schaute ihn verwirrt an. Er konnte sich nicht erklären, wieso er auf dem Bett lag. Seine Erinnerung endete damit, dass er sich von Zamorra getrennt hatte, um sich schnell umzuziehen, weil sie jenem Satansklub einen Besuch abstatten wollten. Was sich im Fahrstuhl ereignet hatte, war aus seinem Gedächtnis verschwunden. Zamorra war der Meinung, es wäre besser, dem Freund nichts davon zu erzählen, wie kritisch es um ihn gestanden hatte.
    Lächelnd sagte der Professor: »Eine kleine allgemeine Schwäche meinte der Hotelarzt. Du wirst morgen wieder auf dem Posten sein.«
    »Morgen?«, stieß Bill erregt hervor. Er wollte sich aufsetzen, doch Zamorra legte dem Freund die Hand auf die Brust und ließ es nicht zu. Bill keuchte: »Wir wollten doch…«
    »Für heute Nacht bist du abgemeldet, verstanden? Ich kümmere mich allein um diesen Klub.«
    »Das kommt überhaupt nicht in Frage. Ich komme mit dir!«
    Zamorra wurde ärgerlich. »Du tust, was ich dir sage, Bill! Ich habe wirklich weder Zeit noch Lust, mich mit dir herumzustreiten…«
    »Aber Nicole…«
    »Ich mache das allein.«
    »Das ist zu gefährlich.«
    Zamorra schüttelte zornig den Kopf. »Irrtum, Bill. Es wäre gefährlich, dich mitzunehmen. Du bist in einer miserablen Verfassung. Ist es wirklich deine Absicht, mir zur Last zu fallen?«
    Fleming wollte den Professor vom Gegenteil überzeugen. Er stieß Zamorras Hand zur Seite und setzte sich schwungvoll auf, aber dann wich alle Farbe aus seinem Gesicht, kalter Schweiß brach ihm aus den Poren, und er sank erschöpft in die Kissen zurück. Jetzt sah er ein, dass er für Zamorra keine Hilfe, sondern nur ein Klotz am Bein gewesen wäre. Zähneknirschend - seine Augenzähne hatten sich auf ihre normale Länge zurückgebildet - fügte er sich den Anordnungen des Professors.
    ***
    Schwarz und bedrohlich sah
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