Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0089 - Der Dämonenschatz

0089 - Der Dämonenschatz

Titel: 0089 - Der Dämonenschatz
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
über die Schulter und dem Mann voll ins Gesicht. Der Fremde nickte dem Professor freundlich lächelnd zu. Er trug ein weinrotes Smokingjackett, ein weißes Rüschenhemd und eine schwarze Fliege. Sein Gesicht war schmal, die Augen lagen in tiefen Höhlen, wirkten ungemein lebendig und sahen ganz danach aus, als ob diesem Mann nichts entgehen konnte, was in der Welt vor sich ging.
    »Gestatten, mein Name ist Walter Crawford«, sagte der Mann mit einer weichen, schmelzenden Stimme, die nicht ganz zu seinem eher robusten Äußeren passte.
    Bill drehte sich um.
    Crawford hob verlegen die Schultern. »An und für sich ist es nicht meine Art, die Gespräche anderer zu belauschen, diesmal ließ es sich jedoch nicht vermeiden, dass ich Zeuge Ihrer Unterhaltung wurde, Gentlemen.«
    »Haben Sie dazu etwas zu sagen?«, erkundigte sich Bill Fleming nervös.
    Crawford nickte. »Ich denke schon. Wie ich hörte, hat man eine Frau entfuhrt, an der Ihnen beiden sehr viel liegt.«
    »Ihr Name ist Duval«, sagte Zamorra ernst. »Nicole Duval. Sie ist meine Sekretärin. Übrigens: dies hier ist Mister Bill Fleming aus New York. Mein Name ist Zamorra.«
    Crawfords Augen weiteten sich erstaunt. »Etwa Professor Zamorra, der bekannte Parapsychologe?«
    Zamorra nickte stumm.
    »Ich habe einige Ihrer Bücher gelesen, Professor, und ich muss gestehen, sie haben mich fasziniert.«
    »Das freut mich«, sagte Zamorra knapp.
    »Wenn Sie tatsächlich dieser Parapsychologe sind, dann wird Sie das, was ich Ihnen zu erzählen habe, gewiss interessieren«, sagte Crawford. Er fragte, ob er Bill und den Professor zu einem Drink einladen dürfe. Zamorra wollte nicht unhöflich sein, deshalb nahm er die Einladung an, obwohl er nichts mehr trinken wollte. Crawford erzählte: »Ich komme seit zehn Jahren einmal im Jahr nach Douglas, um hier meinen Urlaub zu verbringen. Ich bin Anästhesist in einem Londoner Krankenhaus. Sie können sich vorstellen, dass mir in Douglas so gut wie nichts mehr fremd ist. Im vergangenen Jahr erfuhr ich jedoch etwas, das mir bislang verborgen geblieben war: Jemand erzählte mir, es gebe hier irgendwo - nicht weit von Douglas entfernt - einen recht seltsamen Klub. Zunächst wollte der Gentleman nicht näher darauf eingehen, aber er hatte schon einiges getrunken, und ich war sehr neugierig, wollte unbedingt mehr über diesen Klub erfahren, bedrängte den Mann und löste schließlich seine Zunge mit ein paar doppelten Whiskys… Der langen Rede kurzer Sinn: Dieser Klub soll eine Satanssekte sein. Ihnen, Professor, muss ich nicht sagen, was für abscheuliche Feste die Mitglieder solcher Sekten feiern. Grausige Riten sollen in diesem Klub regelmäßig abgehalten werden, und immer wieder verschwinden auf dieser Insel Touristen, die keiner mehr wiedersieht. Zumeist wird angenommen, sie hätten sich zu weit aufs Meer hinausgewagt und wären dort draußen geblieben. Wenn ich aber meiner bescheidenen Meinung Ausdruck verleihen darf, dann halte ich diese Satanssekte für den Grund allen unaufgeklärten Übels.«
    Bill und Zamorra wechselten einen raschen Blick.
    »Inspektor Caine hat kein Wort über eine solche Satanssekte verloren«, sagte der Amerikaner verblüfft.
    Walter Crawford lächelte. »Ich bitte Sie, darf ein Polizeiinspektor denn solchen Dingen jenes Gewicht zubilligen, das sie tatsächlich haben?«
    »Er hätte zumindest in Erwägung ziehen müssen…«, stieß Bill nervös hervor, doch Zamorra fiel ihm ins Wort.
    »Vielleicht hat er’s in Erwägung gezogen, uns davon nur nichts gesagt«, meinte der Professor. Er wandte sich an Crawford und bat ihn, ihm zu sagen, wo dieser geheimnisvolle Klub seinen Sitz hatte. Der Arzt aus London war in der Lage, den Weg zu jenem einsamen, dicht an einem Moor gelegenen Haus zu beschreiben.
    Bill glitt sofort vom Hocker. »Den Klub sehen wir uns noch in dieser Nacht an!«, entschied er.
    »Wenn Sie Hilfe brauchen, verfügen Sie über mich«, sagte Crawford und breitete die Arme aus.
    »Vielen Dank für Ihr Angebot«, erwiderte Professor Zamorra. »Ich hoffe, Sie sind mir nicht böse, wenn ich davon keinen Gebrauch mache. Der Besuch in diesem Satansklub kann unter Umständen gefährlich werden. Fleming und ich haben in diesen Dingen genug Erfahrung, um darauf vertrauen zu können, dass wir aus dieser Geschichte wieder heil herauskommen. Um Sie hingegen - bitte nehmen Sie es mir nicht übel - würden wir uns zu viel Sorgen machen.«
    Crawford nickte verständnisvoll. »Ich glaube, da haben Sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher