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0089 - Der Dämonenschatz

0089 - Der Dämonenschatz

Titel: 0089 - Der Dämonenschatz
Autoren: A.F. Morland
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kann Ihre Erregung durchaus verstehen. Aber Sie sollten auch mich verstehen. Was erwarten Sie von mir? Soll ich bei jedem neuen Fall, der auf mich zukommt, einen Herzinfarkt kriegen?«
    »Sie ziehen sich wohl gern den Zorn Ihrer Mitmenschen zu, wie?«, bellte Zamorra den Inspektor an.
    Caine lächelte entwaffnend. »Glauben Sie mir, es wird für Ihre Sekretärin getan, was in unserer Macht steht. Übrigens: sind Sie vermögend?«
    »Ich nage nicht gerade am Hungertuch. Warum?«
    »Nun, die Kidnapper müssen einen Grund gehabt haben, ausgerechnet Nicole Duval zu entführen.«
    »Das ist anzunehmen«, sagte Zamorra grimmig.
    »Ich vermute, dass man sich bald mit Ihnen in Verbindung setzen wird. Zwecks Lösegeldforderung. Und man wird Ihnen wahrscheinlich nahe legen, die Polizei nicht einzuschalten. Dessen ungeachtet werden Sie sich unverzüglich mit uns in Verbindung setzen, sobald die Verbrecher mit Ihnen Kontakt aufgenommen haben. Kann ich mich darauf verlassen?«
    Zamorra nickte mit finsterer Miene. »Natürlich.« Und er dachte: Vielleicht ist es wirklich besser, kalt zu bleiben. Es hat wahrscheinlich keinen Zweck, sich verrückt zu machen. Auf diese Weise kann man Nicole am allerwenigsten helfen. Er entschuldigte sich wegen seiner Heftigkeit von vorhin, und Guy Caine bewies, dass er Format hatte, indem er versöhnlich lächelnd erwiderte: »Man sieht es mir vielleicht nicht an, Professor, aber ich kann mich sehr gut in Ihre Lage versetzen, und ich kann Ihren Kummer dadurch auch verstehen.«
    ***
    Gegen Mittag beruhigte sich die Irische See etwas. Arno Glowna hatte einen Kajütkreuzer aufgetrieben. Das Boot gehörte einem Bekannten, dem er vor einem Jahr das Fliegen beigebracht hatte, und weil er das so gut gemacht hatte, hatte der Mann gesagt: »Wenn Sie einmal irgendeine Bitte haben sollten, die Ich Ihnen erfüllen kann, Arno, dann wenden Sie sich ungeniert an mich.«
    Nun, Arno hatte jetzt eine Bitte gehabt, und er hatte sich zum Glück sofort wieder dieses Angebots erinnert, von dem er hoffte, dass es immer noch aufrecht war.
    Der Bekannte, sein Name war Mike Stassend, hatte sich inzwischen ein eigenes Flugzeug zugelegt. Stassend war Pelzhändler und viel unterwegs. Er war Zeit seines Lebens mit den Flugverbindungen nicht einverstanden gewesen und war froh, nunmehr von den Flugplänen unabhängig zu sein.
    Mit stolzgeschwellter Brust führte Stassend, ein großer hagerer Mann mit dicker Hornbrille und eisgrauem Haar, dem Fluglehrer seine Neuerwerbung vor: eine zweimotorige Britten-Norman BN-2A Islander, die in die Kategorie der leichten Mehrzweckflugzeuge eingereiht werden konnte.
    Glowna war voll des Lobes, und er hatte glühende Nadeln im Hintern, denn er war nicht an dem gewiss recht akzeptablen Flugzeug interessiert, sondern an Stassends Kajütkreuzer. Da er jedoch nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen wollte, hörte er sich zunächst Stassends Lobeshymne auf den Vogel an. Und schließlich gelang es ihm, das Gespräch geschickt auf das Boot zu lenken. Er fragte, ob Mike den Kahn noch besitze, und Stassend nickte lächelnd. »Natürlich steht das Boot Ihnen jederzeit zur Verfügung, wenn Sie’s benötigen.«
    »Oh, ich würd’s bestimmt nicht länger als ein, zwei Tage brauchen«, sagte Glowna schnelle.
    Stassend winkte ab. »Solange Sie wollen. Ich habe im Moment ohnedies keine Zeit, damit zu fahren.« Der Pelzhändler grinste. »Haben Sie vor, ein Mädchen irgendwo draußen in Seenot zu bringen, Sie Halunke?«
    Glowna lachte so dreckig, wie Stassend es von ihm erwartete und nickte. »So ungefähr. Ihnen kann man wohl auch nichts verheimlichen, was?«
    »Wozu sollten Sie sonst einen Kajütkreuzer brauchen?«
    »Ja. Wozu?«, sagte Glowna. Er bekam die Schlüssel.
    Und nun war er mit Gene Hurst, der nicht zu Stassend mitgekommen war, auf dem Weg zu jenem alten Leuchtturm, der nicht mehr in Betrieb war. Das Boot schnitt mit seinem scharfen Bug tief in die Wogen hinein, zerteilte sie, warf sie auseinander, kleine Schaumkronen liefen nach links und rechts davon, wurden rasch dünner, lösten sich auf.
    Hurst kauerte neben Glowna.
    Der Fluglehrer warf einen Blick auf den Freund. »Na, Junge? Wie fühlst du dich als reicher Mann?«
    Hurst war aufgeregt. Er konnte den Moment, wo sie die Kiste an Bord holten, kaum erwarten. Sein Lächeln fiel schief aus. »So weit sind wir noch lange nicht.«
    »Was heißt noch lange nicht? Dort vom ist schon der Leuchtturm, und da liegt auch unser Schatz!«
    »Den es erst mal
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