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0089 - Der Dämonenschatz

0089 - Der Dämonenschatz

Titel: 0089 - Der Dämonenschatz
Autoren: A.F. Morland
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zu finden gilt.«
    »Zweifelst du daran, dass wir das schaffen?«
    »Wir haben keine Karte, auf der die genaue Stelle markiert ist.«
    »Brauchen wir nicht«, sagte Glowna zuversichtlich. Er tippte sich auf die Stirn. »Was wir brauchen, ist alles hier drinnen.«
    Ein Wasserperlenregen legte sich auf die Frontscheibe. Glowna drückte auf einen kleinen weißen Knopf. Der Scheibenwischer setzte sich einige Male in Bewegung, stand dann wieder still. Glowna drosselte die Geschwindigkeit. Er schaute zum Himmel hoch und verzog das Gesicht. »Sieht nicht besonders freundlich aus.«
    »Es kann Regen geben«, sagte Hurst mit gerümpfter Nase.
    Der ganze Himmel war grau in grau, man konnte das Wetter, ohne zu übertreiben, als unfreundlich bezeichnen, aber Glowna meinte, gerade dieses Wetter wäre ideal, denn es hielte die Urlauber davon ab, zu baden oder Boot zu fahren, und so würden sie, wenn sie nach der Kiste tauchten, ungestört sein, was nur zu begrüßen wäre. Der Kajütkreuzer knurrte noch eine kurze Strecke weiter. Dann stellte Glowna die Motoren ab und warf den Treibanker über Bord. »So«, sagte er. »Hier beginnen wir mit unserer Suche.«
    Das Boot schaukelte auf den Wogen, die mit runden Buckeln auf den Leuchtturm zuliefen. Der Turm war alt, halb verfallen, seit langem unbrauchbar. Er war von Unkraut umwuchert. Steine fehlten aus seinem Gefüge. Ein dichter Wald reichte bis nahe an ihn heran.
    Hurst richtete sich auf. Er schaute sich um. »Warum gerade hier?«, fragte er den Freund.
    »Warum nicht hier?«, fragte Glowna zurück. »Irgendwo müssen wir schließlich anfangen, oder?«
    Hurst blickte in die wogende See. Das Meerwasser war hier dunkelgrün und undurchdringlich. Der Meeresgrund war nicht zu sehen. Hurst hatte mit einemmal den Eindruck, dass ihnen dort unten eine große Gefahr drohen konnte. Es beschlich ihn ein unangenehmes Gefühl, und seine Nackenhaare sträubten sich bei dem Gedanken, da hineinspringen zu müssen. Er hätte die Sache liebend gern Arno allein machen lassen, aber Arno wäre auf so was bestimmt nicht eingestiegen, deshalb unterließ er es, ihm einen diesbezüglichen Vorschlag zu machen.
    »Worüber denkst du nach, Gene?«, fragte Glowna.
    Gene wurde dadurch aus seinen Gedanken gerissen. Er schaute Glowna mit flatternden Augen an. »Wie?«
    »Was hast du denn?«, fragte der Fluglehrer grinsend. »Du bist ja überhaupt nicht da!«
    »Ich denke an Jenny!«, log Hurst.
    »Vergiss sie für heute, okay? Konzentriere dich auf unseren Schatz, Kamerad, das trägt Zinsen. Jenny lenkt dich zu sehr von der Arbeit ab.« Glowna holte eine Karte aus der Kajüte. Er breitete sie vor Hurst aus und zog dann mit den Zähnen die Hülse von seinem roten Filzschreiber.
    Der Ex-Rennfahrer beugte sich gespannt über die Karte.
    »Pass auf«, sagte Glowna. »Wir teilen dieses Gebiet nun in lauter kleine Quadrate ein, und dann fangen wir an, ein Quadrat nach dem ändern abzugrasen. Diejenigen, die erledigt sind, werden angekreuzt. Mit diesem System kommen wir unserem Ziel meiner Ansicht nach am schnellsten näher.«
    Der Filzschreiber flitzte über die blaue Fläche, die das Meer darstellte. Dreißig Quadrate zeichnete Glowna in großer Eile auf das Papier. Dann schob er den Stöpsel wieder auf den Filzschreiber und legte diesen auf die Karte.
    »So«, sagte er hinterher. »Und nun rein ins Vergnügen. Wenn wir Glück haben, sind wir schon in einer Stunde reiche Leute.«
    Glowna holte die Taucherausrüstungen an Deck. Die Männer schlüpften in die Gummianzüge, streiften die Flossen über die Füße, schnallten sich die Pressluftflaschen um. Nachdem sie sich jeder ein Tauchermesser in den Gürtel geschoben hatten, stülpten sie sich die Taucherbrillen vors Gesicht. Dann schoben sie sich die Mundstücke der Atemgeräte zwischen die Zähne und ließen sich rücklings über Bord fallen.
    Von diesem Moment an begannen sie, Planquadrat um Planquadrat nach der wertvollen Schatzkiste abzusuchen. Stunde um Stunde verging. Aber der Erfolg stellte sich nicht ein.
    Hurst verlor sehr bald die Lust an der Sache, aber Glowna redete ihm so lange zu, bis er die ermüdende Arbeit wieder aufnahm. Sie waren mehr unter als über Wasser. Glowna entwickelte einen unwahrscheinlichen Eifer.
    Als der Abend kam, fluchte Glowna, denn die Dunkelheit ließ keinen weiteren Tauchversuch mehr zu. Licht brannte an Bord. Die Freunde saßen rauchend nebeneinander. Jeder hing seinen Gedanken nach. Sie fühlten sich beide abgearbeitet und
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