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0088 - Der Fall Kolumbus

Titel: 0088 - Der Fall Kolumbus
Autoren: Unbekannt
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Datenspeichern der Maschine unbekannt gewesen wäre.
    Diese Tatsache nützte Atlan, ehemaliger Admiral des Großen Imperiums und Neffe des vor zehntausend Jahren regierenden Imperators Gonozal VII. aus, um seine Position zu stärken. Er traf seine Beschlüsse aus dem Hintergrund der Anonymität. Die vielen Kolonialvölker im Machtbereich des Großen Imperiums waren nach wie vor der Meinung, unter der Diktatur eines als gnadenlos bekannten Roboters zu stehen.
    Rhodan erinnerte sich lebhaft an die Ereignisse der letzten Wochen: an die Landung auf Zalit, die zalitische Maskerade, die vergeblichen Mutantenangriffe auf den riesigen Schutzschirm des Robotgehirns und schließlich an die beginnende Niederlage, die nur durch das Eingreifen der von Atlan vermuteten Sicherheitsschaltung zum Sieg verwandelt worden war.
    „Hast du die Sprache verloren, Freund?"
    Rhodan fuhr zusammen. Unsicher sah er sich in dem kleinen, streng abgesicherten Raum um. Er lag bereits außerhalb des geheimnisvollen Energieschirms, dessen Qualitäten man so folgenschwer unterschätzt hatte. Hinter den geschlossenen, von stationären Wachrobotern bewachten Panzertoren, warteten die Gefährten. Nur Rhodan war der Eintritt erlaubt worden. Der sechseckige Saal hatte in früheren Zeiten dazu gedient, Wissenschaftlern aus dem Großen Rat von Arkon eine ungestörte Befragung des von ihnen geschaffenen Regenten zu ermöglichen. Atlans schmales, ausdrucksvolles Gesicht füllte den großen Schirm aus.
    „Ehe ich die Sprache verliere, wird diese Welt untergehen", behauptete der Terraner kühl. „Atlan, ich habe vor zwei Tagen um die Unterzeichnung des von meinen Fachleuten angefertigten Bündnis- und Beistandspaktes gebeten. Seit wann unterschätzt du die Menschen?"
    „Ich unterschätze sie nicht mehr, seitdem sie es unter deiner Führung verstanden haben, das technisch-wissenschaftliche Können meines Volkes zu erfassen und für ihre eigenen Zwecke dienstbar zu machen. Du solltest dich daran erinnern, daß ich deine Vorfahren schon kannte, als..."
    „... sie noch in Höhlen hausten und mit Steinen aufeinander einschlugen", vollendete Rhodan den Satz.
    Es war keine Bitterkeit in seiner Stimme. Atlan lächelte erneut. „Oh, habe ich es schon einmal erwähnt?"
    „Tausendmal."
    „Dann bitte ich um Verzeihung."
    „Was ist mit dem Bündnisvertrag zwischen dem Arkonidenreich und dem Solaren Imperium?"
    „Mit der hochtrabenden Bezeichnung meinst du wohl dein winziges Sternchen, dessen neun Planeten zusammen nicht genügend Volumen aufbringen würden, um aus ihnen einen einzigen, wirklich großen Himmelskörper zu bilden?"
    „Stimmt genau!" bestätigte Rhodan ungerührt.
    Atlan lachte leise. Die Spannung wich von beiden Männern. Vor einigen Minuten hatte ein ernsthaftes Zerwürfnis in der Luft gelegen.
    „Freund, du solltest meine Situation bedenken! Ich sitze derzeit in den wahrhaft riesigen Schalträumen einer Konstruktion, deren technische Wunder ich noch nicht recht begreife. Als der Robot erbaut wurde, galt ich bereits seit einigen tausend Jahren Terrazeit als tot. Ich pflege keine Verträge zu unterzeichnen, wenn ich nicht weiß, ob ich sie auch einhalten kann. Du mutest mir zu, zu deiner eigenen, und ausschließlich zu deiner eigenen Sicherheit ein Abkommen zu billigen, dessen Wortlaut so ganz typisch für euch Menschen ist. Du forderst mit wohltönenden, sorgsam gesetzten Worten eine Garantie für die Sicherheit der Erde."
    „Ist das zuviel verlangt? Bisher galt Terras Position als geheim. Nur du bist darüber informiert."
    „Na und? Ist das ein Grund, mir jählings zu mißtrauen? Oder denkst du gar, mein Sinnen und Trachten richtet sich nunmehr danach, euch kleine Barbaren zu vernichten? Perry, verliere nicht die Nerven! Wenn ich euch hätte verraten wollen, hätten mir während der letzten Jahre genügend Mittel zur Verfügung gestanden, um euch durch einen kurzen Funkspruch die arkonidische Robotflotte ins Sonnensystem zu schicken. Kannst du nicht mehr klar denken? Ich kann dieses Abkommen nicht unterzeichnen. Meine Position ist noch unsicher. Ich schiebe den Regenten vor, um meinen Befehlen den erforderlichen Nachdruck zu verleihen. Wenn ich als Imperator Atlan an die Öffentlichkeit träte, hätten wir innerhalb weniger Tage mit furchtbaren Revolutionen zu rechnen. Was denkst du wohl, wie groß das arkonidische Imperium ist? Wieviel Fremdintelligenzen und Nachkommen ehemaliger Arkonkolonisten dort leben? Wie kann ich in deren Namen ein
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