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0088 - Der Fall Kolumbus

Titel: 0088 - Der Fall Kolumbus
Autoren: Unbekannt
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Terraner. Meinst du dein kümmerliches Sternchen mit den neun Zwergplaneten?"
    Reginald Bull ballte zornglühend die Fäuste. Wütend starrte er auf die Bildschirme. Rhodan ließ sich ob dieser typisch arkonidischen Anmaßung nicht aus der Ruhe bringen. Gelassen entgegnete er: „Allerdings, Imperium, Admiral. Sie sollten genug von uns gehört haben, um zu wissen, daß die Größe eines Sonnensystems nicht entscheidend ist für die Qualitäten seiner Bewohner. Darauf wollte ich aber nicht zu sprechen kommen."
    „Sondern?" Senekho beugte sich interessiert vor. Sein Gesicht wurde größer und klarer erkennbar.
    „Als ich mit dem Regenten von Arkon den Vertrag schloß, wurde mir der Schutz des Imperiums zugesichert. Wieso kommt es also, daß plötzlich viertausend Springerschiffe in meinem System erscheinen?"
    Senekho lächelte. „Von dem Vertrag ist mir zwar nichts bekannt, aber es wird seine Richtigkeit haben. Andernfalls wäre ich nicht von der Blockadefront abgezogen worden. Der Regent schickte die Springerschiffe deshalb aus, weil er befürchtete, meine zehntausend Einheiten allein würden nicht genügen. Es war uns nicht bekannt, daß die Druuf bereits so schwere Verluste erlitten hatten. Hast du besondere Wünsche, Terraner?"
    Rhodans Stirn runzelte sich. Er wußte, daß der Springerpatriarch Cokaze das Gespräch mithörte.
    „Ich möchte Sie bitten, Cokaze darüber aufzuklären, daß Terra nicht wünscht, in die Springerherrschaft eingegliedert zu werden. Wir sind ein selbständiges System, und wir bleiben es."
    „Ich habe verstanden", nickte der Admiral. „Völlig verstanden."
    Damit unterbrach er die Verbindung. Während sich die arkonidische Flotte nahe der Marsbahn sammelte, um dort auf Warteposition zu gehen, flogen die viertausend Springereinheiten die unferne Erde an.
    Rhodan rief den Sippenchef an und teilte ihm eisig mit: „In drei Minuten wirst du deinen Kurs ändern, Cokaze! Andernfalls werden wir dir die Zähne zeigen. Ich habe nicht um deine Hilfe gebeten, also fordere keinen Lohn."
    „Wir sind Händler, und wir tun nichts umsonst."
    „Ich habe euch nicht gerufen. Wenn ihr euch vor dem Regenten duckt und seine Befehle befolgt, so ist das nicht, meine Schuld. Ich bin noch stark genug, um euch eine blutige Lehre zu erteilen. Meine Verbände gehen auf Kurs. Drehe sofort ab."
    Was Cokaze darüber dachte, konnte Rhodan vorerst nicht feststellen. Die Schiffe gingen jedenfalls in die Bremsbeschleunigung und gliederten sich wenig später der Robotflotte an.
    Nur etwa sechzig im Kampf beschädigte Einheiten erhielten von Rhodan Landeerlaubnis. So geschah es, daß die Galaktischen Händler zum ersten Male auf irdischem Boden landeten, wo sie von einer schweigenden, feindselig blickenden Menschenmenge in Empfang genommen wurden.
    Rhodan stieg auf das Superschlachtschiff WELLINGTON um, um die unwillkommenen Helfer weiterhin zu beobachten. Die Kommandanten der terranischen Flotte erhielten Geheimbefehle.
    Rhodan sagte abschließend in einer Besprechung: „Es ist klar, daß weder Admiral Senekho noch die Springer über die Wachablösung auf Arkon III informiert sind. Sprechen Sie um Himmels willen kein unbedachtes Wort, oder Atlans Stellung ist gefährdet. Für uns geht es jetzt vorerst darum, die Springer zum Abzug zu zwingen. Die Robotflotte wird in wenigen Tagen zurückfliegen, dafür garantiert Atlan. Nur diese Händler können uns gefährlich werden. Eröffnen Sie das Feuer, sobald es einer ohne meine Erlaubnis wagen sollte, Terra, Venus oder Mars anzufliegen. Meine Herren, dies ist die Stunde des Erwachens! Das Versteckspiel ist vorbei. Ab heute weiß jeder, wo wir zu finden sind. Also gilt es, eine andere galaktische Politik zu machen. Ich bin der Auffassung, daß uns das gelingen wird. Halten Sie die Augen auf, vielen Dank."
    Während die DRUSUS durch den Hyperraum eilte, um den im Druuf -Universum wartenden Kreuzer CALIFORNIA abzuholen, zog sich Rhodan in seine Kabine zurück.
    „Abwarten", murmelte er vor sich hin, „erst einmal abwarten. Bisher hat die Erde nicht geschlafen, und sie wird auch morgen oder übermorgen nicht schlafen. Ihr werdet uns noch kennenlernen, ihr da draußen!"
     
    ENDE
     
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